2. Sonntag nach Epiphanias

 

 

Dienet einander / Mus A15:74 

Du hast den guten Wein bißher behalten /  Mus A15:75

Wandelt wie sichs gebühret eürem Beruff / Mus A15:76 

Ich will mich mit dir Verloben / Mus A15:77 

 

 

 

Dienet einander

(2. Sonntag nach Epiphanias, Nr. 1) [16. Januar 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:74 / Hs M2 : XIIIA  [Cant. spir. 891gg]

Deckblatt: Dienet einander, ein jeglicher ! \ Dominica 2 post Epiph:[anias] \ a 8. \ Violino Primo \ Violino Secondo \ Viola \ Canto \ Alto \ Tenoro \ Basso \ con \ L’Organo \ No: 1: \ di Stöelzell

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 2 post Epiph:[anias] N. 1

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1, Violino Primo, Violino 2, Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T,  B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

 

[1. Choro] 3/8, B-Dur (tutti)

Dienet einander,

ein jeglicher mit der Gabe

die er empfangen hat.

[1. Petrus 4,10]

 

[2.] Recitativo secco (S, A, T; a 4; Bc)

[S] Gott giebt nicht allen einerley.

Er theilet seine Gaben

als Herr in seinem großen Hauß,

nach seinem heilgen Willen aus.

[A] Doch aber will er haben,

daß ein gemeiner Nutz ihr endzweck sey.

[T] Wir alle sind ein Leib in Christo worden,

wo man an einem jeden Glied,

besondre Gaben sieht.

[a 4] So sey ein jedes doch in seinem Stand und Orden

zu dieses Leibes=Dienst bemüht.

 

[3.] Duetto 2/4 (allegro), B-Dur (A, T, 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Was Gott Vor andern dir Verliehen,

O Mensch das ist dein eigen nicht                         *

und so erfordert deine Pflicht,

auch andern solches ohn ermüden

zum Nutz und Dienste darzubiethen

Sonst möchte es Gott dir gar entziehen.                 da capo

 

[4.] Recitativ[o] et accomp:[agnato] (S, A, T, B, S, A, T, B, S; 2 Vl, Va; Bc)

[S] So hilff, daß ich in meinem Stand,

dir höchster Gott getreü,

und meinem Nächsten nützlich sey.

[A] Laß meine Liebes Hand,

einfältig und mit guten Willen,

den dürfftgen offen stehn.

[T] Laß mich das Gute nur erfüllen,

des Argen aber müßig gehn.

[B] Zünd an in meinem Hertzen,

der Bruder=Liebe helle Kertzen,

damit ich jedermann,

mit Ehrerbietung stets begegne,

ja die mir fluchen, seegne.

[S] Gieb Fleiß.

[A] Gieb Andacht.

[T] Klugheit.

[B] Hoffnung und Gedult.

[S] und endlich ziehe deine Huld,

mein Hertz mit wahrer Demuth an,

weil ohne Demuth dir kein Hertz gefallen kan.

 

[5.] Choral 4/4, B-Dur (tutti)

Du süße Lieb schenck uns deine Gunst,

laß uns empfinden der Liebe Brunst,

daß wir uns Von Hertzen, einander lieben,

und im Friede auf einem Sinne bleiben

Kyrie Eleison.

[Text: 3. Strophe des Chorals Nun bitten wir den Heiligen Geist, Martin Luther 1524; Melodie: u.a. Wolder 1598]

 

 

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Du hast den guten Wein bißher behalten / Du hast den guten Wein bisher behalten

(2. Sonntag nach Epiphanias, Nr. 2) [16. Januar 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:75 / Hs M2 : XIIIB  [Cant. spir. 891gg]

Deckblatt: Du hast den guten Wein biß pp. \ Dominica 2 post Epiphania[s] \ a 10. \ Flauto Traverso \ Oboe \ Violino 1mo \ Violino 2do \ Viola \ Canto \ Alto \ Tenoro \ Basso \ con \ L’Organo \ di Stöelzel

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 2 post Epiph:[anias] N. 2.

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Flauto Traverso, Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 [2x], Violino 2, Viola; Violoncello, Violon, Organo [3x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Halbton unter Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

 

[1. Choro] 4/4 (allegro), d-moll (tutti senza Fl)

Du hast den guten Wein bißher behalten.

[Johannes 2,10]

 

[2.] Recitativo secco (S, A, T, B, S; a 4; Bc)

[S] Verborgner Gott!

Wie Wunderlich führst du

die deinen.

[A] Du hörest sie zwar alle zeit,

so offt ihr Hertze nur

in Ängsten zu dir schreyt

doch will dein Trost

nicht eben gleich erscheinen.

[T] Sie müßen öffters lange Weinen

eh süßer Wein aus bittern Weinen quillt.

[B] Du läßest sie die Schmertzen fühlen

und erst ein tobend Weh,

die Wunden recht durch wühlen,

Eh du sie noch Verbinden wilt.

[S] Wer solte diß Von dir

Liebreiches Hertze meynen!

[a 4] Verborgner Gott,

Wie Wunderlich

führst du die deinen.

 

[3.] Aria 2/4, d-moll (S; Fl Solo, 2 Vl, Va; Bc)

Wenn wird doch deine Stunde schlagen

da mir ein süßer Trost erscheint.                            *

Es sind der Thränen Waßer Krüge

biß oben an erfüllt zur Gnüge,

ich habe mich nun satt geweint

Herr darf ich dich noch einmahl fragen.                  da capo

 

[4.] Recitativo secco (S, A, T; Bc)

[S] Jedoch ich will geduldig seyn.

Denn stille seyn und Hoffen,

hat immer noch das Ziel getroffen.

[A] Die Welt giebt nur zum ersten guten Wein,

doch wenn sie truncken,

und in den Höllen=Pfuhl Versuncken

als denn so schenckt sie Thränen ein.

[T] Hier aber nicht also,

das Ende macht die Kinder Gottes froh

und seine lieben Gäste

bekommen erst zuletzt das beste.

 

[5.] Duetto 3/4, a-moll (T, B; Ob Solo, 2 Vl Solo, Va; Bc)

Schenck mir hier nur Thränen ein.                          *

Ich will Herr nach deinen Willen

meinen Krug mit Waßer füllen

endlich wird es guter Wein.                                    da capo

 

[6.] Recitativo et accomp:[agnato] (B, T, A, S; a 4, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[B] Herr laß mich in Gedult,

auf deine Stunde warten,

und unterdeßen thun

was du mir sagst.

[T] Ich kenne deine Huld

und weiß, daß du mich nicht Von Hertzen plagst,

noch mir zu schaden ferne stehest;

[A] Denn wo du Dornen säest

da wird ein Rosen Garten.

[S] Gesetzt, ich müste hier,

auch lauter Angst erfahren,

[a 4] so weicht doch endlich alles Leid,

wenn deine Herrlichkeit,

sich mir im Himmel einst wird offenbahren.

 

[7.] Choral 4/4, F-Dur (tutti)

Endlich macht der Himmel doch,

Wein aus bittern Jammer Weinen

O er bricht das schwere Joch,

hier Viel eher als wir meynen

Lachen folget auf das Ach

Freüde kömmt nach Ungemach.

 

 

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Wandelt wie sichs gebühret eürem Beruff / Wandelt wie sich’s gebühret eurem Beruf

(2. Sonntag nach Epiphanias, Nr. 2) [15. Januar 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:76 / Hs M2 : XIIIC

Deckblatt: Dominica II. post Epiphanias. \ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violini \ Viola \ col \ Organo \ No. 1. \ del \ Signore Stoelzel.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom.[inica] 2 p.[ost] Epiph:[anias] zur Epistel [letzte Seite:] S[oli]D[eo]Gl.[oria]

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino Primo, Violino 1mo, Violino 2 [2x], Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

 

 

[1. Choro] 3/4, g-moll (tutti)

Wandelt wie sichs gebühret eürem Beruff

darinn ihr beruffen seyd.

[Epheser 4,1]

 

[2.] Aria 2/4, B-Dur (S; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Zum Christenthum beruffne Seelen

wandelt wie es sich gebührt.                                 *

Steigt auf keine Laster Stuffen

denn ihr seyd durch Gott beruffen

Tugend Wege zu erwehlen.                                  da capo

 

[3.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] secco - acc. (S, A; 2 Vl, Va; Bc)

[S] Der Tugend Wege sind zwar viel,

doch kan sie jeder wißen,

wer sich beflißen,

den Glauben auszuüben,

denn dieser ist das Ziel,

woraus die Tugend Wege gehen,

die denen Christen vorgeschrieben

und all auf Gott und neben Menschen sehn.

[A] Wer ein Liebhaber Gottes ist

zeigt sich in seinen Aemtern treü,

daß er niemahls vergißt,

wo zu er hier beruffen sey,

[acc.] dann wird er ins gemein

das gute thun das böse haßen,

in Hoffnung Muth

Gedult in Leidens Zeit,

und im Gebeth Standhafftigkeit,

wahrhafftig ohne falschen Schein

vor Gott und Menschen sehen laßen.

 

[4.] Aria 2/4, B-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Gott öffne mir die Schrancken

zum wahren Christenthum.                                    *

Laß auf des Tugend Wegen

nicht wie die Truncknen pflegen

mich ([bzw.] nicht) hin und wieder wancken

so leb ich dir zum Ruhm.                                       da capo

 

[5.] Recit:[ativo] et accomp:[agnato] secco - acc. (T, B; 2 Vl, Va; Bc)

[T] Laß in den Liebes=Steigen,

auch meine Füße richtig gehn,

daß durch ein thätliches Bezeigen,

durch Ehrerbiethigkeit,

durch Demuth und Gelaßenheit,

durch Antheil=Nehmen an des andern Glück und Schmertz,

der Nechste möge sehn

daß ich ein Christ nach Gottes Hertz

der Amts= Beruffs und Liebes=Pflichten,

ohn alle Heücheley,

getreülich suche auszurichten.

[acc., B] Und weil die falsche Welt,

in diesem Wandel Netze stellt,

so steh mir Gott

mit deines Geistes Führung bey.

 

[attaca]

 

[6.] Choral 4/4, g-moll (tutti)

Den rechten Weg o Herr ich meyn,

den wollest du mir geben

dir zu leben,

meinem Nechsten nütz zu seyn,

dein Wort zu halten eben.

[Text: Zeilen 5–9 der 1. Strophe des Chorals Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, Johann Agricola; Melodie: Joseph Klug 1535]

 

 

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Ich will mich mit dir Verloben / Ich will mich mit dir verloben

(2. Sonntag nach Epiphanias, Nr. 2) [20. Januar 1737]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:77 / Hs M2 : XIIID

Deckblatt: Dominica II post Epiphaniae \ a 10 \ 2. Flauti Traversi \ 2 Violini \ 1 Viola \ 4 Voci \ col \ Continuo \ No: II \ del \ Signore Stoelzel

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 2. p.[ost] Epiph:[anias] 1736 [letzte Seite:] S[oli]D[eo]Gl.[oria]

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Flauto Traverso 1, Flauto Traverso 2, Violino Primo, Violino. 1., Violino. 2., Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Fl, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

 

[1a. Aria] 3/8, G-Dur (B; Bc)

Ich will mich mit dir Verloben in Ewigkeit

ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit

und Gericht in Gnade und Barmhertzigkeit

ja im Glauben will ich mich mit dir Verloben

und du wirst den Herrn erkennen.

[Hosea 2,19-20]

 

[1b.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] acc. - secco (A, T, A, T, A, T, A; 2 Fl, 2 Vl, Va; Bc)

[A] Verlobet und vertraut?

[secco] Wer ist der Bräutigam.

[T] Ein Gott und Mensch aus Davids=Stam,

und die sündhaffte Seele seine Braut

wer hat solch Bündniß je geschaut.

[A] Verlobt und Vertraut.

[T] Der Printz der Ewigkeit

will in der Zeit

die Braut in Friede küßen,

läst sie anbey auch wißen,

Sein Liebes=Schluß sey auf die Ewigkeit gebaut.

[A] Verlobet und Vertraut.

[T] Er macht selbst den Bewegungs=Grund,

von seiner Liebe kund,

Gerechtigkeit Glaub und Barmhertzigkeit,

weil er sich seiner Braut nicht scheüt,

macht er selbst die Vermählung laut.

[A] Verlobt und Vertraut.

 

[2.] Aria 2/4, D-Dur (T; 2 Fl, 2 Vl; Bc)

Auch der Teüfel

macht mir keinen Zweifel

daß mein Jesus mir vermählt.                               *

Denn in dem Verlobungs Saal

in dem Hohen Liebes=Mahl

steckt er mir den Trauring an

hat mit sich mich an gethan,

daß mirs nicht an Brautschmuck fehlt.                    da capo

 

[3.] Recitativo secco (S; Bc)

Hat Jesus durch sein erstes Wunder

die Eh’ an einer Hochzeit eingeweyht,

wenn bloßes Waßer in den besten Wein

verwandelt muste seyn,

durch solch Geschenck

und Offenbahrung seiner Herrlichkeit

das Ehe Paar erfreut,

so läst er noch jetzunder

Ehleute nicht an Trost und Freude leer,

ja er wird künfftig mehr,

da Er das gnädige und gläubige Umfaßen,

so zwischen einer Seel und ihn geschicht

durch eine Eh’ abbilden laßen,

der Ihm vertrauten Frommen,

die Ihm das Hertz genommen,

auffs innigste mit seiner Lieb erfreun

und mit Ihr im Gespräche seyn.

 

[4.] Duetto 3/8, G-Dur (S, B; 2 Fl, 2 Vl; Bc)

In deiner ([B] meiner) Treü und meiner ([B] deiner) Liebe,

eröffnet sich mein ([B] dein) Paradieß.                                        *

wirst du mich Liebster ([B] Liebste) nicht verlaßen

und mich mit Liebes Armen faßen

so sind mir deine ([B] dir meine) Wollust Triebe

ein mehr als himmlisch Engel süß.                                               da capo

 

[5.] Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Herr Gott Vater mein starcker Held,

du hast mich ewig Von der Welt

in deinem Sohn geliebet

Dein Sohn hat mich ihm selbst Vertraut,

er ist mein Schatz ich bin seyn Braut,

sehr hoch in ihm erfreüet

Eya Eya

himmlisch Leben wird er geben mir dort oben,

ewig soll mein Hertz ihn loben.

[Text und Melodie: 5. Strophe des Chorals Wie schön leuchtet der Morgenstern, Philipp Nicolai 1599]

 

 

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