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2. Sonntag nach Epiphanias
(2. Sonntag nach Epiphanias, Nr. 1) [16. Januar 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:74 / Hs M2 : XIIIA [Cant. spir. 891gg] Deckblatt: Dienet einander, ein jeglicher ! \ Dominica 2 post Epiph:[anias] \ a 8. \ Violino Primo \ Violino Secondo \ Viola \ Canto \ Alto \ Tenoro \ Basso \ con \ L’Organo \ No: 1: \ di Stöelzell Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 2 post Epiph:[anias] N. 1 Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1, Violino Primo, Violino 2, Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]
[1. Choro] 3/8, B-Dur (tutti) Dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe die er empfangen hat. [1. Petrus 4,10]
[2.] Recitativo secco (S, A, T; a 4; Bc) [S] Gott giebt nicht allen einerley. Er theilet seine Gaben als Herr in seinem großen Hauß, nach seinem heilgen Willen aus. [A] Doch aber will er haben, daß ein gemeiner Nutz ihr endzweck sey. [T] Wir alle sind ein Leib in Christo worden, wo man an einem jeden Glied, besondre Gaben sieht. [a 4] So sey ein jedes doch in seinem Stand und Orden zu dieses Leibes=Dienst bemüht.
[3.] Duetto 2/4 (allegro), B-Dur (A, T, 2 Ob, 2 Vl; Bc) Was Gott Vor andern dir Verliehen, O Mensch das ist dein eigen nicht * und so erfordert deine Pflicht, auch andern solches ohn ermüden zum Nutz und Dienste darzubiethen Sonst möchte es Gott dir gar entziehen. da capo
[4.] Recitativ[o] et accomp:[agnato] (S, A, T, B, S, A, T, B, S; 2 Vl, Va; Bc) [S] So hilff, daß ich in meinem Stand, dir höchster Gott getreü, und meinem Nächsten nützlich sey. [A] Laß meine Liebes Hand, einfältig und mit guten Willen, den dürfftgen offen stehn. [T] Laß mich das Gute nur erfüllen, des Argen aber müßig gehn. [B] Zünd an in meinem Hertzen, der Bruder=Liebe helle Kertzen, damit ich jedermann, mit Ehrerbietung stets begegne, ja die mir fluchen, seegne. [S] Gieb Fleiß. [A] Gieb Andacht. [T] Klugheit. [B] Hoffnung und Gedult. [S] und endlich ziehe deine Huld, mein Hertz mit wahrer Demuth an, weil ohne Demuth dir kein Hertz gefallen kan.
[5.] Choral 4/4, B-Dur (tutti) Du süße Lieb schenck uns deine Gunst, laß uns empfinden der Liebe Brunst, daß wir uns Von Hertzen, einander lieben, und im Friede auf einem Sinne bleiben Kyrie Eleison. [Text: 3. Strophe des Chorals Nun bitten wir den Heiligen Geist, Martin Luther 1524; Melodie: u.a. Wolder 1598]
(2. Sonntag nach Epiphanias, Nr. 2) [16. Januar 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:75 / Hs M2 : XIIIB [Cant. spir. 891gg] Deckblatt: Du hast den guten Wein biß pp. \ Dominica 2 post Epiphania[s] \ a 10. \ Flauto Traverso \ Oboe \ Violino 1mo \ Violino 2do \ Viola \ Canto \ Alto \ Tenoro \ Basso \ con \ L’Organo \ di Stöelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 2 post Epiph:[anias] N. 2. Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Flauto Traverso, Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 [2x], Violino 2, Viola; Violoncello, Violon, Organo [3x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Halbton unter Kammerton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]
[1. Choro] 4/4 (allegro), d-moll (tutti senza Fl) Du hast den guten Wein bißher behalten. [Johannes 2,10]
[2.] Recitativo secco (S, A, T, B, S; a 4; Bc) [S] Verborgner Gott! Wie Wunderlich führst du die deinen. [A] Du hörest sie zwar alle zeit, so offt ihr Hertze nur in Ängsten zu dir schreyt doch will dein Trost nicht eben gleich erscheinen. [T] Sie müßen öffters lange Weinen eh süßer Wein aus bittern Weinen quillt. [B] Du läßest sie die Schmertzen fühlen und erst ein tobend Weh, die Wunden recht durch wühlen, Eh du sie noch Verbinden wilt. [S] Wer solte diß Von dir Liebreiches Hertze meynen! [a 4] Verborgner Gott, Wie Wunderlich führst du die deinen.
[3.] Aria 2/4, d-moll (S; Fl Solo, 2 Vl, Va; Bc) Wenn wird doch deine Stunde schlagen da mir ein süßer Trost erscheint. * Es sind der Thränen Waßer Krüge biß oben an erfüllt zur Gnüge, ich habe mich nun satt geweint Herr darf ich dich noch einmahl fragen. da capo
[4.] Recitativo secco (S, A, T; Bc) [S] Jedoch ich will geduldig seyn. Denn stille seyn und Hoffen, hat immer noch das Ziel getroffen. [A] Die Welt giebt nur zum ersten guten Wein, doch wenn sie truncken, und in den Höllen=Pfuhl Versuncken als denn so schenckt sie Thränen ein. [T] Hier aber nicht also, das Ende macht die Kinder Gottes froh und seine lieben Gäste bekommen erst zuletzt das beste.
[5.] Duetto 3/4, a-moll (T, B; Ob Solo, 2 Vl Solo, Va; Bc) Schenck mir hier nur Thränen ein. * Ich will Herr nach deinen Willen meinen Krug mit Waßer füllen endlich wird es guter Wein. da capo
[6.] Recitativo et accomp:[agnato] (B, T, A, S; a 4, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) [B] Herr laß mich in Gedult, auf deine Stunde warten, und unterdeßen thun was du mir sagst. [T] Ich kenne deine Huld und weiß, daß du mich nicht Von Hertzen plagst, noch mir zu schaden ferne stehest; [A] Denn wo du Dornen säest da wird ein Rosen Garten. [S] Gesetzt, ich müste hier, auch lauter Angst erfahren, [a 4] so weicht doch endlich alles Leid, wenn deine Herrlichkeit, sich mir im Himmel einst wird offenbahren.
[7.] Choral 4/4, F-Dur (tutti) Endlich macht der Himmel doch, Wein aus bittern Jammer Weinen O er bricht das schwere Joch, hier Viel eher als wir meynen Lachen folget auf das Ach Freüde kömmt nach Ungemach.
(2. Sonntag nach Epiphanias, Nr. 2) [15. Januar 1736]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:76 / Hs M2 : XIIIC Deckblatt: Dominica II. post Epiphanias. \ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violini \ Viola \ col \ Organo \ No. 1. \ del \ Signore Stoelzel. Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom.[inica] 2 p.[ost] Epiph:[anias] zur Epistel [letzte Seite:] S[oli]D[eo]Gl.[oria] Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino Primo, Violino 1mo, Violino 2 [2x], Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]
[1. Choro] 3/4, g-moll (tutti) Wandelt wie sichs gebühret eürem Beruff darinn ihr beruffen seyd. [Epheser 4,1]
[2.] Aria 2/4, B-Dur (S; 2 Ob, 2 Vl; Bc) Zum Christenthum beruffne Seelen wandelt wie es sich gebührt. * Steigt auf keine Laster Stuffen denn ihr seyd durch Gott beruffen Tugend Wege zu erwehlen. da capo
[3.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] secco - acc. (S, A; 2 Vl, Va; Bc) [S] Der Tugend Wege sind zwar viel, doch kan sie jeder wißen, wer sich beflißen, den Glauben auszuüben, denn dieser ist das Ziel, woraus die Tugend Wege gehen, die denen Christen vorgeschrieben und all auf Gott und neben Menschen sehn. [A] Wer ein Liebhaber Gottes ist zeigt sich in seinen Aemtern treü, daß er niemahls vergißt, wo zu er hier beruffen sey, [acc.] dann wird er ins gemein das gute thun das böse haßen, in Hoffnung Muth Gedult in Leidens Zeit, und im Gebeth Standhafftigkeit, wahrhafftig ohne falschen Schein vor Gott und Menschen sehen laßen.
[4.] Aria 2/4, B-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl; Bc) Gott öffne mir die Schrancken zum wahren Christenthum. * Laß auf des Tugend Wegen nicht wie die Truncknen pflegen mich ([bzw.] nicht) hin und wieder wancken so leb ich dir zum Ruhm. da capo
[5.] Recit:[ativo] et accomp:[agnato] secco - acc. (T, B; 2 Vl, Va; Bc) [T] Laß in den Liebes=Steigen, auch meine Füße richtig gehn, daß durch ein thätliches Bezeigen, durch Ehrerbiethigkeit, durch Demuth und Gelaßenheit, durch Antheil=Nehmen an des andern Glück und Schmertz, der Nechste möge sehn daß ich ein Christ nach Gottes Hertz der Amts= Beruffs und Liebes=Pflichten, ohn alle Heücheley, getreülich suche auszurichten. [acc., B] Und weil die falsche Welt, in diesem Wandel Netze stellt, so steh mir Gott mit deines Geistes Führung bey.
[attaca]
[6.] Choral 4/4, g-moll (tutti) Den rechten Weg o Herr ich meyn, den wollest du mir geben dir zu leben, meinem Nechsten nütz zu seyn, dein Wort zu halten eben. [Text: Zeilen 5–9 der 1. Strophe des Chorals Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, Johann Agricola; Melodie: Joseph Klug 1535]
(2. Sonntag nach Epiphanias, Nr. 2) [20. Januar 1737]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:77 / Hs M2 : XIIID Deckblatt: Dominica II post Epiphaniae \ a 10 \ 2. Flauti Traversi \ 2 Violini \ 1 Viola \ 4 Voci \ col \ Continuo \ No: II \ del \ Signore Stoelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 2. p.[ost] Epiph:[anias] 1736 [letzte Seite:] S[oli]D[eo]Gl.[oria] Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Flauto Traverso 1, Flauto Traverso 2, Violino Primo, Violino. 1., Violino. 2., Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Fl, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]
[1a. Aria] 3/8, G-Dur (B; Bc) Ich will mich mit dir Verloben in Ewigkeit ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht in Gnade und Barmhertzigkeit ja im Glauben will ich mich mit dir Verloben und du wirst den Herrn erkennen. [Hosea 2,19-20]
[1b.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] acc. - secco (A, T, A, T, A, T, A; 2 Fl, 2 Vl, Va; Bc) [A] Verlobet und vertraut? [secco] Wer ist der Bräutigam. [T] Ein Gott und Mensch aus Davids=Stam, und die sündhaffte Seele seine Braut wer hat solch Bündniß je geschaut. [A] Verlobt und Vertraut. [T] Der Printz der Ewigkeit will in der Zeit die Braut in Friede küßen, läst sie anbey auch wißen, Sein Liebes=Schluß sey auf die Ewigkeit gebaut. [A] Verlobet und Vertraut. [T] Er macht selbst den Bewegungs=Grund, von seiner Liebe kund, Gerechtigkeit Glaub und Barmhertzigkeit, weil er sich seiner Braut nicht scheüt, macht er selbst die Vermählung laut. [A] Verlobt und Vertraut.
[2.] Aria 2/4, D-Dur (T; 2 Fl, 2 Vl; Bc) Auch der Teüfel macht mir keinen Zweifel daß mein Jesus mir vermählt. * Denn in dem Verlobungs Saal in dem Hohen Liebes=Mahl steckt er mir den Trauring an hat mit sich mich an gethan, daß mirs nicht an Brautschmuck fehlt. da capo
[3.] Recitativo secco (S; Bc) Hat Jesus durch sein erstes Wunder die Eh’ an einer Hochzeit eingeweyht, wenn bloßes Waßer in den besten Wein verwandelt muste seyn, durch solch Geschenck und Offenbahrung seiner Herrlichkeit das Ehe Paar erfreut, so läst er noch jetzunder Ehleute nicht an Trost und Freude leer, ja er wird künfftig mehr, da Er das gnädige und gläubige Umfaßen, so zwischen einer Seel und ihn geschicht durch eine Eh’ abbilden laßen, der Ihm vertrauten Frommen, die Ihm das Hertz genommen, auffs innigste mit seiner Lieb erfreun und mit Ihr im Gespräche seyn.
[4.] Duetto 3/8, G-Dur (S, B; 2 Fl, 2 Vl; Bc) In deiner ([B] meiner) Treü und meiner ([B] deiner) Liebe, eröffnet sich mein ([B] dein) Paradieß. * wirst du mich Liebster ([B] Liebste) nicht verlaßen und mich mit Liebes Armen faßen so sind mir deine ([B] dir meine) Wollust Triebe ein mehr als himmlisch Engel süß. da capo
[5.] Choral 4/4, C-Dur (tutti) Herr Gott Vater mein starcker Held, du hast mich ewig Von der Welt in deinem Sohn geliebet Dein Sohn hat mich ihm selbst Vertraut, er ist mein Schatz ich bin seyn Braut, sehr hoch in ihm erfreüet Eya Eya himmlisch Leben wird er geben mir dort oben, ewig soll mein Hertz ihn loben. [Text und Melodie: 5. Strophe des Chorals Wie schön leuchtet der Morgenstern, Philipp Nicolai 1599]
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