Quasimodogeniti

 

Unser Glaube ist der Sieg / Mus A15:155

Mein Freünd ist mein / Mus A15:156

Es ist aber der Glaube eine gewiße Zuversicht / Mus A15:159

 

 

 

Unser Glaube ist der Sieg

(Quasimodogeniti, Nr. 1) [24. April 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M3 : XXXIVC  /  Mus A15:155

Deckblatt: Dominica Quasimodogeniti. \ a \ 4 Voci \ 2 Violini \ 2 Oboi \ 1 Viola \ col \ Fondamento \ No. 1. \ di Sigl. Stoelzel.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: J.N.J Dominica Quasimodogeniti N. 1

Partien: Canto, Alto, Tenor., Basso.; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 / Violino Primo, Violino 2 [2x], Viola, Violoncello., Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

  

 

1. [Choro] 3/8, G-Dur (tutti)

Unser Glaube ist der Sieg

der die Welt über Wunden hat.

[1. Johannes 5,4]

 

2. Recitativo secco (S, A, B; SB a 2; Bc)

[S] Die Welt macht uns gar Viel Zu schaffen,

denn Was Von Gott gebohren ist,

liegt stets mit ihr in Waffen.

[A] Nichts ist ihr so zuwieder,

als Christi Wahre Glieder.

[B] Es fehlt ihr nicht an Macht,

es fehlt ihr nicht an List,

Sie hat mit unsern Fleisch und Blut,

ja mit dem Teüffel selbst den Bund geschloßen,

So hat sie starcke Bundsgenoßen,

[SB a 2] Was Wunder daß sie nun,

den Kindern Gottes Wehe thut.

 

3. [Aria] Duetto 3/8, D-Dur (S, B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

O deßwegen müßen wir

nach dem Schild des Glaubens greiffen,                *

Wenn sich Noth und Plagen häuffen,

und der Feinde Macht und List

nun aufs Höchste kommen ist

ist uns dieser gut dafür.                                        da capo

 

4. Recitativo secco (A, S, B; Bc)

[A] Gesetzt,

es wird der Glaubens Muth auch in dem Streite matt

So kömmet der, der Mittel hat,

des Glaubens Schwachheit abzuwenden,

selbst Jesus kömmt

mit Waßer und mit Blut

daß ist:

Mit seinen Sacramente.

[S] Der Heilge Geist erhällt

stärckt und Vermehret,

Was Gott in Christo uns gewähret,

und diese drey sind Eins,

uns Zu beschützen.

[B] So mag die Welt,

nur immer auf uns blitzen,

Zuletzt muß sie doch unterliegen,

denn unser Glaube kan die Welt besiegen.

 

5. Aria 2/4, G-Dur (A; Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Lebt dieses Zeügniß in dem Hertzen,

so stirbt in ihm die Traurigkeit.                           *

es wohnet Fried und Freüde drinnen,

es geht Voll Hoffnung Zu gewinnen,

auch in den allerletzten Streit.                            da capo

 

6. Choral 4/4, G-Dur (tutti)

Wer sein Hertz also stärckt und steifft,

in Völligem Vertrauen,

und Jesum Christum recht ergreifft,

auf sein Verdienst thut bauen,

der hat des Glaubens rechte Art,

und kan Zur seligen Hinfahrt,

sich schicken ohne Grauen.

 

 

 

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Mein Freünd ist mein / Mein Freund ist mein

(Quasimodogeniti, Nr. 2) [24. April 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M3 : XXXIVD  /  Mus A15:156

Deckblatt: Dominica Quasimodogeniti \ a \ 4 Voci \ 2 Violini \ 2 Oboi \ 1 Viola. \ col \ Fondamento \ No II. \ di Sigl. Stoelzel.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: J.N.J Dom:[inica] Quasimodogenit:[i] N. 2

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 / Violino Primo, Violino 2 [2x], Viola, Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

Bemerkung zur Besetzung: Die Besetzung von Nr. 3 ist nicht eindeutig zu klären: 1) da in der Partitur und der Partie Vl I auf Flöten hingewiesen wird, aber in den Oboenstimmen nichts auf einen Instrumentenwechsel deutet, gehen wir von einer Besetzung mit Flöte und Oboe aus.

 

 

1. [Choro] 3/4, B-Dur (tutti)

Mein Freünd ist mein

und er hält sich auch zu mir.

[Hohelied 7,10]

 

2. Recitativo secco (S, A; Bc)

[S] Hält Furcht und bangigkeit

bey dunckler Abendzeit

die Thüren gleich Verschloßen,

das hindert Jesum nicht,

durch selbige zu dringen,

und seinen Frieden mir zu bringen.

[A] Brennt meines Glaubens Licht auch noch so schwach,

mein Freünd geht mir doch nach

und zeiget seine Wunden,

biß es in selbigen hat Oel und Nahrung funden.

 

3. Aria 2/4, g-moll (A; Fl, Ob, 2 Vl, Va; Bc)

So liebreich hält mein Freünd

mein Jesus sich zu mir.                                     *

Es scheint als wolte seine Seite

mir deßenthalben offen stehn

daß ich sein treües Hertz soll sehn,

daß es mit mir in Freüd und Leide

so unaussprechlich gut gemeint.                        da capo

 

4. Recitativo secco (B, S; Bc)

[B] Doch weil er leider weiß,

wie schlecht ich mich hin wieder zu Ihm halte,

und wie doch gar zu bald,

die gegen treü in mir erkalte,

So sorget Er auch dafür,

wie ich auff meine Sünden,

bey Glauben Buß und Reü

mög seine Gnade wieder finden.

[S] Er gibt dem Predig Amt

die Vollmacht und Gewalt,

an seiner statt mit mir Zu handeln,

und mir den Fluch in Seegen zu VerWandeln,

so gut als ob Er selbst Zugegen sey.

 

5. Aria 3/4, B-Dur (B; Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Unaussprechlich ist die Güte

die mir hier mein Freünd beweist.                                *

Daß die Absolution welche über mein Verbrechen

Menschen hier auf Erden sprechen

Vor des Höchsten Richter Thron,

feste gültig kräfftig heist.                                              da capo

 

6. Recit:[ativo et] accomp:[agnato] (A; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[A] Getreüer Freünd! Hab ewig danck,

daß du dich so zu mir gesellst,

gieb nur daß mich Von dir

die Sünden niemahls scheiden,

laß mich das böse meiden

und setzt einst alles Von mir ab,

gnug wenn du dich nur Zu mir hältst,

mein Herr und auch mein Gott.

[a 4] So schreckt mich keine Todes Noht,

so nehm ich dich mit mir ins Grab.

 

7. Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Bringe denn die armen Glieder,

die jetzt kranck und elend sind

Aus dem Schooß der Erden wieder,

und Verkläre mich dein Kind

daß ich in des Vaters Reich

werde deiner Liebe gleich.

 

Zeige mir die Händ und Füße,

welche Thomas hat gesehn

daß ich sie in Demuth Küße,

weil es hier nicht ist geschehn .

Und hernach von Sünden frey,

ewig dein Gefährte sey.

 

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Es ist aber der Glaube eine gewiße Zuversicht / Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht

(Quasimodogeniti, Nr. 2) [8. April 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:159 / Hs M3 : XXXIVF

Deckblatt: Dominica Quasimodogeniti \ a 10 \ 4 Voci \ 2 Violini \ 2 Oboi \ 1 Viola \ col \ Organo. \ No: II. \ del \ Signore Stoelzel.

Partitur: 1. Seite: J.N.J. Dom.[inica] Quasimodogeniti. 1736

Material: Partitur und Partien

Partien: Soprano, Alto, Tenor, Basso; Oboe Primo, Oboe Secundo [wie Ob I], Violino 1. [2x], Violino 2. [2x], Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

 

 

[1. Choro] 4/4, B-Dur (tutti)

Es ist aber der Glaube eine gewiße Zuversicht, deß,

das man hoffet u.[nd] nicht zweiffelt an dem das man nicht siehet.

[Hebräer 11,1]

 

[2.] Recitativ[o] secco (S, A, T; Bc)

[S] Unseelige Vernunfft,

die was sie nicht gesehen,

nicht glaubt daß es geschehen,

so reiß mich, Herr, aus deren Zunfft,

die ihren Glauben nur allein,

in Aug und Händen haben.

[A] was nützten deine Oster Gaben,

dein Friede

was das Ammt,

die Sünde zu Vergeben,

wenn ich ungläubig wolte seyn.

[T] Würd ich nicht Vor das Leben

beym Wiederspruch verdammt.

 

[3.] Aria 2/4, F-Dur (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Die Augen gehen über

beym klaren Sonnenschein.                                  *

Vernunfft beym Geistes Lichte,

geht dein begriff zu nichte

drum zeüch darinnen lieber

die matten Strahlen ein.                                        da capo

 

[4.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] (T, S; 2 Vl, Va; Bc)

[T] Laß Jesu! dein untrüglich Licht,

mich Völlig überzeügen,

mein Hertz zum Beyfall neigen,

daß ich in fester Zu Versicht,

mich auf die Wahrheit steiffe,

wie du für mich gestorben,

durch deine Aufferstehung mir

die Seeligkeit erworben.

[S] Ob ichs nicht seh’ und nicht begreiffe,

denn bricht mein Glaubens Strahl herfür,

hab ich gewonnen,

der stellet mir die Wahrheit dar,

So klar,

noch klärer,

als Viel tausend Sonnen.

 

[5.] Aria 6/8, B-Dur (S; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Seelig die nicht sehn doch glauben

laß mich so beschaffen seyn.                               *

Laß mich Jesu Vor die Sünden

deine Wunden offen finden

dahin wie bey Sturm die Tauben

fliehn zur Felsen Öffnung ein.                               da capo

 

[6] Choral 4/4, B-Dur (tutti)

Den Glauben mir Verleihe

an dein’ Sohn Jesum Christ

Mein Sünd mir auch Verzeihe,

allhier zu dieser Frist

Du wirst mirs nicht Versagen,

wie du Verheißen hast,

daß Er mein Sünd thu tragen,

und löß mich Von der Last.

[Text: 4. Strophe des Chorals Ich dank dir, lieber Herre, Johann Kolros 1535; Melodie: In der Prax. piet. 1662]

 

 

 

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