Invocavit

 

 

Mein Kind wilstu Gottes Diener seyn / Mus A15:108

Dein Wort ist meines Fußes Leüchte / Mus A15:109 / Mus A15:109

Wir haben nicht einen Hohen Priester / Mus A15:110 

 

 

 

 

Mein Kind wilstu Gottes Diener seyn / Mein Kind, willst du Gottes Diener sein

(Invocavit, Nr. 1) [1728/29]

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus A15:108 / Hs M3 : XXIIA 

Deckblatt: Mein Kind wilstu Gottes Diener. \ Dominica Invocavit \ â. 8: \ Violino 1mo \ Violino 2do \ Viola \ Canto \ Alto \ Tenore \Basso \ et \Organo \ No: 1. \ di Stoelzel

Partitur: J.N.J Domenica Invocavit N. 1

Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1., Oboe 2., Violino. 1. / Violino 1., Violino. 2. / Violino 2, Viola.; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

 

1. [Choro] 4/4, c-moll (tutti)

Mein Kind wilstu Gottes Diener seyn

so schicke dich Zur Anfechtung.

 

2. Recitativo secco (S, A, T, B; Bc)

[S] Der Dienst des Höchsten bringts so mit,

wer in den selben tritt,

der kriegt auf allen Seiten

Zu kämpffen und Zu streiten.

[A] Hier sieht der Teüfel scheele

wenn er die Seele

aus seinen Klauen laßen muß.

[T] Dort macht die Welt Verdruß,

dem, der Von ihren Land,

sich Zu dem Höchsten Gut gewand

[B] und Ach

was haben wir nicht mit uns selbst Zu thun?

Denn Fleisch und Blut

läst uns nicht eine Stunde ruhn.

 

3. Aria Duetto 2/4, E-Dur (S, T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Wer kan die Feinde alle Zehlen

die uns nach unsrer Ruhe stehn                            *

Die Welt der Teüfel Fleisch und Blut

die kühlen hier den heißen Muth

und wollen uns Zum Ziele wählen

nach welchen ihre Pfeile gehen.                            da capo

 

4. Recitativo secco (S, A, T, B; Bc)

[S] Was aber ist hierbey Zu thun?

[A] Gedult kan dir das Leid Versüßen

auf diesen Schwanen=Küßen

laß deine Seele ruhn.

[T] Da bey ergreiff in Gottes Krafft,

die Tugend als den Schild,

der dir die Sicherheit Verschafft.

[B] Seyn deine Feinde noch so wild,

ist alle Noth

Zu deinen Schmertzen aufgebracht

du wirst als wie ein Felß im Meere stehn

von dem der Wellen macht Beschämet muß zu rücke gehn.

 

5. Aria Basso 4/4, f-moll (B; 1 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Je mehr die Palme wird beschweret

je herrlicher sie Wachßen muß.                          *

So muß der Todt den frommen Leben

die Schmach und Schande - Ehre geben.

Im Trauren wird ihr Muth je mehret

In Armuth wächst ihr Überfluß.                          da capo

 

6. Choral 4/4, c-moll (tutti)

Die Zucht ist Gottes Liebes Probe,

hier schmeltzt er Gold Von Schlacken ab

Durch schande führt er uns Zum Lobe,

und in den Himmel durch das Grab

die Thränen fallen uns wohl schwer,

doch sind sie Gottes freüden Meer.

 

 

 

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Dein Wort ist meines Fußes Leüchte / Mus A15:109

(Invocavit, Nr. 2) [1728/29]

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus A15:109 / Hs M3 : XXIIB 

Deckblatt: Dein Wort ist meines Fußes \ Dominica Invocavit \ â. 8: \ Violino 1mo \ Violino 2do \ Viola \ Canto \ Alto \ Tenore \ Basso \ et \ Organo \ No: 2: \ di Stöelzel

Partitur: J.N.J Domenica Invocavit N. 2

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso [anderer Schreiber]; Oboe 1., Oboe 2, 2x Violino 1, 2x Violino 2., Viola.; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

 

1. [Choro] 3/8, G-Dur (tutti)

Dein Wort ist meines Fußes Leüchte

und ein Licht auf meinen Wegen.

[Psalm 119,105]

 

2. Recitativo secco (S, A; a 2; Bc)

[S] Der Satan leget immer Stricke

Gräbt Gruben stellet Fallen auf

und lauert fleißig drauf,

wie er der frommen Fuß berücke.

[A] Er kennt die Finsterniß

wo mit ihr Gang umnebelt ist

diß weiß nun seine List

sich allzu wohl zu nutz zu machen.

[a 2] Was aber macht bey so gestallten Sachen,

doch ihren Gang gewiß.

 

3. Aria Duetto 3/8, e-moll (S, A; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Dein Wort ist ihres Fußes Leüchte

und ihrer Wege helles Licht                                    *

Bleibt ihnen dieses Trost Licht stehen

muß Furcht und Finsterniß Vergehen

und ihre Füße straucheln nicht.                               da capo

 

4. Recitativo secco (T, B, A, S; Bc)

[T] Wie muthig tritt der Heyland nicht

bey dieses Wortes Licht auf Ottern, Drachen und auf Löwen,

Der Feind,

wie sehr er an ihn setzte

muß doch Zu letzte

Sich Von ihm heben.

[B] Greifft er sein Hertz mit bangen Zweiffel

an Gottes Vorsicht an;

So will er sein Vertrauen,

auf Gottes Wort

als einen Grund Stein bauen.

[A] Stellt ihm der schlaue Teüfel

die Falle der Vermeßenheit,

und sucht die selbe Zu Verstecken;

So muß Sie Gottes Wort entdecken.

[S] Ja will er endlich ihn,

durch Reichtum, Pracht und Ehr ins Netze Ziehn,

so weiset er durch Gottes Wort,

den kühnen Feind auf einmahl fort.

 

5. Aria Duetto 2/4, G-Dur (T, B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Wo dieses Wortes Strahlen Leüchten

da weicht die Macht der Finsterniß                    *

Die Heilgen Engel aber werden

der angefochtenen Gefährten

und also bleibt ihr Gang gewiß.                          da capo

 

6. Rec:[itativo] et accomp:[agnato]  (S, A, T; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[S] Herr stoße nicht,

um unsers Undacks Willen,

den Leüchter weg Von seiner Stätte.

[A] Erhalt uns deines Wortes Licht;

denn unser Aug ist Blöde,

der Teüfel aber siehet scharff.

[T] Er weiß daß er nicht lange säumen darff,

sein Höllen Reich Zu füllen

darum Verdoppelt er den mord=begiergen Fleiß.

[a 4] Am meisten aber gönn uns deßen Schein,

Wenn unser Fuß einmahl im finsteren Todes Thal,

wird auf den Weg begriffen seyn.

 

7. Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Dein Wort laß alle Wege seyn,

die Leüchte unsern Füßen

Er halt es bey uns klar und rein,

hilff daß wir draus genießen

Krafft Rath und Trost in aller Noth,

daß wir im Leben und im Todt,

hier auf beständig trauen.

 

 

 

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Wir haben nicht einen Hohen Priester / Wir haben nicht einen Hohenpriester

(Invocavit, Nr. 2) [19. Februar 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:110  /  Hs M3 : XXIID

Deckblatt: Dominica Invocavit \ a 10 \ 4 Voci \ 2 Oboi \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 2: \ di \ Stöelzel

Partitur: 1. Seite: J.N.J. Dom:[inica] Invocavit. 1736.

Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso, Oboe 1, Oboe 2. [nur Nr. 1 notiert], Violino 1 [2x], Violino 2 [2x], Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

 

[1. Choro] 4/4 - 2/4, c-moll (tutti)

Wir haben nicht einen Hohen Priester

der nicht könnte Mittleiden haben mit unserer Schwachheit,

[2/4] Sondern der Versucht ist allenthalben gleich wie wir

doch ohne Sünde.

[Hebräer 4,15]

 

[2.] Aria 3/4, Es-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Halt ein Verwegner Geist.                                 *

Versuchst du deine Stärcke

an dem der deine Wercke

zu stöhren uns verheißt.                                    da capo

 

[3.] Recitativo secco (S, A, T; Bc)

[S] Doch nein!

er meint Vielleicht,

Wenn er am Haupte erst den Zweck erreicht

So könten desto ehr

die Glieder überwunden seyn.

[A] Allein er irret sehr

der Hohe Priester läßet sich in die Versuchungs Stunde führen,

und hat dadurch verschafft,

daß seine Überwindungs Krafft,

die seinen auch im glauben spüren,

und also ritterlich,

die Waffen brauchen, streiten siegen.

[T] Ach der Verführer ist uns nah,

so last uns ja fürsichtig seyn und wachen beten,

so wird uns Christi Krafft Vertreten,

daß wir nicht unterliegen.

 

[4.] Aria 2/4, c-moll (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Der Feind ist listig im bestreiten

er weiß wo zu das Herz geneigt.                        *

Führt zur Verzweiflung Blöde Sinnen

Die Ehr begierd auf Hohe Zinnen

und wenn er Schätz und Schönheit zeigt

will er zum Geitz und Wollust leiten.                   da capo

 

[5.] Recit:[ativo] et accomp.[agnato] secco - acc. (B, A, S; Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[B] Die Reiche dieser Welt

und deren Herrlichkeit

an Wollust Ehr und Geld,

sind außer streit

gefährliche Versuchungs Stricke.

[A] In diesem Stücke

wird mancher Wohl den Teüfel an zu beten,

Religion Glaub und Gewißen

mit Füßen treten,

und falsche Götter küßen.

[acc., S] Behüte mich mein Gott für Sicherheit

daß irrdisch Glücke

und Eitelkeit die Seele nicht berücke,

wenn der Versucher listig,

bey Armuth, Elend, Noth,

mit Pfeilen der Verzweiflung droht,

Gott zöge seine Fürsorg ein,

man könte so kein Kind des Höchsten seyn

so mache mich zum bethen rüstig.

 

[attaca]

 

[6.] Choral 4/4, c-moll (tutti)

Noch eins Herr will ich bitten dich,

du wirst mirs nicht Versagen

Wenn mich der böse Geist anficht,

laß mich doch nicht Verzagen

hilff steür und wehr

o Gott mein Herr

zu Ehren deinen Nahmen,

wer das begehrt, dem wirds gewährt,

drauf sprech ich frölich Amen.

[Text: 4. Strophe des Chorals Was mein Gott will, gescheh, Albr. v. Brdbg.; Melodie: Joach. Magdeb. Tischgesänge 1572]

 

 

 

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