Palmarum

 

Ein jeglicher sey gesinnet / Mus A15:132

Saget der Tochter Zion / Mus A15:133

Siehe, ich komme / Mus A15:134

 

 

 

Ein jeglicher sey gesinnet / Ein jeglicher sei gesinnt

(Palmarum, Nr. 1) [1728/29]

 

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus A15:132 / Hs M3 : XXVIIIA 

Deckblatt: Ein jeglicher sey gesinnet. \ Dominica Palmarum \ a 8 \ 2 Violini \ 1 Viola \ 4 Voci \ con \ Organo \ di Stoelzel \ No: 1:

Partitur: J.N.J Dom:[inica] Palmarum. No: 1.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2., Violino 1 / Violino Primo, Violino 2 / Violino Secondo, Viola; Violoncello, Violono, Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Kammerton]]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB];2 Ob, 2 Vl, Viola; Bc [Vc, Violono, Org]

 

 

1. [Choro] 4/4, A-Dur (tutti)

Ein jeglicher sey gesinnet

wie Jesus Christus auch war.

[Philipper 2,5]

 

2. Aria Canto 2/4, a-moll (S; Bc)

Kommt laßet uns Von Jesu lernen

Er stellt sich Zum Exempel dar.                             *

Er giebet sich der Demuth hin

warum will sich aus unsern Sinn

denn nicht der Hochmuths Geist entfernen.          

warum sind wir nicht wie er war.                             da capo

 

3. Recitativo secco (A, B; Bc)

[A] Er hüllt der Gottheit Glantz und Schein,

macht Hoheit und Gewalt

in tieffe Knechtsgestalt und Menschliche Geberden ein.

[B] Er niedriget sich selbst

und giebt sich ein Geboth

dem will er biß Zum Todt

am Creütz gehorsam seyn.

 

4. Aria Duetto 2/4, D-Dur (A, T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Das heist ja wohl Von Hertzen demüthig seyn.             *

Weicht auf geblaßne Sinnen

weich Hochmuth weich Von hinnen

wenn er soll lieb gewinnen

der muß im Geiste klein.                                               da capo

 

5. Rec:[itativo et] accomp:[agnato] (S, B; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[S] Wie du mein Jesu nun erhöhet bist

und dir ein Nahme worden ist

in dem sich alle knie beügen müßen.

Die Himmel Erd und Abgrund in sich schließen

so wird die Demuth auch wenn sie Von Hertzen geht

Zu letzt gewiß erhöht.

[B] Läßt meine Schwachheit es nicht zu

wie du die Demuth auszuüben

so laß mich doch dieselbe lieben

und gib daß ich nach äusersten Vermögen thu.

[a 4] Thu ich nicht was ich soll,

so thu ich was ich kan

es kömmt aufs Hertz

und auf den Willen an.

 

6. Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Seelig sind die Demuth haben,

und sind immer Arm im Geist

Rühmen sich gantz keiner Gaben,

daß Gott werd allein gepreist

dancken dem auch für und für

denn das Himmel Reich ist ihr

Gott wird dort zu Ehren setzen

die sich selbst gering hie schätzen.

[Text: 2. Strophe des Chorals Kommt, laßt euch den Herren lehren (oder Kommt, und laßt euch Jesum lehren) D. Denicke; Melodie: Wie nach einer Wasserquelle, Genf 1551]
 

 

 

 

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Saget der Tochter Zion / Sagt der Tochter Zion

(Palmarum, Nr. 2) [1728/29]

 

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus A15:133 / Hs M3 : XXVIIID 

Deckblatt: Dominica Palmarum \ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ col \ Basso Continuo \ No. II. \ di Sigr. Stoelzel.

Partitur: J.N.J Dom:[inica] Palmarum No. 2.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino Primo / Violino. 1., Violino. 2. / Violino Secondo:, Viola; Violoncello., Violon, Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

  

 

1. [Choro] 3/4, a-moll (tutti)

Saget der Tochter Zion,

Siehe siehe dein Heil kömt.

[Jesaja 62,11]

 

2. Recitativo secco (S, A, T, B; Bc)

[S] Der Heyland kömmet heüt

wie schon Vor langer Zeit

im Buch Von ihm geschrieben stehet.

[A] Er zieht zwar Arm und Elend ein

doch eben so mußt unser Helffer seyn.

[T] Die Absicht dieses Königs gehet

nicht auf ein jrrdisch Reich

sonst käme ihm an Pracht

an Hoheit und an Macht

kein Purpur Kind der Erden gleich.

[B] So aber wartet schon auf ihn

ein Dornen Busch Zur Crone

ein schweres Creütz zum Throne kurtz:

Er will seinem Tod entgegen ziehn.

 

3. Aria 3/8, a-moll (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Breitet man ihm gleich jetzunder

auch so gar die Kleider unter

soll er auf gestreüten Palmen

unter Lob und Freüden Psalmen

in Jerusalem einziehn

ach wie bald wird sichs Verkehren

ach wie bald wird man doch hören

Creützge Creützge Creützge ihn.

 

4. Recitativo secco (A, S; Bc)

[A] Mein Christ

in deiner Taufe hielt dein Heyland seinen Einzug auch bey dir

wie hast du ihn empfangen

so offt dein Hertze sich Von Gottes Wort gerühret fühlt

so offt steht mit Verlangen

dein Jesus auch davor

eröffnest du ihn auch das Hertzens Thor.

[S] Er kehrt in Brod und Wein

mit seinen Fleisch und Blute bey dir ein

ist denn auch deine Seele so gefast

daß sie Vor diesen Großen Gast,

mög eine Wohnung seyn.

 

5. Aria 2/4, d-moll (S; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Ja geliebter Jesu komme

kehr in meiner Seelen ein.                         *

fehlt es ihr an Würdigkeit

ach so ist ihr solches Leid

deine Taube deine Fromme

glaubt doch nicht Verschmäht zu seyn.    da capo

 

6. Recit:[ativo et] accomp:[agnato] (B; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[B] Nun Hirte der du kommen

zu suchen was verlohren war

Artzt der du dich der Kranken angenommen

Lamm daß sich für die Schuld der Welt

Zum Opfer heüte dargestellt

stell dich auch mir

in jener Stunde dar

wenn ich von hinnen zieh

denn drückst du mir die Augen zu.

[a 4] So werden sie mit Freüden wieder offen stehn

und dich getrost einst in den Wolcken kommen sehn.

 

7. Choral 4/4, g-moll (tutti)

1. Was für ein schönes Licht

wird mir dein Angesicht,

daß ich in jenem Leben,

werd erstmahl sehen geben,

wie wird mir deine Güte

entzünden mein Gemüthe.

 

2. Dein Augen deinen Mund,

dein Leib für mich Verwund,

da wir so fest auftrauen,

das werd ich alles schauen,

auch innig hertzlich küßen,

die Maal an Händ und Füßen.

[Text: 6. & 7. Strophe des Chorals Die Zeit ist nunmehr nah, Paul Gerhardt 1667]

 

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Siehe, ich komme

(Palmarum, Nr. 2) [25. März 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:134 Hs / M3 : XXVIIIB

Deckblatt: Dominica Palmarum\ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ col \ Organo. \ No: II. \ del \ Signore Stoelzel.

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] Palmarum 1736. N 2 [nachträglich hinzugefügt!; letzte Seite: S[oli] D[eo] Gl.[oria]]

Material: Partitur und Partien

Partien: Canto., Alto, Tenor, Basso, Oboe 1, Oboe. 2., Violino 1 [2x], Violino 2 [2x], Viola, Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

 

 

[1. Arioso] 4/4, a-moll (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Siehe, ich komme,

im Buch ist von mir geschrieben

deinen Willen mein Gott thu ich gerne

und dein Gesetz hab ich in meinem Hertzen.

[Psalm 40,8-9]

 

[2.] Recitativ[o] secco (A, B, A, B, A/B a 2, B, A, B, A; Bc)

[A] Wohin mein Heyland so getrost?

[B] Es steht zur Stadt Jerusalem mein Sinn.

[A] Zu der Propheten=Mörderin?

Sie ist auch jetzt noch so erbost,

als ehe dem auf die Propheten,

besorgst du nicht?

[B] Ich weiß, daß es geschicht

[arioso; T, A a 2] daß sie mich ([A] dich) werden töden

[Rez.; B] es steht im Buche schon geschrieben.

[A] Und du wilt dich nicht lieben,

gehst selbst in deinen Todt hinein?

[B] Soll dir geholffen seyn;

So muß mein Sterben dir das Leben,

mein Dornen Crantz

die Himmels Crone geben,

und also geh ich williglich

zum Creutze hin für dich.

[A] Ob mich dein Hingang sehr betrübt,

doch weil er mir den Himmel giebt

bin ich Von Angst gemischter Freüde eingenommen

und heiße dich mit Thränen und mit Lust willkommen.

 

[3. Duetto] 2/4, a-moll (A, B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

[A] Du trittst in deine Marter Wochen

[B] Ich trett in meine Marter Wochen

[A, B] mit Freüden ein.                                        *

[A] Du hörst ja auf jeden Stufen

[B] Ich höre ja auf jeder Stuffen

[A] von ferne Crucifige ruffen

[B] ein freüdig Hosianna rufen

[A] man sieht zwar Friedens=Palmen streun

[B] doch ist der Stab auch schon gebrochen.        da capo

 

[4a.] Recit[ativo] et accomp.[agnato] secco - acc. (S, T; 2 Vl, Va; Bc)

[S] So reite denn mein König hin,

und glaube, daß ich mich an dir

und deiner königligen Zier,

in Andacht recht ergetze,

und dir mit Dank verbunden bin,

daß du mir mehr als Erden Schätze

den Frieden selbst erworben hast.

[T] Deßwegen ich mit Glaubens Händen

die Palmen=Zweige angefaßt,

und will die Zeit wohl an zu wenden,

nach Zions Heiligem Gebrauch,

dich nach Jerusalem, ja auch

nach Golgatha begleiten.

[acc.] Ich bleibe dir zur Seiten

biß daß die Marter=Woche meines Lebens,

ein Ende hat.

Ich werde der Betrachtung deines Leidens,

zu meiner Seelen=Wollust niemals satt.

 

[4b.] Arioso 4/4 (T; 2 Vl, Va; Bc)

Kömmt auch die Stunde meines Scheidens;

so stell ich mir dein Bildniß für,

wie deine Marter Woche aufgehört,

daß mir jetzt solches wiederfährt.

 

[4c.] Aria 3/8, e-moll (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Salems Thore stehen offen,

großer König zeüch hinein                                  *

Freüst du dich, für mich zu leiden

setzt dein Leiden mich vor Freüden

in ein ungezweiffelt Hoffen:

Ich werd ewig seelig seyn.                                  da capo

 

[5.] Choral 4/4, a-moll (tutti)

1. O große Lieb, o Lieb ohn alle Maße,

die dich gebracht auf deine Marter Straße,

Ich lebte mit der Welt in Lust und Freüden,

und du must Leiden.

 

2. Ach großer König, groß zu allen Zeiten,

wie kan ich gnugsam solche Treü ausbreiten?

Kein Menschlich Hertze mag ihm [sic!] diß ausdencken,

was dir zu schencken.

[Text: 7. & 8. Strophe des Chorals Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen, Johann Heermann; Melodie: Johann Crüger 1640]

 

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