Quinquagesimae

 

 

Nun aber bleibt Glaube Hoffnung Liebe diese drey / Mus A15:104

Sehet wir gehen hinauf gen Jerusalem / Mus A15:105

Mein Freund ist mir ein Püschel Myrrhen / Mus A15:106 

 

 

 

Nun aber bleibt Glaube Hoffnung Liebe diese drey / Nun aber bleibt Glaube Hoffnung diese drei

(Quinquagesimae, Nr. 1) [27. Februar 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M3 : XXIA / Mus A15:104

Deckblatt: Dominica Quinquagesimae. \ a 10. \ 2 Oboi \ 2. Violini \ 1 Viola \ 4 Voci \ col \ Continuo \ No. 1. \ di Sigr. Stoelzel.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien 

Partitur: J.N.J Dominica Quinquagesima[e] N. 1

Partien: Canto, Alto, Tenore, Basso; Oboe. 1, Oboe.2., Violino. 1. [2x], Violino 2do., Viola.; Violoncello, Violono., Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violono, Org]

 

 

1. [Choro] 4/4 - 3/8, Es-Dur (tutti)

Nun aber bleibt Glaube Hoffnung Liebe diese drey

[3/8] aber die Liebe ist die größeste unter ihnen.

[1. Korinther 13,13]

 

2. Recitativo secco (S, A, T, B; Bc)

[S] So lang uns Gott

im Labyrinth der Zeit,

will an des Lebens Faden leiten;

muß dieses schöne Drey,

in unzertrennter Einigkeit,

uns stets begleiten.

[A] Das wär der rechte Glaube nicht

der durch die Liebe sich

nicht in dem Werck erwiese.

[T] Und alle Hoffnung hieße

ein Lauteres Gedicht

Von allem Troste leer,

wo fern sie ohne Grund des Glaubens wär.

[B] So gieng Vor Gott die Liebe auch Verlohren

wenn sie der Glaube nicht auf seinem Schooß gebohren.

 

3. Aria 6/8, c-moll (B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Diese dreyfach=schöne Schnur

muß dich in dem Leben leiten                        *

faßest du die selbe nur

O so kann dein Fuß nicht gleiten.                   da capo

 

4. Recitativo secco (T, S; Bc)

[T] Doch nach der Zeit

wird die dreyfache Schnur zerreißen,

die Liebe wird die größeste

in jenem Leben heißen.

[S] Nicht, daß sie hie

im Werck der Seeligkeit,

schon Vor dem Glauben geh;

Nein nur daß sie,

wenn Glaub und Hoffnung aufgehöret,

in Ewigkeit fort währet.

 

5. Aria Duetto 3/8, Es-Dur (S, T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Herr bring mich dahin

wo Glauben und Hoffen

beym selgen Gewinn

ihr Ende getroffen

Herr bring mich dahin

wo Hertzliches Lieben

aus einerley Sinn

wird ewig getrieben

Herr bring mich dahin.

 

6. Choral 4/4, Es-Dur (tutti)

Laß mich laß mich hin gelangen,

da du mich

und ich dich

fröhlich wird umfangen.

 

 

 

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Sehet wir gehen hinauf gen Jerusalem

(Quinquagesimae, Nr. 2) [27. Februar 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M3 : XXIB / Mus A15:105

Deckblatt: Dominica Quinquagesimae \ a 8. \ 2 Violini \ 1 Viola \ 4 Voci \ col \ Continuo \ No. II. \ di Sigr. Stoelzel.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: J.N.J Dominica Quinquagesima[e] N: 2.

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2., Violino. 1. [2x], Violino. 2., Viola; Violoncello., Violon, Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

 

1. [Choro] 4/4, Es-Dur (tutti)

Sehet wir gehen hinauf gen Jerusalem.

[Lukas 18,31]

 

2. Recitativo secco (S, A, T; TB a 2; Bc)

[S] Wir sind auf einem Weg begriffen,

worauf es scharffe Dornen giebt,

doch nur des wegen unbetrübt

denn Jesus gehet mit.

[A] Der Weg sey noch so unbeqUem

führt er uns doch einst nach Jerusalem

[T] Es mag bey jedem Schritt

der Fuß Von rothem Blute trieffen;

des wegen wollen wir ihn nicht Zurücke Ziehen.

[TB a 2] Dort werden uns dafür

die schönsten Himmels Rosen blühen.

 

3. Aria 4/4, G-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Jesus gehet erst Zum Leiden

dann zu seiner Herrlichkeit.                         *

Wollen wir in ewgen Freüden

uns mit ihm auf Rosen weyden

So muß uns hier keine Zeit

Von dem Creütze Jesu scheiden.                da capo

 

4. Recitativo secco (B, S; Bc)

[B] Zwar Viele sieht man blind

an diesem Creützweg sitzen

sie trauen sich nicht weiter fort Zu gehen aus Furcht,

sich nicht an einem Dorn Zu ritzen.

[S] O daß sie nicht

die Stapffen Jesu sehn,

wie sie mit Blut gefärbet sind,

O! daß das Wort Von Creütz und Pein

den blinden Hertzen muß Verborgen seyn.

 

5. Aria Duetto 2/4, B-Dur (S, B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Christ und Creütz läst sich nicht trennen

biß es einst der Himmel trennt.                         *

Hier betrübte Thränen Saaten

dort die Erndte Voller Gnaden

ist der Christen Testament.                              da capo

 

6. Rec:[itativo] et accomp:[agnato] (T, A, S; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[T] Herr laße meinen Fuß

Getrost in deine Stapffen tauchen

wenn er auch muß

auf Leidens Wegen gehn

[A] Nimm Weg die Schuppen Von den Augen

da mit das Vorbild mir

Vor Augen möge stehn

daß mir dein Leiden hat gelaßen.

[S] Und wenn ich auf der Todes=Straßen

der einst die Wohlfarth schließt.

[a 4] So bringe mich hinauf Zu dir,

in das Jerusalem das droben ist.

 

7. Choral 4/4, Es-Dur (tutti)

Da will ich immer Wohnen,

und nicht nur als ein Gast,

bey denen du mit Cronen,

du aus geschmücket hast

Da will ich herrlich singen,

Von deinem großen Thun,

und frey Von schnöden Dingen,

in meinem Erbtheil ruhn.

 

 

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Mein Freund ist mir ein Püschel Myrrhen / Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen

(Quinquagesimae, Nr. 2) [12. Februar 1736] 

 

Fundort: Sondershausen Mus A15:106 / Hs M3 : XXID

Deckblatt: Dominica Quinquagesimae \ a 10 \ 2 Violini \ 2 Flauti traversi \ 1 Viola \ 4 Voci \ col \ Fondamento \ No: 2: \ di Signore Stoelzel

Partitur: 1. Seite: J.N.J. Dom:[inica] Quinquag:[esimae] 1736; [letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria]

Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Flauto Traverso 1, Flauto Traverso 2., Violino 1 [2x], Violino 2 [2x], Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; 2 Fl, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

[1. Aria] 4/4, a-moll (S; 2 Fl, 2 Vl, Va; Bc)

Mein Freund ist mir ein Püschel Myrrhen

der zwischen meinen Brüsten hanget.

[Hohelied 1,13]

 

[2.] Recitativo secco (S, A, T, S; Bc)

[S] Dahin gehört mein Freund

ins Hertz und in die Brust.

[A] Wenn ich die Sünden erst beweint,

ist deßen Bittres Leiden meine Lust.

[T] Zwar ist mirs keine Freüd und Ehre,

daß meine Sünden ihn zum Myrrhen Berge ziehn;

Gleichwohl wenn er nicht kommen wäre,

den Todes Kelch an meiner statt

so willig aus zu leeren,

blieb ich am Troste leer

und könte nimmer mehr

ein Wort von Gottes Gnade hören.

[S] Nun aber Er sein Blut Vergoßen hat,

kans wohl beysammen stehen,

daß mir bey seinen Myrrhen und Cypreßen,

die Augen trähnend übergehen

doch daß auch deren Krafft

im Glauben Freud und Trost verschafft,

ich will der Wohlthat nicht Vergeßen.

 

[3.] Duetto 2/4, C-Dur (S, B; 2 Fl, 2 Vl; Bc)

[B] Zion kom nach Jerusalem mit mir

[S] Mein Freund ich eile nach Jerusalem mit dir.               *

[beide] ach ([S] ich) gedenk an die Propheten

man wird dich daselbsten tödten,

[B] was hast du zu deinem Theile

[S] Myrrhen statt der Rosen Zier.                                     da capo

 

[4.] Recitativo secco (A, B, A, B, A; B, A, B, A, B; Bc)

[A] Ach bleibe doch zurücke.

[B] Es kan nicht seyn

[A] Jerusalem wird Crucifige schreyn

[B] zu deinem Glücke.

[A] Was ist es das dich hiezu triebe.

[B] Die Liebe.

[A] Wo mit hab ich sie denn Verdient

[B] mit nichts

[A] wenn ich durch dich versühnt

was mach ich nun.

[B] Laß dich erkänntlich finden

du mußt für deine Sünden,

die mich getödtet, Buße thun

dich der Erlösung gläubig freuen,

auch nicht den Creütz=Kelch scheüen,

den alten Menschen tödend Kräncken,

und meiner Liebe stets gedencken.

So giebt das Myrrhen Püschlein deiner Brust,

die aller reinste Fasten=Lust.

 

[5.] Aria 3/4, a-moll (A; Fl Solo, 2 Vl; Bc)

Mein Jesus geht zum Sterben hin.                          *

Ich will mich an das Creütz Holtz lehnen

mit Augen Voller Freüd und Thränen

zu sehn wo er und was ich bin

betrübt daß er am Creütze leidet,

erfreüt daß mich sein Unschuld kleidet

und daß sein Abschied mein Gewinn.                    da capo

 

[6.] Choral 4/4, a-moll (tutti)

So gehest du mein Jesu hin,

den Todt für mich zu leiden

für mich der ich ein Sünder bin,

der dich betrübt mit Freuden

Wohl an fahr fort

O edler Hort!

mein Augen sollen fließen,

ein Thränen=See,

mit ach und Weh

dein Leiden zu begießen.

[Text: 1. Strophe des Chorals So gehst du nun mein Jesu hin, K. F. Nachtenhöfer; Melodie: Christoph Wagner (?), Gesangbuch Darmstadt 1699, Nr. 88]

 

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