14. Sonntag nach Trinitatis

 

Das Fleisch gelüstet wieder den Geist /  Mus A15:294

Ruffe mich an in der Noth / Mus A15:297 

 

 

 

Das Fleisch gelüstet wieder den Geist

(14. Sonntag nach Trinitatis, Nr. 1) [4. September 1729] 

 

 

Deckblatt: Dominica 14 post Trinitatis \ a 10 \ 2 Oboi \ 2 Violini \ Viola \ 4 Voci \ con il \ Fondamento \ N: 1 \ di \ Stoelzel

Material: Direktionsstimme und Partien

Direktionsstimme: Pro Directorio 

Partien: Canto., Alto., Tenor, Basso.; Oboe 1., Oboe 2, Violino 1mo/ Violino. 1., Violino 2. / Violino. 2., Viola.; Violono [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x nur Nr. 1 beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Violono, Org]  

 

 

1. [Choro] 2/4, g-moll (tutti)

Das Fleisch gelüstet wieder den Geist

und den Geist wieder das Fleisch.

[Galater 5,17]

 

2. Recitativ[o] secco (S, T; Bc)

[S] Ein Christen Hertze ist ein Plan

zwey streitender Partheyen,

hier greifft das Fleisch

mit seiner Laster Bruth

den Geist und deßen Früchte an,

dort sucht der Geist mit großem Wuth,

das Heer des Fleisches zu zerstreuen,

und dieser Kampff,

hört mit dem Lebenslauf

der Christen erstlich auf.

[T] Wohl denen die nun also kriegen,

daß ihr entkräfftet Fleisch

dem Geist muß unterliegen.

 

3. Duetto 2/4, B-Dur (S, T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Wer also streitet der gewinnet

wer also siegt der wird gecrönt.                       *

Noch niemand hat sich ohne Mühe,

und daß ihm lauter Anmuth blühe

den Weg zur Ehren=Burg gebähnt.                   da capo

 

4 [Recitativo et] accomp:[agnato] (A, B; a 4, 2 Vl, Va; Bc)

[A] Mein Hertz auch du

wilst Jesu Christo angehören

So heffte dann dein Fleisch an Christi Creütz,

mit seinen Lüsten allerseits,

Und halte keine Ruh,

das Laster Heer,

in dir mit nachdruck zu Zerstöhren.

[B] Hingegen laß je mehr und mehr,

des Geistes Frucht in die bekleiben.

[a 4] So wirst du in dem Kampff

stets Überwinder bleiben.

 

5. Choral 4/4, g-moll (tutti)

Ich lieg im Streit und wieder streb,

Hilff O Herr Christ dem Schwachen

An deiner Gnad allein ich kleb,

du kanst mich Stärcker machen

Kömmt nur Anfechtung her, so wehr,

daß sie mich nicht umstoßen

du kanst maßen

daß mirs nicht bringt Gefähr,

ich weiß, du wirsts nicht laßen.

[Text: 5. Strophe des Chorals Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, Johann Agricola (1494–1566); Melodie: Klug 1535]

 

 

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Ruffe mich an in der Noth / Rufe mich an in der Not

(14. nach Trinitatis, Nr. 2) [2. September 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:297 / Hs M9 : LVIIIC

Deckblatt: Dominica 14. post Trinit:[atis] \ à \ 4. Voci \ 2. Flauti Traversi \ 2. Oboes \ 2. Violini \ 1. Viola \ Violoncello \ con \ L’Organo \ No: 2. \ di \ Stoelzel

Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 14. post Trinitatis. 1736. N. 2 [hinzugefügt] [letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria]

Partien: Soprano., Alto, Tenor, Basso; Flauto Traverso 1 [nur Nr. 1&2], Flauto Traverso 2. [nur Nr. 1-3], Oboe 1, Oboe 2, Violino 1, Violino 2., Viola, 1 Seite unbezeichnet [nur Nr. 4-6; Fl, Ob oder Vl möglich]; Violoncello [2x], Organo [beziffert, Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; 2 Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

allgemeine Bemerkung zur Besetzung: Aria, Nr. 4: Die Besetzung mit Oboe oder Flöte ist nicht eindeutig. Es schein ursprünglich die Oboe vorgesehen gewesen zu sein, da die Flötenstimmen 'unvollständig' sind und die Eintragung in den Oboenstimmen nachträglich vorgenommen worden ist. Die unbezeichnete Seite paßt vom Schriftbild jedoch zu keiner der Flötenstimmen.

 

 

[1. Aria] 4/4, G-Dur (B; 2 Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Ruffe mich an in der Noth,

so will ich dich erretten

so solt du mich preißen.

[Psalm 50,15]

 

[2.] Aria 3/4, e-moll (S; 2 Fl, 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Die Zeit der Noth ist jetzt Vorhanden,

höre Gott! mein Ruffen an.                                   *

Last Von Leibs und Seelen Nöthen,

will mich drücken, kränken, tödten,

reißt du mich nicht auß den Banden

ists gewiß um mich gethan.                                   da capo

 

[3.] Recitativo secco (S, A, T, B; Bc)

[S] Erbarmer der betrübten Geister,

ach! Jesu lieber Meister,

mach jetzo dein Erbarmen groß,

ich bin an Menschen=Hülffe loß.

[A] Nimmst du nicht meine Kranckheit hin,

und machst nicht Hertz, Gemüth und Sinn

Vom Sünden Außatz rein;

So werd ich, wird dein Hertz nicht brechen,

Zeit Lebens kranck und sündhafft seyn.

[T] Ich fühle, daß von deinem Sprechen,

auch eine Krafft schon ausgegangen,

zu stillen meine Verlangen.

[B] Sieh, wie ich mich

dem Priester nicht allein,

ja dir mich selbsten zeige,

und mich Vor deiner Güt und Allmacht beüge.

Wenn zehn, ja tausend dich nicht preisen;

will ich doch als der Eintzige,

dir danck erweisen.

 

[4.] Aria 2/4, G-Dur (B; 2 Ob (2 Fl?), 2 Vl; Bc)

Undanck mehr denn Heydnisch Laster,

auch Vom Vieh entfernt.                                      *

Thiere führt auch die Natur

auf gewiße Danckens=Spur,

So ist wohl kein Mensch Verhaßter,

als der keinen Danck gelernt.                               da capo

 

[5.] Recit:[ativo] et accompag:[nato] secco - acc. (S, A; 2 Vl, Va; Bc)

[S] Ein unvernünfftig Thier,

folgt seinem Herrn,

und schmeichelt gern,

dem, der ihm Speise gibt

und ihn nach seiner Weise liebt,

und ich der mit Vernunfft begabet,

den Gott mit Vielen Gütern labet,

aus mancher Noth errettet hat,

solt an des Rühmens statt

gar unerkenntlich seyn!

nein, nein.

[acc., A] Hiermit Verpflicht ich mich,

mein Gott es sollen dich

mein Hertz, Mund, Seel und Geist,

und wie mein Innerst heist,

das, was in mir sich reget,

die Ader, welche in mir schläget,

der Tropffen Bluts, so in mir wallt,

Vor dein so gütiges Erweisen,

dich ohne Auffenthalt

und unauffhörlich preisen.

 

[6.] Choral 4/4, G-Dur (tutti)

Ich danke dir Von Hertzen Grund,

mein Gott in dieser Morgen Stund,

für alle deine Güte, Treü und Gnad,

die meine Seel empfangen hat.

 

 

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