18. Sonntag nach Trinitatis

 

 

 

Es ist alles eüer / Mus A 15:307

Öffne mir die Augen / Mus. A15:308

Das Gesez ist unser Zucht Meister gewesen / Mus A15:310

 

 

 

Es ist alles eüer / Es ist alles euer

 

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus. A15:307 / Hs M 10: LXII6

Angabe des Verfassers: di Stöelzel 

Titelblatt: Dominica 18 post Trinit: / a 8 / 2 Violini / 1 Viola / con / L’Organo / N:1 / di Stöelzel

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 [2x], Violino 2, Violino 2do, Viola, Violono [2x], Organo [2x: 1x Kammerton, beziffert; 1x Chorton, beziffert]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc

 

[1. Chor] 2/4, D-Dur (tutti)

Es ist alles eüer..

[1. Korinther 3, 21]

 

[2.] Rec:[itativo] secco (S; Bc)

Weg mit den eitlen Erden Schätzen,

weg mit dem Glantze der verrost

weg mit der Würmer Last.

Weg mit den güldnen Seelen Netzen.

Jetzt eckelt mir vor eüch

jetzt mercke ich und spür

wie sehr ich nur,

wenn ich euch liebe, scheide

denn ach ich bin durch Gottes Gnade [Wort fehlt in Partitur]

in Jesu Christo reich.

 

[3. Aria] 2/4, D-Dur (S; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Mein Jesus ist nun mein

und so ist alles mein.                          *

Ist wohl noch eine Gabe

an der ich Mangel habe

nein nein nein nein

ach warlich nein.                                 da capo

 

[4. Recitativo] acc. (S, A, B; a 4; 2 Vl, Va; Bc)

[A] Bey Gütern dieser Erden

kan niemand doch so glücklich werden

daß nicht da bey noch hie und da

etwas zu wünschen sey.

[B] Hier aber werd ich gleich,

an allen Stücken reich

zu diesen Gnaden Schätzen,

ist gar kein Wunsch hier zu zusetzen,

als der

[a 4] das meines Jesu Tag

fein bald erscheinen mag.

 

[5. Choral] 3/2, D-Dur (SATB; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

O Freüd in jenem leben,

o Freüd im schönen Paradeis.

Welch uns ein Hertz wird geben,

daß ganz von keiner Trübsal weiß.

daß sich nicht darf entsetzen,

für Unglück und Gefahr,

das niemand kan verletzen,

das frisch ist immer dar,

daß frey von allen Sorgen,

nicht suchet Geld noch Gut,

das dem Neid verborgen,

lebt stets in sichrer Huth.

 

 

Seitenanfang

 

 

 

Öffne mir die Augen

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus. A15:308 / Hs M 10: LXIID

Angabe des Verfassers: di Stoelzel 

Titelblatt: Dominica 18 post Trinit: / a 8 / 4 Voci / 2 Violini / 1 Viola / con / L’Organo / N:2 / di / Stoelzel

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1, Violino Primo, Violino 2, Violino 2do, Viola; Violono [2x], Organo [2x: 1x Kammerton, beziffert; 1x Chorton, beziffert]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Violono, Org]

 

[1. Chor] 3/4 - 3/8, G-Dur (SATB; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[3/4] Öffne mir die Augen

[3/8] daß ich sehe die Wunder

an deinem Gesetze.

[Psalm 119,18]

 

[2. Duetto] 2/4, e-moll (A, T; Bc)

Jesu blöder Augen Licht

öffne mir die Augen.                                     *

Mach sie lichte

daß sie des Gesetzes Wunder

an zu sehen fangen.                                     da capo

 

[3.] Rec:[itativo] secco (S, A, T, B; Bc)

[T] Was sehe ich

auf zweyen Tafeln steht geschrieben,

ich soll zu förderst Gott,

und dann auch meinen Nächsten lieben.

[B] Ach aber wie bezeig ich mich,

wird Gott von mir auch so geliebt,

als meine Pflicht und Schuld

mir zu erkennen giebt.

[A] Wie steht es mit des Nächsten Liebe?

geniest derselbe auch die vorgeschriebne Huld,

und heg ich gegen ihn die anbefohlnen Triebe?

[S] Ach leider ich befinde,

daß ich noch kein Geboth erfüllt,

denn ja aus meinem Hertzen

qwillt von Jugend auf nichts,

als wie Sünde.

 

[4. Aria] 3/4, G-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Viel gutes hab ich unter laßen

Viel böses hab ich aus gericht.                             *

jetzt häuffet beides mein Verbrechen

und jetzt will Gott das Urtheil sprechen

ach mein Gewißen zagt und spricht.                    da capo

 

[5.] Choral 2/2, G-Dur (SATB; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

1. Dein Blut der edle Safft

hat solche Stärck und Krafft

daß auch ein Tröpflein kleine

die ganze Welt kan reine

ja gar aus Teüffels Rachen

frey los und ledig machen.

 

2. Darum allein auf dich,

Herr Christ verlaß ich mich,

jetzt kann ich nicht verderben

dein Reich muß ich ererben

denn du hast mirs erworben,

da du für mich gestorben.

[Vers 9 und 10 von Wo soll ich fliehen hin, Johann Heermann]

 

 

 

Seitenanfang

 

 

 

 Das Gesez ist unser Zucht Meister gewesen / Das Gesetz ist unser Zuchtmeister gewesen

(18. nach Trinitatis, Nr. 2) [30. September 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:310 / Hs M10 : LXIIB

Deckblatt: Dominica 18 post Trinit:[atis] \ a 8 \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 2. \ di \ Stöelzel

Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom.[inica] 18. post Trinit:[atis] zum Evangelio [letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria]

Partien: Sopran, Alto., Tenore, Basso; Oboe 1, Oboi 2, Violino 1 [2x], Violino 2do., Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

 

 

[1. Choro] 2/2 alla breve, G-Dur (tutti)

Das Gesez ist unser Zucht Meister gewesen auff Christum

daß wir durch den Glauben gerecht würden.

[Galater 3,24]

 

[2.] Aria 4/4, e-moll (B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Du sollst lieben.                                             *

Gott mit unVerfälschten Trieben

und den Nechsten gleich wie dich

Hertzlich und beständiglich

wie es im Gesetz geschrieben:                        da capo

 

[3.] Recitativ[o et] accompag:[nato] secco - acc. (A; 2 Vl, Va; Bc)

So ist ja wie mir deucht,

die Haltung des Gesetzes leicht,

indem, wenn Moses zehn Gebote hat

und auch die Juden

mit so Viel nicht zu frieden,

daß sie an deren statt Viel hundert zehlen,

macht Jesus deren Zahl so klein,

daß ihrer zwey und mehr nicht seyn.

[acc.] Was darff ich mich mit Vielen quälen?

Wenn ich mich in der Liebe

zu Gott und meinen Nechsten übe,

das ist ja leicht gethan?

Ach nein! es ist ein falscher Wahn,

das eintzige Wort Lieb’ erstreckt sich weit,

und geht durch alle Pflichten,

fehlt nun die Krafft sie völlig auszurichten,

werd’ ich durch des Gesetzes Fluch erschreckt.

 

[4.] Aria 2/4, G-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Wer gibt mir Rath und Ruh

wenn ich Gewißens Wunden

Von dem Gesetz empfunden,

mein Jesu das bist du.                                   *

Du Davids Herr und Sohn

du bist der Gnaden Thron

drum lauff ich zu dir zu

du gibst mir Rath und Ruh.                           da capo

 

[5.] Recitativ[o et] accomp:[agnato] secco - acc. (B, A; 2 Vl, Va; Bc)

[B] Wenn jene Mosis Schüler dich

ums größeste Gesetz befragen

pflegstu es Ihnen zwar zu sagen,

doch weil du weist daß Niemand sich

der Lieb’ Erfüllung rühmen kan,

so weisest du sie auff den Mann

der das Gesetz erfüllt und willt,

daß man den lerne kennen

der Davids Herr und Sohn

zugleich zu nennen.

[acc., A] Ach! das von mir noch unerfüllete Gebot,

macht mir so angst und bange,

daß ich nach Trost Verlange,

liegt des Gesetzes Fluch und Höll’ und Tod,

nun Jesu unter deinen Füßen,

so laß mich deiner Sieges Krafft genießen,

klagt das Gesetz mich an für dir,

will ich im Glauben mich an dein Erlösung halten

Indeß soll doch die Lieb’ in mir zu Gott zu dir

und meinen Nechsten nicht erkalten.

 

[6.] Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Noch muß das Gesetz erfüllet seyn

sonst wärn wir all’ Verdorben

    [alternativer Text in der Sopranstimme: „sonst wäre wir all’ verlohren“]

Darum schickt Gott seinen Sohn herein,

der selber Mensch ist worden

das gantz Gesetz hat Er erfüllt,

damit seins Vaters Zorn gestillt,

der über uns ging alle.

[Text: 5. Strophe des Chorals Es ist das Heil uns kommen her, Paul Speratus (1484-1551); Melodie: Wittenberg 1535]

 

 

Seitenanfang

 

 

Erstellt und betreut von  Birgit Abels  

Diese Seiten sind für den Internet Explorer (4.0 oder höher) und den Netscape Navigator (4.7 oder höher) optimiert. Nutzer älterer oder anderer Browser-Versionen  müssen leider  unter Umständen das eine oder andere Defizit in Kauf nehmen.

 

Site Meter

 

© 20032004 Alle Rechte vorbehalten

Letzte Änderung:28.06.04 11:56