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Fundort: Schlossmuseum Sondershausen, Mus. A15:329 / Hs M 10: LXVIIIA Angabe des Verfassers: di Mons. Stöelzel Titelblatt: Herr, thue meine Lippen auf / Dominica 24 post Trinit: / a 8 / 4 Voci / 2 Violini / 1 Viola / con / Cembalo / N. 1 / di Mons. Stöelzel Bemerkung: Titel auf Titelblatt von anderer Hand. Canto solo pausiert im [1.] Tutti, dem einzigen Satz, in dem der Chor-Canto eingesetzt wird; wohl Personalunion. Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partien: Oboe 1, Oboe Secondo, Violino 1, Violine Primo, Violino 2 [2x], Viola; Fagotto, Violon é Violoncello, Organo [2x: 1x Kammerton, beziffert; 1x Chorton, beziffert] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB], 2 Ob, 2 Vl, Va;Bc [Vc, Violone, Fagotto, Org]
[1. Chor] 2/4, a-moll (tutti) H. thue meine Lippen auf daß mein Mund deinen Ruhm verkündige.
[2.] Recitativo secco (S; Bc) Gott der uns tüchtig hat gemacht zum Erbteil jener Seeligkeit der aus dem Lencker uns gebracht dahin die Obrigkeit der Finsterniß uns als der Sünden Sclaven riß der uns schon in der Gnaden Zeit in seines Sohnes Reuh versetzet wo deiner Feinde Muth uns mehr verletzet nicht [Text: ô] sollte der vor solche Jese Gaben Von uns nicht Ruhm und Ehre haben.
[3. ] Aria 2/4, G-Dur (T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Ja mein Gott ich dancke dir aus dem tiefsten Grund der Seelen. * O wie viel thust Du an mir solt ich nicht zum Danck dafür es mit frohem Mund erzehlen. da capo
[4.] Recitativo accompagnato (A, B; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) [A] Nun deine Gnaden Hand erfülle ferner mich mit der Erkentniß deines Willens. [S] Gieb Weißheit und Verstand dir würdiglich in allen zu wandeln zu gefallen. [B] Laß mich an guten fruchtbar seyn [T] Pflantz dein Erkentniß mir mit reichen Wachs thum ein. [A] Gib Stärcke Muth und Krafft wie deine Macht auch in den Schwachen schafft [a 4] und untermisch mir alles Leiden mit Langmuth mit Gedult, mit Freüden.
[5.] Choral a-moll (tutti) In deine Hand uns geben wir ô Gott du lieber Vater denn unser Wandel ist bey dir hier wird uns nicht gerathen. Weil wir in dieser Hütten seyn ist nur Elend Trübsahl und Pein Bey dir der Freüd wir warten.
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen, Mus. A15:330 / Hs M 10: LXVIIIB Angabe des Verfassers: dell Sig Stöltzel Titelblatt: Hr Zebaoth, wohl dem, / Dominica 24 Post Trinit: / a 10 voci / 2 Oboi / 2 Violini / 1 Viola / 4 Voce / con / Fondamento / dell Sig Stöltzel / No2. Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partien: Canto, Canto (solo), Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1, Violino 2, Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x Kammerton, beziffert; 1x Chorton, unbeziffert] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]
[1.] Largo 4/4 - 3/8, D-Dur (SATB; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) [4/4] Herr Zebaoth [3/8] Wohl dem Menschen, der sich auf dich verläßt Herr Zebaoth.
[2.] Duetto 2/4, D-Dur (S, A; Bc) [S, A alternierend] Wer sich auf Gott verläßt wird nicht verlaßen. * Des Glaubens Zuversicht die wankt und weichet nicht sie weis den Höchsten allzu fest bey seinem Wort zu fassen. da capo
[3.] Recitativo secco (T; Bc) [T] Gesetzt daß auch zwölff Jahre das auferlegte Leiden währte und durch so lange Zeit der Krankheit hartes Joch den matten Leib beschwerte. [B] Gesetzt auch die Todten=Bahre schon vor der Thüre stünde noch dennoch ist die Hoffnung nicht vorbey daß Gott nicht in den Schwachen mächtig sey. [T] Ein Weib erfuhr es heut ein Vater sahs in seinem Kinde.
[4. Aria] 3/4, D-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Ich will mich auf Gott verlaßen also schrekt mich deine Noth. * Drückte mich der Krankheit Joch ja wolt auch der blaße Todt mich mit kalten arm umfaßen o so weichen beyde doch auf des Höchsten Macht Geboth. da capo
[5. Recitativo] acc. (S, A, T, B; a 4; 2 Vl, Va; Bc) [S] Doch ja muß ich auch gleich erblaßen will ich mich doch auf Gott verlaßen. [A] Was ist denn wohl der Todt? nichts als ein Aufgeboth zu einem neuen Leben. [T] Ein sanffter Schlaff der durch die Ruh auf Krankheit Müh und Noth uns muß Erquickung geben. [B] So schließt euch nur ihr müden Augen zu ihr schließet euch auf ewig nicht so lange nur verhült sich eüer licht, [a 4] biß Jesus mir die Hand zum Grabe reicht, und mir den Todes Schlaff aus meinen Augen streicht.
[6.] Choral 8/2, D-Dur (tutti) Süßer Todt mein Artzt komm her gieb den letzten Stoß zum Hertzen. Sterben, erben, mein Begehr lindert alle meine Schmertzen. Weil ich schlaff in Jesu ein muß das Grab mein Himel seyn.
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus. A15:331 / Hs M 10: LXVIIIF Besetzung: S, A; Chor [SATB], 2 Vl, Va; Org [nur Partitur vorhanden; Instrumente nicht explizit bezeichnet] Vorhandenes Material: Partitur Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Vl, Va; Bc [Org]
[1. Chor] 2/2, D-Dur (tutti) Dazu ist Christ gestorben und auferstanden und wieder lebendig worden daß er über Todt und Lebendige ein Herr sey.
[1a. Recitativo] acc. (a 4; 2 Vl, Va; Bc) Mein Leben steht in deinen Händen, der du das Leben selber bist. Vieleicht muß ich in kurtzer Frist den mir bestimten Lauff vollenden. Drum laß mich meinen Todt, als den zum wahren Leben führen. So wird ich in der letzten Noth durch deine Herrschaft triumphiren.
[2.] Aria 2/4 (S, A; 2 Vl; Bc) [S, A alternierend] Herr der Lebendigen und Toden Du nimbst Dich beyder hertzlich an. * Du hast dem Tode selbst gebothen, daß er nicht immer töten kann. da capo
[3.Chor] (tutti) Gieb daß ich dir mich stets ergebe und also auch im Sterben lebe.
[4. Choral] (SATB) [kein Text angegeben]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus. A15:332 / Hs M 10: LXVIIIE Vorhandenes Material: Partitur Bemerkung: Die Baßvokalstimme ist in [1.] in der ersten Zeile – die nur Pausen vorsieht – im Tenorschlüssel notiert, bei Einsatz (neue Zeile) im Baßschlüssel Besetzung: T; Chor [SATB]; 2 Vl, Va; Bc [Org]
[1. Chor] 3/8, D-Dur (tutti) Ich werde nicht sterben sondern leben und des Herrn Wort verkündigen. [Psalm 118,17]
[2.] Aria 2/4, D-Dur (T; 2 Vl, Va; Bc) So hat es keine Noth, ich werde meinen Todt im Sterben überleben. * Er drückt die Augen zu und wird mir süßer Ruf in meinem Grabe. da capo
[3. Chor] 2/4, D-Dur (tutti) Wenn er mir nun sein Recht gethan so hat er mir nichts weiter an.
[4. Recitativo] acc. (a 4; 2 Vl, Va; Bc) Ich werde doch nun schlaffen gehen, daß heißet ja nicht sterben und wenn der Lieb wird wieder auferstehen soll es ein himmlich Wesen erben. Die Seele geht dahin voran, wo sie des Herren Word ohn Ende preisen kan.
[5.] Choral 10/2, D-Dur (SATB) [kein Text angegeben]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus. A15:333 / Hs M 10: LXVII6 Titelblatt: Dominica 24. post Trinit: / à 8 / 4 Voci / 2 Violini / 1 Viola / con / L’Organo / N:1 / di Stoelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 [2x], Violino 2 [2x], Viola, Violoncello [2x], Organo [2x: 1x im Chorton, beziffert; 1x im Kammerton, beziffert] Besetzung: T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc [Vc, Org]
[1. Chor] 4/4, B-Dur (B; 2 Vl, Va; Bc) Ich will daß ihr weise seyd aufs Gute aber einfältig aufs böse.
[2. Aria] 3/4, g-moll (T; 2 Vl; Bc) Geist der Weißheit Qwelle des Lichts. * Reiß mich nieder auf die Knie gieb daß ich in Andacht glüh wünschend daß ich weise werde will mein Hertz die dunkle Erde außer dir ein finstres nichts Geist der Weißheit. da capo
[3.] Rec.[itativo] secco - acc. (T; 2 Vl, Va; Bc) [secco] Die Weißheit welche die Natur in uns gebiehret wird herrlich nur beym Brauch des Irrdischen verspüret, in deßen zeigt sie doch daß noch ein Fünckgen erster Klarheit glimme wenn aber nicht die Gnaden Stimme zur Seel in der Belehrung spricht: es werde Licht: ist dieses wohl gewiß: in Dingen, die Gott und die Seel angehen, bleibt das Vernunftes=Licht Finsterniß, und Menschen Weißheit ist als Thorheit anzusehen. [acc.] Drum heilige mich guter Geist, erneüre was in mir noch Weißheit heißt, daß ich das wahre Gut erkenne, aufs böse aber mich einfältig nenne.
[4. Aria] 2/4, B-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl; Bc) Gottes Willen recht erkennen gehet aller Weisheit für. * Tiefe Wißenschafft besitzen kan zum Himmel wenig nützen hoch und grund gelehrt sich nennen gillt vor Gott nicht so wie hier. da capo
[5. Recitativo] secco - acc. (T, B; a 2; 2 Vl, Va; Bc) [B] Mein Gott erleüchte denVerstand, und mach ihn der Erkenntniß voll, nach der ich wissen kann und soll was eigentlich dein Wille, und wenn ich ihn erkannt daß ich ihn auch mit Lust erfülle. [T] Drum gieb mir Safft und Krafft zur Fruchtbarkeit in guten Werken, weil diß der wahren Weißheit Eigenschafft, dem Herrn gefällig wandeln, sich mit Gedult im Leiden stärken, in allem klüglich handeln. [B] Die Weißheit zeigt sich auch im Dancken vor das Leb’ im Lichte so halt ich jetzt vor deinem Angesichte den weisen Brauch und rühme daß ich tüchtig worden, ein Glied zu seyn im Christen Orden. [acc., T, B] Komm ich der Welt einfältig für nur immerhin, wenn weiser Geist ich nur von dir zum Christenthum erleüchtet bin.
[6. Choral] 10/2, B-Dur (tutti) Du bist weis und voll Verstandes was geheim ist, ist dir kund, zählst den Staub des kleinen Sandes, gründst den tiefsten Meers=Grund. Nun du weißt auch Zweifels=frey, wie verderbt und blind ich sey: drum gib Weißheit und vor allem, wie ich möge Gott gefallen.
(24. nach Trinitatis, Nr. 2) [11. November 1736 / 1739 nachträglich komponiert]
Fundort: Sondershausen Mus A15:334 / Hs M11 : LXVIIID Deckblatt: Dominica XXIV post Trinitatis. \ a 9 \ 4 Voci \ 1 Oboe concertato. \ 2 Violini \ 1 Viola \ col \ Fondamento \ No. II. \ di Sigr: Stoelzel. Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Domin:[ica] 24. p.[ost] Trinit:[atis] 1737. zum Evangelio. Partien: Canto, Alto, Tenore, Basso; Oboe Solo, Oboe 2, Violino Primo, Violino 1, Violino Secondo. [2x], Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org] allgemeine Bemerkungen: Rezitativ, Nr. 3a: Das Accompagnato greift bereits die ersten Zeilen des nachfolgenden Chorals auf.
[1a. Arioso] acc. (S; Ob Solo; Bc) Der Mensch ist in seinem Leben wie Graß er blühet wie eine Blume auf dem Felde [Psalm 103,15]
[1b. Choro]alla breve, a-moll (tutti) Wenn der Wind darüber gehet so ist sie nimmer da und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. [Psalm 103,16]
[2.] Aria 3/8, a-moll (S; Ob Solo, 2 Vl; Bc) Menschen sind den Blumen gleich. * Blumen, lieblich in der Blüthe Kurtz an Dauer Farb und Güte im Verblühen blaß und bleich. da capo
[3a.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] secco - acc. (S, T; Ob Solo, 2 Vl, Va; Bc) [S] Wenn jener Schul=Aufseher klagt: ach meine Tochter ist gestorben! ists nicht? als ob er sagt: die schöne Rose ist verdorben, Sie blühte in der Jugend an Schönheit, Munterkeit und Tugend, da sie die beste Anmuth von sich gab; reißt sie aus meines Gartens Lust=Gefilde die Hand des Todes ab. [T] Man sieht an diesem Bilde wie Menschen Blumen gleich vergänglich sind wenn sie am schönsten prangen, und kömmt der Todes=Wind; heists auch sie sind dahin dahin vergangen. [acc.] so kan man sich auf Schönheit nicht verlaßen sie pflegt, wie Rosen zu verblaßen.
[3b. Choral] 4/4, a-moll (tutti senza Ob II) Wie ein Blümlein bald vergehet wenn ein rauhes Lüfftlein wehet, so ist unsre Schöne sehet. [Text: 2. Teil der 4. Strophe des Chorals Ach wie nichtig, ach wie flüchtig, Michael Franck 1652; Melodie: Braunschweig / Prax. piet. Berlin 1661]
[3c. Recitativo et accompagnato] acc. (A; a 4, Ob Solo, 2 Vl, Va; Bc) [A] so stellt verfallne Blumen Zier ein Abbildung der Schönheit und des Todes für [a 4] Die Rosen fallen ab Schönheit vergeht im Grab.
[4.] Aria 2/4, C-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl; Bc) Wenn Rosen zu verwelcken scheinen erquickt sie offt ein kühler Thau. * und fallen gar die Blätter nieder so leben sie im Frühling wieder So fließt von Jesu offt die Krafft die Kranckenden Genesung schafft und die als Todte zubeweinen blühn doch einst in der Himmels Au. da capo
[5.] Recitat:[ivo et] accomp:[agnato] secco - acc. - secco - acc. (A; A/T a 2; A, T; A/T a 2; 2 Vl, Va; Bc) [A] Schein ich nun, als ein Blumen Bild hier zu verblühen, und du mein Jesu willt dem Tode mich entziehen; [acc.] so laß aus deiner Macht und Güte, zu mir auch neüe Lebens=Krafft ausgehn; [A/T a 2] Sollt aber es geschehen daß es von mir auch hieße: Er ([A] Sie) verblühte er ([A] sie) ist gestorben; so hast du mir den Hoffnungs=Trost erworben: [secco, A] ich glaube gantz gewiß von dir du greiffst mich einsten bey der Hand, und sprichst: steh auf zum Leben, [T] Versetzest mich ins Himmels Land, mir dir Unsterblichkeit zu geben. [acc., A/T a 2] Indeß, wenn ich aufs Feld, in Garten geh so gieb, wenn ich das Graß und Blumen seh daß ich die Sinnen höher lencke, und an die Sterblichkeit gedencke.
[6.] Choral 3/2, a-moll (tutti) Heüt sind wir frisch gesund und starck, morgen todt und liegen im Sarg, heüt blühn wir wie die Rosen roth, bald kranck und todt, ist allenthalben Müh und Noth. [Text: 6. Strophe des Chorals Ich hab mein Sach Gott heimgestellt, J. Pappus / Johann Leon; Melodie: Cassel 1601]
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