26. Sonntag nach Trinitatis

 

Was du thust so bedencke das Ende / Mus A15:337

Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre / Mus A15:338

 

 

Was du thust so bedencke das Ende / Was du tust so bedenke das Ende

(26. nach Trinitatis, Nr. 2) [nachträglich 1739 komponiert?]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:337 / Hs M11 : LXXA

Deckblatt: Dominica XXVI post Trinitatis \ a. 8. \ 4. Voci \ 2 Violini \ Viola \ col \ Fondamento. \ No: 1. \ di \ Signore Stoelzel.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom.[inica] p.[ost] Tr.[initatis] XXVI. Zur Epistel. di Signore Stoelzel.[Ende:] S[oli]D[eo]G.[loria]

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Violino 1mo, Violino 1, Violino 2do, Viola; ViolonCello., Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

allgemeine Bemerkungen: Organo (Ktn)-Part war zunächst mit "Violoncello" überschrieben, was später durchgestrichen wurde.

 

[1. Choro] 4/4, B-Dur (tutti)

Was du thust so bedencke das Ende

so wirstu nimmermehr übels thun.

 

[2.] Recit:[ativo] secco (T, A, T, A; Bc)

[T] Bedencke doch mein Geist!

obs nicht bedenckenswürdig ist,

daß Gott Vor dem das Erden=Hauß

als sich die Boßheit drinnen häuffte,

in einer Waßer=Fluth ersäuffte.

[A] Denk auch aufs künfftige hinaus

Es soll der Himmel samt der Erden,

durchs Feür zum Aschen Hauffen werden,

das angedencken dieser Gluth

Verzehre doch das rauchende Geniste,

der Spötterey und Sünden=Lüste.

[T] Laß Sünder sich auch dein entbrandtes Blut,

an diesem letzten Feüer kühlen.

[A] Laß es dein Hertz durchwühlen,

und es zur Buße feürig machen;

So kanst du ohne Schrecken seyn

wenn alle Elemente krachen,

und die Verdammten Zeter schreyn.

 

[3.] Aria 4/4, g-Moll (A; 2 Vl; Bc)

Verdammter Spötter! spotte nur,                                   *

Die Welt werd ewiglich bestehen,

es werde kein Gericht ergehen.

Nicht wahr, Verwegne Creatur!

dir deine Lüste nicht zu stöhren,

dämpffst du die Wahrheit;

laß mich hören,

wie schlägt hier die Gewißens Uhr?                               da capo

 

[4.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] secco - acc. (T, A, T; 2 Vl, Va; Bc)

[T] Die Welt Vergeht gewiß,

wenn aber Gott damit Verzeücht

ist bey ihm kein Verzug

und über diß,

sucht er durch Langmuth unsre Buße,

ob er bey wenigen den Zweck erreicht.

Fall ich doch ihm zu Fuße.

[acc., A] Ach mache Gott mich selbst bereit,

daß ich stets dencke an mein Ende,

und mich Buß fertig zu dir wende

[T] Weil ich nicht weiß die ungewiße Zeit,

in der die Welt in Flammen rauchen,

auch nicht wenn ich den Todes=Zoll

ablegen soll;

will ich jedweden Augenblick so brauchen

als drück er mir die Augen zu,

daß ich kein übels thu.

 

[5.] Aria 3/8, B-Dur (T; 2 Vl; Bc)

Mein Lebens=End’, ist nicht zu Ende,

wenn es gleich hier zu Ende geht.                                   *

Wenn Himmel, Welt und Zeit vergangen,

pflegt es von neüen anzufangen,

darreicht die Ewigkeit die Hände,

dem, der das Glaubens End empfäht.                             da capo

 

[6.] Choral 4/4, B-Dur (tutti)

So gib daß ich bedencke

Herr daß ich sterben muß

und stets zum Ziel mich lencke,

bereit in wahrer Buß

mich zu dem Tode schicke,

und seeliglich abdrücke

wenn nun mein Stündlein kommt.

 

 

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Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre

(26. nach Trinitatis, Nr. 2) [25. November 1736 / nachträglich 1739 komponiert]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:338 / Hs M11 : LXXB

Deckblatt: Dominica XXVI post Trinitatis \ a 13. et doi Chori \ Basso Concertato \ 4 Voci Choro primo \ 4 Voci Choro Secondo \ 2. Violino \ 1 Viola \ col \ Continuo \ No: II. \ di \ Signore Stoelzel

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dominica 26 post Trinit:[atis] zum Evangelio 1737. [Aria Nr. 6, Ende (des da capo):] hier fallts in Choral ein [Ende:] S[oli]D[eo]Gl.[oria]

Partien: Canto Chor der Frommen, Canto Chor der Gottlosen, Alto Chor der Frommen, Alto Chor der Gottlosen, Tenor Chor der Frommen, Tenor Chor der Gottlosen, Basso der Richter, Basso Chor der Frommen, Basso Chor der Gottlosen; Oboe 1, Violino 1, Violino 1mo, Violino 2do, Viola; Violoncello [2x], Organo Violoncello [beziffert, Kammerton], Organo [beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: B; Chor I [SATB], Chor II [SATB]; Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

allgemeine Bemerkung: Rezitativ Nr. 5 und Arie Nr. 6 sind in den Stimmen des 1. Chores (der Frommen) notiert, inhaltlich betrachtet aber sicherlich dem Chor der Gottlosen zuzuordnen.

 

[1. Choro] 4/4 - 2/4, d-moll (tutti senza Chor II)

Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre

[2/4] Denn die Zeit seines Gerichts ist kommen.

[Offenbarung 14,7]

 

[2.] Aria / Choro 3/4, d-moll (B (Richter), Chor I (Chor der Frommen), Chor II (Chor der Gottlosen), 2 Vl, Va; Bc)  

[B/Richter] Herbey zu meinem Richterstuhle

[Chor I] O frohes Wort

[Chor II] O! Donnerschlag.                                                                *

[Richter] Ihr Schäfflein kommt zur rechten Seiten

[Chor I] Das wird für uns was guts bedeuten

    [Text Chor II: Das wird für uns nichts guts bedeuten]

[Der Richter] ihr Böcke tretet mir zur Lincken

[Chor II] mach uns zu nichts ach wir Versincken

[Chor I] denn die wir aus des Heylands Schule

    [Chor II: denn die wir aus des Satans Schule]

erwarten den Belohnungs Tag.                        

    [Text Chor II: befürchten den Belohnungs Tag. ]                            da capo

 

[3.] Recitativo Secco (B (Richter), Chor I (Chor der Frommen), B, Chor I, B, Chor I, B; Bc)

[Richter] Kommt her zu mir

[Chor I] wer? wir?

[Richter] Ja ihr die ihr gesegnet seyd

ihr seyd es eben

[Chor I] Hier stehen wir mit Freudigkeit,

du wirst uns doch ein gnädig Urtheil geben?

[Richter] Ererbt das Reich

das eüch bereitet ist Von Anbeginn

[Chor I] O seeligster Gewinn

[Richter] Mein Gnaden Auge siehet,

den Glauben in den Wercken an,

darum ihr eüch

in dieser Welt bemühet,

und mich in meinen Gliedern,

gespeist getränckt mir guts gethan.

Nun will ich’s tausendfach erwiedern,

eüch ewiglich erquicken,

eüch mit der Lebens Crone schmücken.

 

[4.] Aria / Choro 2/4, d-moll (Chor I (Chor der Frommen); Ob, 2 Vl, Va; Bc)

O Seeligkeit                                                       *

o unbeschreiblich himmlisch Glück

Genuß von aller Freud und Ehre

wir sprächens aus wenns möglig wäre,

wie hoch ein eintzig süßer Blick

in Gottes Angesicht erfreut.                                 da capo

 

[5.] Recitativ[o] Secco (B (Richter), Chor I (Chor der Frommen), B, Chor I, B, Chor I, B, Chor I, B, Chor I, B, Chor I, B; Bc)

[Richter] Geht hin Von mir

[Chor der Frommen] wer? wir?

[Richter] Ja ihr Verfluchten

[Chor der Frommen] ging es nicht an wenn wir noch Zeit

uns zu bekehren suchten?

[Richter] Zu spät.

[Chor der Frommen] Das ist uns leid,

wir bitten dich mit Angst und Thränen

das schwere Urtheil abzulehnen.

[Richter] Wißt daß ich ein gerechter Richter bin geht.

[Chor der Frommen] ach wohin?

[Richter] ins Feür das ewig brennet in der Höllen,

und das bereitet ist Vor eüch

auch Vor den Teüfel selbst zugleich,

und deßen Mit=Gesellen.

wißt daß eüch recht geschicht,

weil ihr den Glauben nicht

durch Liebes Wercke sichtbahr werden laßen,

ihr ließt mich hungrig

nackend gehen.

[Chor der Frommen] wir haben dich auff unsern Gaßen

niemahls gesehn.

[Richter] Warum wollt ihr eüch nicht der Armen,

an meiner statt erbarmen,

geht hin

[Chor der Frommen] wie lange währt die Pein

[Richter] Das Feür wird unauslöschlich seyn.

 

[6.] Aria 2/4, d-moll (tutti)

[tutti voci] Verfluchte Frucht der Sünden

o Schmertz o Ewigkeit.                                                *

[Richter] Wohl dem der sich bekehret

eh er das Urtheil höret

sonst ist kein Trost zu finden

vor den der ewig schreyt.                                             da capo

 

[attaca]

 

[7.] Choral 3/2, F-Dur (tutti senza Chor II)

Jetzt will ich mich fertig machen,

daß mein Thun vor dir besteh

daß wenn alles wird zerkrachen,

es heist komme und nicht geh

Welt bey dir ist Angst Geschrey,

Sorge Furcht und Heucheley

in dem Himmel allezeit

Friede Ruh und Seeligkeit.

[Text: 9. Strophe des Chorals Welt ade! Ich bin dein müde, Johann Georg Albinus 1649; Melodie: Bernburger Gesangbuch 1728]

 

 

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