|
5. Sonntag nach Trinitatis
(5. Sonntag nach Trinitatis, Nr. 1) [1. Juli 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:243 / Hs M6 : XLVIXC Deckblatt: Dominica 5 post Trinitatis \ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 1 \ di \ Stöelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: J.N.J. Dom:[inica] 5 p.[ost] Trinit:[atis] No: 1. di Stoelzel. Partien: Canto, Alto., Tenore., Basso.; Oboe 1, Oboe 2., Violino 1 / Violino Primo, Violino 2, Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]
1. [Choro] 4/4, c-moll (tutti) Der Herr läßets den Aufrichtigen gelingen, u.[nd] beschürmet die Frommen. [Sprüche 2,7]
2. Aria 2/4, c-moll (T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Aufrichtigkeit ist eine Tugend, die Gott u.[nd] Menschen wohl gefält. * Sie qUilt aus reinen Hertzens Grunde, sie wohnt in einem treüen Munde im Wandel ist sie unverstellt. da capo
3. Recitativo secco (S, A, T, B, S; a 4; Bc) [S] Ihr Hertze ist, mit frommen Hertzen gleich gesinnet, sie weiß daß Einigkeit, bey Gott und Menschen Hult gewinnet, drum will sie allezeit, mit allen insgemein, mitleidig, brüderlich, barmhertzig, freündlich seyn. [A] In ihrem Munde findet sich, kein hartes Schelt=Wort nicht, wenn auch ein Pfeil der Lästerungen, ihr innerstes der Seele sticht, so rächt sie solches nie, flucht ihr der Feind so segnet sie. [T] Sie leget ihrer Zungen, der Tugend Band, mit großer Sorgfalt an. [B] Ihr Wandel ist Von Bösen abgewand, sie sucht den Frieden, und jaget ohn Ermüden, demselben emsig nach. [S] Und da sie sich auf Gottes Schutz Verlassen kan, so lacht sie aller Schmach, und spottet aller Schmertzen, sie fürchtet Gott, thut recht, und scheüet niemand nicht. [a 4] Und hat in ihrem Hertzen, ein Heiligthum, dem Höchsten aufgericht.
4. Aria 3/8, g-moll (S; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Diesen lästs der Herr gelingen, die ihr Leben Hertz und Mund ihn also zum Opffer bringen. * Seiner Gnaden Angesicht, bleibet stets auf sie gericht, seine Ohren hören stets ihre Stimme des Gebeths, ja er macht in allen Dingen, ihnen seine Liebe kund. da capo
5. Choral 4/4, C-Dur (tutti) 1. Hilff daß ich sey Von Hertzen schlicht, aufrichtig ohn Betrug, daß meine Wort und Wercke recht, u.[nd] niemand schelt ohn Fug.
2. Nim gar o Gott zum Tempel ein, mein Hertz hier in der Zeit, ja laß es auch dein Wohnhauß seyn, in jener Ewigkeit.
(5. Sonntag nach Trinitatis, Nr. 2) [1. Juli 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M6 : XLVIXF / Mus A15:244 Deckblatt: Dominica 5 post Trinit:[atis] \ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N. 2. \ di \ Stöelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: J.N.J. Dominica 5 post Trinitatis N. 2. Partien: Canto, Alto., Tenore., Basso.; Oboe 1, Oboe 2., Violino 1 [2x], Violino 2., Viola; Violoncello, Violon, Organo [beziffert, Kammerton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]
1. [Choro] 2/4, D-Dur (tutti) Im Schweiß deines Angesichts solst du dein Brodt eßen. [1. Mose 3,19]
2. Recitativo secco (B, A; Bc) [B] Der Mensch sey wer er sey, so hat ihm Gott doch aufgelegt, die Erde welche ihm nur Dorn und Disteln trägt, zuVor mit seinem Schweiß zu düngen, als denn soll sie ihm Brodt, zu seiner Speise bringen. [A] So wie der Fluch und Todt, in Adam alle Menschen trafe, so ist Von dieser Strafe, kein eintzger Mensch auf Erden frey, er sey auch wer er sey.
3. Aria 3/4, G-Dur (A; Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Auch die so Seid und Purpur tragen, befeüchtet dieser Sorgen Schweiß. * Die Heerde schläfft offt ohne Sorgen, allein des Hirten Sorgfalt weiß, durch gantze Nächte biß zum Morgen Von keiner Ruhe nicht zu sagen. da capo
4. Recitativo secco (S, A, B; Bc) [S] Doch ists mit Sorgen Müh und Fleiß, mit Kummer Angst und Schweiß alleine noch nicht ausgericht. [A] Ein Petrus schläfft die gantze Nacht offt nicht, und dennoch wenn die Nacht Vergangen, so hat er nichts gefangen. [B] Will Gott nicht seinen Seegen, zu unsren Fleiß und Sorgen legen, so häuffen wir durch sie, gewißlich nichts, als Mühe nur mit müh.
5. Aria 6/8, D-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Aller Seegen kömmet aus der Höhe her. * Gläubig in die Höhe fahren, und dabey den Fleiß nicht sparen, läßt das Netze niemahls leer. da capo
6. Recit:[ativo] et accomp:[agnato] (S, T; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) [S] Mein Gott weil ohne deinen Seegen, all unsre Müh Vergebens ist, so laß mich doch erwegen daß du der Schöpffer aller Dinge, der BrunqUell aller Güter bist damit ich durchs Gebeth mich Zu dir dringe. [T] Doch weil ich eben nicht dabey, die Hände gar in Schoß soll legen. [a 4] So laße sie mit Fleiß und Treü, beständig sich, in meinem Amt und Stande regen.
7. Choral 4/4, C-Dur (tutti) Gieb mildiglich dein’n Seegen, daß wir nach dein’m Geheiß wandeln auf guten Wegen, thun unser Amt mit Fleiß daß ein jeder sein Netze, auswerf und auf dein Wort, sein’n Trost mit Petro setze, so geht die Arbeit fort.
(5. nach Trinitatis, Nr. 2) [1. Juli 1736]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:247 / Hs M7 : XLIXD Deckblatt: Vertraue Gott und bleibe in deinem \ Beruff. \ Dominica 5 post Trinit:[atis] \ a 8 \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ No: 2. \ di \ Stöelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 5. p.[ost] Trinitat:[is] 1736. [letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria] Partien: Canto., Alto, Tenor, Basso; Oboe Primo, Oboe 2., Violino 1, Violino Primo, Violino 2, Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Fg, Org] Bemerkungen zur Besetzung: Arioso Nr. 3b: In der Partitur, der ersten Violoncello-Stimme und der Orgelstimme im Kammerton wird auf ein „Bassono Solo“ hingewiesen. Es gibt allerdings keine eigenständige Stimme. In der Vc-Stimme erfolgt in Arioso Nr. 3b der einzige Hinweis ("Violon et Violoncello") auf die Beteiligung eines Violono.
[1. Choro] 4/4 - 2/4, G-Dur (tutti) Vertraue Gott und bleibe in deinem Beruff, denn es ist dem Herrn gar leicht einen Armen reich zu machen. [2/4] Gott seegnet der Frommen ihre Güter, und wenn die Zeit kommet, gedeyhen sie balde.
[2.] Aria 2/4, e-moll (T; 2 Ob 2 Vl; Bc) Auf, der Morgen kommt schon wieder auf ermuntert euch ihr Glieder eilet zu der Arbeit hin. * Wohl, ich samle alle Kräffte zu erfüllen die Geschäffte, dahin ich beruffen bin. da capo
[3a.] Recit:[ativo] secco (A; Bc) In keinem Lande, so, wie in keinem Stande fehlt es an Arbeit, Sorg und Müh: Regenten werden nie Vor Sorgen ruhig schlaffen, der Lehr=Stand findet Viel zu schaffen, und denckt der Unterthan die Seinen erfreulich zu versorgen; So hebt er alle Morgen, die Arbeit wohl schon vor dem Frühstück an.
[3b.] Arioso 4/4 (A, Fg obl.; Bc) Ohn Aufsicht steht kein Land im Flor, ohn Ackern wächst kein Korn hervor, kein Weinstock trägt, der unbeschnitten, kein Sieg wird ohne Müh erstritten.
[3c.] Rec:[itativo] et accomp:[agnato] (B; 2 Vl, Va; Bc) Weil aber von des Höchsten Seegen der Fortgang des Beruffs gelegen; So fang dein Werck mit Bethen an. Im Fall, wo dieses nicht geschicht, ist deine Müh umsonst gethan. Wirst du nicht Gott Vertrauen, so wirst du wohl mit trüben Angesicht, ein leeres Netz bey deiner Arbeit schauen.
[4.] Aria 3/4, G-Dur (B; Ob Solo, Vl Solo; Bc) Ich beth und schau in Gottes Hände dabey scheü ich die Arbeit nicht. * Wenn mir an Nahrung was gebricht; So weiß ich, wo ich mich hinwende. da capo
[5.] Recit:[ativo] et accomp:[agnato] secco - acc. (S; 2 Vl, Va; Bc) Wenn ich mit meinem Leibe, bey Arbeits vollen Zeit Vertreibe, mich bücken muß ich nieder seh’, so fährt indeß mein Geist ein Bethen auff die Höh, die mir den besten Zug Verheist. [acc.] Ich bin zufrieden, wenn mir nicht gantze Schiffe Voll beschieden, genug, wenn ich zur Nothdurft haben soll, will Er mir eine Fülle gönnen, will ich mich deß unwürdig nennen, ich zweifl an seinem Seegen nicht, und singe voller Zuversicht.
[attaca]
[6.] Choral 3/2, G-Dur (tutti) Darauff so sprech ich Amen, und zweifle nicht daran Gott wird es all zusammen, ihm Wohlgefallen lahn und streck drauff aus mein Hand, greiff an das Werck mit Freüden, darzu mich Gott hat bescheiden, in mein’m Beruff und Stand. [Text: 7. Strophe des Chorals Aus meines Herzens Grunde, Georg Niege 1586; Melodie: Gesangbuch Eisleben 1598]
|
Erstellt und betreut von Birgit Abels Diese Seiten sind für den Internet Explorer (4.0 oder höher) und den Netscape Navigator (4.7 oder höher) optimiert. Nutzer älterer oder anderer Browser-Versionen müssen leider unter Umständen das eine oder andere Defizit in Kauf nehmen.
© 2003–2004 Alle Rechte vorbehalten Letzte Änderung:28.06.04 11:56
|