7. Sonntag nach Trinitatis

 

Wer Sünde thut, der ist der Sünden Knecht / Mus A15:255

Woher nehmen wir Brodt / Mus A15:256

Habe deine Lust an dem Herrn / Mus A15:259 

 

 

Wer Sünde thut, der ist der Sünden Knecht / Wer Sünde tut, der ist der Sünden Knecht

(7. Sonntag nach Trinitatis, Nr. 1) [15. Juli 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:255 / Hs M8 : LIA 

Deckblatt: Dominica 7 post Trinit:[atis] \ a. 8. \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 1 \ di \ Stöelzel

Partitur: J.N.J. Dom:[inica] 7 p.[ost] Trinitatis. No. 1. Stoelzel.

Vorhandenes Material: Partitur und Stimmen

Partien: Canto., Alto, Tenor [2x: 1x komplett; 1x Solist (Nr.3)], Basso; Oboe 1, Oboe 2., Violino. 1 / Violino Primo, Violino 2 / Violino. 2:, Viola; Violoncello., Violono., Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violono, Org]

 

 

1. [Choro] 2/4, B-Dur (tutti)

Wer Sünde thut, der ist der Sünden Knecht.

[Johannes 8,34]

 

2. Recitativo secco (S, A; Bc)

[S] So lange unsre Glieder sich begeben,

zum Dienste der Unreinigkeit zu leben,

so lange unsre Füße wandern,

Von einer Ungerechtigkeit zur andern,

so lang erlauben wir der Sünde,

daß sie uns an ihr Joch,

mit Höllen Stricken binde.

[A] Und was für Früchte bringt es doch,

ach Früchte, welcher wir uns schämen,

denn wie der Tienst so auch der Lohn,

hier träget man,

nur Schand und Spott davon,

und muß den Todt zum Solte nehmen.

 

3. Duetto 2/4, d-moll (A, T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Betrübte Sclaverey.                      *   

Ihr Sündenbande reißet doch,

zu brich abscheüliches Höllen Joch,

und laß uns wieder frey.               da capo

 

4. Recitativo secco (B, S, A, B; Bc)

[B] Allein ein Knecht des Höchsten heißen,

der seine Glieder weyht zum Dienste der Gerechtigkeit,

das ist im Gegentheil der höchsten Würde gleich zu preißen.

[S] Hier wartet eine Crone,

Vor ihm zum Gnaden Lohne.

[A] Hier blüht sein Heyl,

zu einer Seegens Frucht.

[B] Und wer die Sünde nur zu tödten sucht,

so gibt Gott dem,

der sich zum Tienste ihm ergeben,

in Jesu Christo einst,

ein ewges Leben.

 

5. Aria 3/8, B-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Mein Gott, ich will dir meine Glieder

zu deinem Dienst beständig weyhn.            *

Doch weil mein Sünden Sclaven Orden,

durch dich nun mehr zur Freyheit worden,

so laße mich nun ja nicht wieder

des großen Rechts Verlustig seyn.             da capo

 

6. Choral 4/4, B-Dur (tutti)

Hilff großer Gott durch den ich lebe,

hilf daß ich thu was dich erfreüt.

Und Geist und Leib und Glieder gebe,

zu Waffen der Gerechtigkeit

daß ich dir biß in Todt getreü,

und stets ein Kind der Tugend sey.

 

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Woher nehmen wir Brodt / Woher nehmen wir Brot

(7. Sonntag nach Trinitatis, Nr. 1) [15. Juli 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:256 / Hs M8 : LID 

Deckblatt: Dominica VII. post Trinit:[atis] \ a 8 \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ No. 2 \ di \ Stöelzel

Material: Partitur und Partien

Partitur: J.N.J. Dominica 7 post Trinitatis N: 2

Partien: Canto., Alto., Tenore., Basso.; Oboe 1, Oboe 2., Violino 1 / Violino Primo, Violino 2. [2x], Viola, Violoncello., Violono., Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc [Vc, Violono, Org]

 

 

1. [Choro] 2/4, B-Dur (tutti)

Woher nehmen wir Brodt,

hie in der Wüsten.

[Markus 8,4]

 

2. Aria Alto 3/8, B-Dur (A; Ob unis., Vl unis.; Bc)

Wohin sich nur mein Auge wende,

da stehet alles wüst und leer.                     *

Wer sorgt Vor mich Verarmten Christen,

Wo nehm ich in der Kummer Wüsten,

doch Brod zu meiner Nahrung her.            da capo

 

3. Recitativo secco (S, T, B, S; Bc)

[S] Wilst du es erst Vor Augen sehn,

Eh du es glaubst,

daß Gott auch in der Wüsten

Vermögend sey dir einen Tisch

mit Speisen auszurüsten.

[T] Ach lerne doch Verstehn,

daß ihm kein Ding Unmöglich sey.

[B] Zehl auf der Länderrey

die aufgebundnen Garben,

Vielleicht wird ihre Anzahl klein,

in gegenhalt der Menschen seyn,

und dennoch darf kein eintzger darben.

[S] Sieh dieses Wunder an,

wie heüt Viertausend Mann,

ein Wenig Fisch

Zu Sieben Brodten eßen,

die da sie alle satt gegeßen,

aus Jesu Seegens=Hand in Sieben Körben,

das Überbliebene als neüen Vorath erben.

 

4. Aria 2/4, g-moll (S; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Will Menschen Trost zum Ende gehen

so fänget Gott zu trösten an.                    *

Wenn erst kein Mehl im Lade mehr,

und wenn der Krug Vom Oehle leer

als denn kömmt Gott und laßet sehen

wie reichlich er sie füllen kan.                   da capo

 

5. Recitat:[ivo] et accomp:[agnato] (A, T, B; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[A] Ach wer bey Jesu nur beständig hält,

den wird er nicht Verschmachten laßen.

[T] Sein Hertze kan sich nicht Vor Mitleid faßen,

wenn etwas wiedriges die Seinigen befällt.

[B] Gesetzt es schien,

als wenn er auch drey Tage,

nicht Viel nach ihnen frage,

so jammerts endlich ihn.

[a 4] Und wie er ihren Geist,

mit seinem Wort gespeißet hat,

so macht er auch den Leib,

mit Brodt und Fischen satt.

 

6. Choral 4/4, B-Dur (tutti)

Verleihe, daß ich stets,

nach deinem Reiche ringe;

Auf daß dein Seegen sich,

Zu mir herunter dringe.

Wer nach dem ewigen,

für allen Dingen tracht,

der wird auch wohl mit dem,

was zeitlich ist, bedacht.

 

 

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Habe deine Lust an dem Herrn

(7. nach Trinitatis, Nr. 2) [15. Juli 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:259 / Hs M8 : LIB

Deckblatt: Habe deine Lust an dem Herrn, \ Dominica 7. post Trinit:[atis] \ a 10. \ 4. Voci \ 2. Oboi \ 2. Viol:[ini] \ 1. Viola \ con \ L’Organo \ di Stölzel \ N. 2.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 7. p.[ost] Trinitat:[is] 1736. [letzte Seite:] S[oli]D[eo]Gl.[oria]

Partien: Soprano., Alto, Tenor, Basso [2x: 1x am Ende ist der Beginn von Nr. 5 nachgereicht; 1x in normaler Reihenfolge mit Nr. 5], Oboi unisoni, Violino 1 [2x], Violino 2., Viola, Violon [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc [Violon, Org]

 

 

[1. Choro] 2/4, a-moll (tutti)

Habe deine Lust an dem Herrn

der wird dir geben was dein Hertz wünschet.

[Psalm 37,4]

 

[2.] Recit:[ativo] secco (S, T; Bc)

[S] Betrübte Seele, erwehle zu deiner Lust

statt alles andern Jesum nur allein;

so macht Er dir bewust,

wie seine Liebes Blick’ erfreun.

[T] Hast du auf eine Zeit

bey ihm auch nichts zu eßen;

wird seine Gütigkeit

gewißlich deiner nicht Vergeßen,

und auch nach seinem weisen Willen,

dein Wünschen so erfüllen,

daß er dir offt

mehr zugetheilt,

als du Verhofft.

 

[3.] Aria 2/4, a-moll (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Kein Hunger, keine Plage

treibt mich von Jesu loß.                                       *

Ich will bey ihm Verharren,

sollt auch das Hertz erstarren,

in seiner Liebe Schooß

hab ich doch gute Tage.                                       da capo

 

[4.] Recitativ[o] et accomp:[agnato] secco - acc. (A; 2 Vl, Va; Bc)

Warum hielt jenes Volck so lange

bey Jesu an?

Warum ward auf der fernen Bahn,

ihm nicht beym Mangel bange?

Darum,

es hatte seine Freude,

an der Vergnügten Seelen=Weyde.

[acc.] Indeß empfand des Heylands Hertz

mehr, als das Volck, den Schmertz,

drum führt er sie zu Tische,

und macht durch wenig Brodt und Fische

Viertausend satt,

wer noch die Lust an Jesu hat,

kan auch in dürren Wüsteneyen,

sich in der Fülle Jesu freüen.

 

[5.] Aria 3/4, C-Dur (A (oder B); 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Ich hincke nicht auf beyden Seiten,

zugleich nach Welt und Jesus Lust.                      *

In Noth läst jene Mangel leiden,

und diese kan den Jordan scheiden

und jede Sehnsuchts Volle Brust,

ins Land, wo Milch und Honig leiten.                   da capo

 

[6a.] Recit:[ativo] secco (B; Bc)

Wenn Leib und Seele leer;

so sieh, mein Heyland, mehr

auf diese, als auf jenen,

hör an mein heißes Sehnen.

 

[6b.] Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Ach Gott du bist noch heüt so reich,

als du bist gewesen ewiglich,

mein Vertraun steht gantz zu dir:

mach mich an meiner Seelen Reich,

so hab ich gnug hie und ewiglich.

[Text: 10. Strophe des Chorals Warum betrübst du dich, mein Herz, Hans Sachs (?) Nürnberg 1561; Melodie: Handsch. Monoetius. Crailsheim 1565]

 

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