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9. Sonntag nach Trinitatis
(9. Sonntag nach Trinitatis, Nr. 1) [31. Juli 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:267 / Hs M8 : XLIIIC Deckblatt: Dominica IX post Trinit:[atis] \ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ Cembalo \ No: 1 \ di Stoelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: J.N.J. Dominica 9 post Trinit:[atis] N: 1 Partien: Canto [2x: 1x Chor, 1x Solist], Alto., Tenore., Basso [2x: 1x vollständig, 1x Solist]; Oboe 1, Oboe 2., Violino 1mo. / Violino Primo, 2x Violino. 2do., Viola; Violon Cello., Organo [beziffert, hoher Chorton], Cembalo:, Cembalo [2x beziffert, Kammerton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org, Cemb] allgemeine Bemerkung zur Besetzung: Recitativo Nr. 3: Die Alt-Partien können alternativ auch mit Baß besetzt werden.
1. [Choro] 3/8, B-Dur (tutti) Wer sich läst Düncken er stehe mag wohl zu sehen daß er nicht falle. [1. Korinther 10,12]
2. Aria 2/4, B-Dur (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc) Sicherheit stürtzt ein ewges Hertzeleid. * Ach wer stehet sehe zu daß er keinen Fehl=Tritt thu welcher ihm den Fall bereit. da capo
3. Recitativo secco (S, A oder B, T, B, S, A oder B; a 4; Va; Bc) [S] Wie leichtlich stößt der Fuß zu unserem Verderben an. [A oder B] Wie leicht Vergeßen wir, was Gott an uns gethan, daß auch sein Manna uns Verdruß und Ekel machen muß. [T] Hingegen will dafür, wie Israel dort in der Wüsten, uns nach Egyptens Sünden Kost gelüsten. [B Wie bald hat unser Hertze nicht, sich einen frembden Gott erdicht, Gott aber kriegt kaum halb, was ihm doch gantz gehört, und ein gegoßen Kalb wird mehr als er Verehrt. [S] Wie leicht befleckt man sonst das Hertzens Hauß und jagt den reinen Geist hinaus. [A oder B] Wie leicht Versucht man Gott, und murrt wie Israel dem selbigen zu Spot [a 4] und Ach! Wie leicht ist es bey solchen Anstoß allen, so feste man auch steht, zu fallen.
4. Aria 3/8, g-moll (S; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Gott du kennest mein Vermögen, und dein Hertz ist mir getreü. * trägt ein solcher Grundstein mich, o so glaub ich sicherlich, daß auf meinen Lebens Wegen mir kein Fall Verderblich sey. da capo
5. Choral 4/4, B-Dur (tutti) Reiche deinem schwachen Kinde, das auf matten Füßen steht deine Gnaden Hand geschwinde, biß die Angst fürüber geht wie die Jugend gängle mich, daß der Feind nicht rühme sich, solch ein Hertz hab er gefället daß auf Gott sein Hoffnung stellet.
(9. Sonntag nach Trinitatis, Nr. 1) [31. Juli 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:268 / Hs M8 : LIIID Deckblatt: Dominica 9 post Trinit:[atis] \ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violin:[i] \ 1 Viola \ con \ Cembalo \ N: 2. \ di \ Stöelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: J.N.J. Dominica 9 post Trinit:[atis] N: 2! Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2., Violino. 1mo. [2x], 2x Violino 2do:, Viola; Organo [4x: 1x beziffert, hoher Chorton; 3x beziffert, Kammerton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Org]
1. [Choro] 4/4 G-Dur (tutti) Thue Rechnung Von deinem Haußhalten. [Lukas 16,2]
2. Aria 2/4, e-moll (A; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Gott will mich Von dem Ambte setzen doch soll ich erstlich Rechnung thun. * Er gab mir gutes zu Verwalten, [Alternativtext in der Partitur: Er gab mir Güter zu Verwalten] jedoch wie hab ich Haußgehalten und wie besteht die Rechnung nun. da capo
3. Recitativo secco (S, A, T, B; Bc) [S] Der Güter sind so Viel die Gott mir übergeben daß ich die selbigen nicht zehlen kan. [A] Den jeden Augenblick in meinem gantzen Leben, hat er mit tausend guts gethan. [T] Ach gehe ich im Geist zurück, auf meine ersten Jahre, da mir das Amt Vertrauet ware, was hab ich biß hieher, doch in empfang genommen, wie hoch wird diese Rechnung kommen. [B] Jedoch wie hab ichs angelegt, hat denn auch jedes mahl der dürfftige Von Gottes Capital sein interesse Wohl erhalten also befiehlt ja Gott dem der sein Gut, Zur Lehne trägt, daßelbe Zu Verwalten.
4. Aria 2/4, G-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) H.[err] wilst du ins Gerichte gehen, so muß ich gantz beschämt gestehen, * daß ich mein Amt nicht recht bedacht Ach ich bereüe es und heiße, ein Knecht der auf Verbothne Weise die deine Güter umgebracht. da capo
5. Recit:[ativo] et accomp:[agnato] (S, A, T, B; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) [S] Gieb H.[err] daß ich in Zukunfft klüger sey, und dir im Armen Nächsten leih, man leget nichts um sonst in deine Hände nieder, du giebest alles doppelt wieder. [A] Der Himmel läst sich zwar mit wohl thun nicht erkauffen, nein hier Zu ist mein thun zu schlecht ich bleibe ein unnützer Knecht, und meine Wercke sind ein Sünden Hauffen [T] Hier will allein, der Glaub an Jesum nöthig seyn [B] Doch ist kein Tropfen Wasser nicht so klein, der durch die Liebe, der aus dem Wahren Glauben fliest sich auf den schmachtenden und armen Nächsten giest der unbelohnet bliebe. [a 4] und welchen Gott, in jener ewgen Hütten, nicht Strömen gleich, in des gutthätgen Schooß wird schütten.
6. Choral 4/4, G-Dur (tutti) Er ist gerecht für Gott allein, der diesen Glauben faßet Der Glaub giebt aus Von ihm den Schein, so er die Werck nicht laßet [Alternativtext in der Baßstimme: daß er die Werck nicht laßet] mit Gott der Glaub ist Wohl daran dem Nächsten wird die Lieb guts thun, bist du aus Gott gebohren.
(9. nach Trinitatis, Nr. 2) [29. Juli 1736]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:270 / Hs M8 : LIIIB Deckblatt: Dominica 9 post Trinit:[atis] \ a 10 \ 4 Voci \ 2 Flauti Traversi \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 2. \ di \ Stoeltzel. Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 9. post Trinit:[atis] 1736. [4. Seite, unten (nach Rez., Nr. 2):] Der Rest soll folgen [letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria] Partien: Soprano., Alto, Tenor, Basso; Flauto Traverso Primo, Flauto Traverso Secunso. [erst als Oboe betitelt], Violino 1 o Flauto Traverso 1., Violino 1, Violino 2. O Flauto Traverso 2 [2x], Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; 2 Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]
[1. Choro] 4/4, G-Dur (tutti) Es ist keine Creatur für ihm unsichtbar, es ist aber alles bloß und entdeckt für seinen Augen. [Hebräer 4,13]
[2.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] secco - acc. (B, T; 2 Vl, Va; Bc) [B] Ich habe Leib und Geist, nebst Seelen=Gütern, sammt der Zeit, auch Vieles, so man irrdisch heist, von Gott empfangen, zu verwalten. Wie hab ich damit hauß gehalten? Vielleicht in Sicherheit diß alles durchgebracht, und an die Rechnung nicht gedacht. [T] Nun schallt der Ruff in mir: Untreüer Knecht! wie hör ich das von dir? Komm, Rechenschafft zu geben von deiner Treü im Leben. [acc.] Ach! klagte mich mein Hertz nicht an; so leügnete ich daß, was ich gethan.
[3.] Aria 2/4, h-moll (T; 2 Fl, 2 Vl; Bc) Schweig Gewißen! meine Thaten weiß sonst niemand, außer du. * Wolt ich lügen, heücheln, schweren, den Betrug mit List Vermehren, und du sprächst nicht ja darzu; so wär ich durch dich verrathen. da capo
[4.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] secco - acc. (T, A; 2 Vl, Va; Bc) [T] Berüchtiget mich sonst niemand, ist meine Untreü unbekannt; so hält doch solche mir der Spiegel meines Hertzens für. Wär ich zu läugnen gleich beflißen; wüst es doch Gott und mein Gewißen. [A] Drum, wer allhier auf Rechnung sitzt, sey mit den Gütern treü. Gesetzt, daß er noch so verschmitzt bey trüglicher Erfindung sey: Weiß sie doch Gott ans Licht zu bringen, und solche zu beschämen. [acc.] Laß mich mein Gott! in denen Dingen, die meiner Treüe anvertraut, nicht einen Heller nehmen. Ich brauche nicht zu betteln, nicht zu stehlen. Wenn mir nicht vor Gebeth und Arbeit graut, wird mirs an keiner Nothdurfft fehlen. Halt ich im Christenthum die Treüe unverletzt; wird mirs nicht schaden, so mich der Todt vom Arme setzt, weil ich bey Gott in Gnaden.
[5.] Aria 2/4, G-Dur (A; 2 Fl, 2 Vl; Bc) Laß bey den Gütern dieser Erden mein Gott! mich treü und ehrlich seyn. * Mit den mir anvertrauten Sachen die Armen mir zu Freünden machen, die sich hier meines Haußhalts freün, dort Zeügen meiner Treüe werden. da capo
[6.] Choral 4/4, G-Dur (tutti) Nicht mehr b’gehr ich Vom Herrn und Gott denn daß ich mög ererben Ein ehrlichs Lebn nach sein’m Geboth, darnach ein seeligs Sterben denn ich hab all mein Zuversicht, zum lieben Gott gericht, denn Er Verläst die seinen nicht. [Text: Zeilen 5–7 entsprechen den Zeilen 5–7 der 1. Strophe des Chorals Gott ist mein Heil, mein Hülf und Trost; Melodie: Gott ist mein Heil, mein Hülf und Trost Bartholomäus Gesius 1605]
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