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Trinitatis
(Trinitatis, Nr. 1) [12. Juni 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M6 : XLIVA / Mus A15:213 Deckblatt: Festo S.S. Trinitatis \ a 8. \ 2 Violini et Oboi \ 1 Viola \ 4 Voci \ col \ Basso Continuo \ No. 1: \ di Sig. Stoelzel. Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: J.N.J Festo S S Trinitatis N. 1 Partien: Canto [2x: 1x ohne Solostellen (= Rezitative); 1x komplett], Alto., Tenore., Basso.; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1mo. / Violino Primo, Violino. 2.do. / Violino 2 do, Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Kammerton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]
1. [Choro] 4/4 - 3/8, G-Dur (tutti) Herr wie sind deine Wercke so groß, [3/8] Deine Gedancken sind so sehr tieff. [Psalm 92,6]
2. Recitativo secco (S, B; Bc) [S] Mein Gott wenn ich die größe deiner Wercke, in Heiligen Erwegungen bemercke so kömmet deine Weißheit mir als wie ein tiefes Meer, Erfüllt mir Wundern für, darinnen sich zwar immer neüe Wunder finden; daß aber doch unmöglich zu ergründen. [B] So weit nun deine Weißheit reicht, die sich mit nichts als mit dir selbst Vergleicht, so eben bricht, mit mehr als Sonnen Gläntzen, der Göttlichen Erkäntniß Licht, durch unbegreifflich weite Gräntzen.
3. Aria Basso 3/8, G-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Du allein siehst in diesem großen Meere [Alternativtext: Du allein siehst in diesem tieffen Meere] auch bis auf den Grund hinein. * Ich bewundre solches nur, in dem Spiegel der Natur, denn da ist kein Sand noch Staub keine Blume Graß noch Laub, ja kein Würmchen nicht so klein, daß mir nicht ein Wunder wäre, und Von deiner Weißheit Ehre, müßt ein stummer Zeüge seyn. da capo
4. Recitativo [et] accomp:[agnato] (A, T, S, B, T; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) [A] So tief als aber auch der Abgrund ist, in welchen sich so Viele Wunder häuffen, so schwer ist dein Gerichte Zu begreiffen, so unerforschlich bist, du Herr in deinen Wegen. [T] Wer ist der selbige, der deinen Sinn erkennet hat, [Sopran] Wen zogst du je zu Raht. [B] Wer gab dir was Zuvor, daß er dagegen, etwas Von dir empfienge, daß du ihm schuldig seyst. [T] Denn ja Von dir, durch dich, in dir sind alle Dinge, Gott Vater Son und heilger Geist. [a 4] Sey ewiglich dafür, gelobet und gepreißt.
5. Choral 3/2, C-Dur (tutti) Gott Vater Sohn und Heilger Geist, Vor alle Gnad und Güte Sey immer dar Von uns gepreist, mit freüdigem Gemüthe. Des Himmels Heer dein Lob erklingt, und Heilig Heilig Heilig singt, diß thun wir auch auf Erden.
(Trinitatis, Nr. 2) [12. Juni 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M6 : XLIVD / Mus A15:214 Deckblatt: Herr weiße mir deinen Weg, \ Festo SS Trinitatis \ â 8 Voc \ 2 Violini \ 1 Viola \ 4 Voci \ con \ L’Organo \ No: 2:. \ di Stoelzell Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: Pro Directore Festo S. S. Trinitatis. N. 2 Partien: Canto [2x: 1x nur Solostellen; 1x tutti-Stellen], Alto, Tenore., Basso; Oboe 1, Oboe 2., Violino. 1mo / Violino Primo., Violino 2 do / Violino 2 do, Viola, Violoncello., Violon, Organo [2x: 1x beziffert, hoher Chorton; 1x beziffert, Kammerton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]
1. [Choro] 3/8 - 2/4, B-Dur (tutti) Herr weiße mir deinen Weg [2/4] Und leite mich auf richtiger Bahn. [Psalm 27, 11]
2. Aria 3/4, g-moll (T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Es umgiebet mich die Nacht, schwartzer Seelen Finsternissen. * Lebens Licht erleüchte mich, meine Seele suchet dich, ach wenn wird sie doch die Pracht, deiner Gnaden Strahlen küßen. da capo
3. Recitativo secco (S; Bc) Wie leichte straucheln meine Füße, in diesen Dunckelheiten, so legt mir auch die Welt gar Viele Hinderniße, ach darum komm ich Herr! Wie Nicodemus kam, und wie der selbige Von dir Vernahm, was seiner Seelen Heyl, auff Säulen der Gewißheit stellt; So wirst du mich zum Weg, des Lebens leiten und auff der rechten Bahn, wo man den Himmel nicht Verfehlen kan, durch deinen guten Geist begleiten.
4. Aria 4/4, B-Dur (S; 2 Ob, 2 Vl; Bc) So muß das Dunckle sich Verklären so bricht das Licht im Hertzen an. * O höhst beglückte Morgen Stunde, du bringst aus meines Jesu Munde mir so Viel edles Gold der Lehren, daß ich nun mehr nicht irren kan. da capo
5. Recitativo con l’accompagnement (A, B, S; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) [A] Gott Lob, Gott hat mich neü gebohren, durch Waßer und durch Geist, so bin ich nicht Verlohren, wie Jesus mir verheißt. [B] Ich glaube diß, und wolte mich ein gifftger Biß, der alten Schlangen noch Verletzen, so seh im Glauben ich, das Gegenbild der ehrnen Schlangen, erblaßt am Creütze hangen, ach dieser Blick ergetzet, ach dieser Blick Versichert mich, [a 4] Daß ich die große Gnaden Gabe der Seelen Seeligkeit einst Zugewarten habe.
6. Choral 4/4, C-Dur (tutti) So laß mir dieses Gnadenbild stets Vor den Augen schweben weil sonst kein Mittler bey dir gilt, du schenckst allein das Leben du bleibst erhöht, wer bei dir steht, soll auch erhöhet werden Zum Himmel von der Erden. ([S] Zum Himmel und auf Erden.)
(Trinitatis, Nr. 2) [27. Mai 1736]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:217 / Hs M3 : XLIVB Deckblatt: Festo S. S. Trinitatis \ a 8 \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ di \ Stöelzel \ N. 2. Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Festo S. S. Trinitatis. 1736. [letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria] Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partien: Soprano, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1, Violino Primo, Violio [sic!] 2, Violino 2, Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]
[1. Aria] 4/4, e-moll (T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Es sey denn, daß jemand wiedergebohren werde auß dem Waßer und Geist, so kan er nicht in das Reich Gottes kommen. [Johannes 3,5]
[2.] Recitativ[o] secco (B, T, B, T, B; Bc) [B] Ob ich es wage, zum Lichte mich zu nahn? Es geht wohl an, doch nicht bey Tage. [T] Warum nicht, wenn es helle? Die Menschen=Furcht wird schuld dran seyn. [B] Daß Feinde nicht den Zweck erreichten. Du bist des Lichtes Quelle, dein Gnaden=Schein kan mich im Dunckeln auch erleüchten. [T] Ich will Gedult mit deiner Schwachheit haben, und dich mit meiner Huld, nach deinem Wunsch begaben. [B] Ohn diß, bey stiller Nacht ist kein Getümmel, da wird der Wahrheit beßer nach gedacht; so zeige mir den Weg zum Himmel.
[3.] Aria 2/4, e-moll (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc) Fleisch und Blut kan den Himmel nicht ererben. * Wer der einst will seelig werden, trachte daß er hier auf Erden auch das Waßer und den Geist wieder neü gebohren heißt, und getaufft in Christi Sterben. da capo
[4.] Recitativ[o] et accomp:[agnato] (S; 2 Vl, Va; Bc) Begreiff ich gleich mit jenem Rabbi nicht, wie diese neu Geburth geschicht; Hör ich doch auch des Windes Brausen, unwißend wo derselb entsteht, und fühl ich nur des Geistes Sausen, ob ich nicht weiß wie? Wenn er weht, genug, wenn deßen Trieb’ und Stärcke, sein daseyn aus dem Wircken mercke. [acc.] Zieht dich mein Auge hin aufs Gegenbild der ehrnen Schlange, fühl ich, daß ich allein Verlange zu leben nach des Geistes Sinn; So weiß ich, daß ich neu gebohren, dadurch zum Leben auserkohren.
[5.] Aria 3/8, h-moll (S; 2 Ob, 2 Vl; Bc) Mein Geist find seinen Ursprung wieder, wenn er sich neu gebähren läßt, * dann kan der Mensch im neuen Wesen von sündliger Geburt genesen, der Glaube drückt den Zweifel nieder, und macht sein himmlisch Erbe fest. da capo
[6.] Choral 4/4, h-moll (tutti) Wer glaubet, und sich tauffen läst, soll dadurch seelig werden, [nach Markus 16, 16] ein neugebohrner Mensch er heist der nicht mehr könne sterben, daß Himmelreich soll erben. [Text: Zeilen 5–9 der 5. Strophe des Chorals Christ, unser Herr, zum Jordan kam, Martin Luther 1541/3; Melodie: Wittenberg 1524]
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