Marienfeste

 

 

 Festo Annunciationis Mariae [Mariae Verkündigung]

 

Diese eine Jungfrau ist schwanger / Mus. A15:128

Christus kömbt heraus / Mus. A15:129

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Bothen /Mus A15:130 

 

 

Festo Visitationis Mariae [Mariae Heimsuchung]

 

Lobe den Herrn, meine Seele / Mus A15:344 

Ich will dem David eingerecht Gewächß aufgehen laßen / Mus. A15:348

Ich sitze unter dem Schatten des ich begehre /Mus A15:343 

Lobe den Herrn meine Seele / Mus A15:347 

 

 

 

 

 Diese eine Jungfrau ist schwanger

(Mariae Verkündigung) 

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus. A15:128 / Hs M 10: XXVIIA

Angabe des Verfassers: di Stoelzel 

Titelblatt: Festo Annunciationes [sic] / Diese eine Jungfrau ist schwan~ / â 8 / 2 Violini / 1 Viola / 4 Voci / coll’ / Organo / di / Stoelzel / No. 1

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 [2x], Violino 2, Violino 2do, Viola; Violoncello, Violono, Organo [2x: 1x beziffert, im Chorton; 1x beziffert, im Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violono, Organo]

 

 

[1. Choro] 4/4 - 3/8, g-moll (tutti)

[4/4] Siehe eine Jungfrau ist schwanger

und wird einen Sohn gebähren

[3/8] den wird sie heißen Imanuel.

[Jesaja 7,14]

 

[2.] Rec:[itativo] secco (S, T; Bc)

[S] O Herr gedenckst du noch an die

so dich beleidigen

und gibstu ihnen doch,

ob sie gleich von dir weichen

ein solches gnaden Zeichen.

[T] So muß ja wohl die Welt bekennen,

du seyst ein Gott zu nennen

der an Erbarmen Güt und Treü

so groß ja größer noch als an Gerechtigkeit

an Macht und Hoheit sey.

 

[3.] Duetto 2/4´, B-Dur (S, A; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

[S, A] Der große Gott giebt seinen Sohn

um einer Welt voll böser Sünder.                                 *

Der Todt war ihr bestimmter Lohn

so kommt des Todes überwinder

der wird für sie zum Fluch und Hohn

und sie durch ihn des Höchsten Kinder.                        da capo

 

[4. Recitativo] secco (A, B; Bc)

[A] So komme dann gebenedeyter Weibes=Saame

zertritt den Kopff der alten Pflanze,

die noch nicht ruhen kann

und wie sie schon so lange,

ihr Sünden Gifft hat ausgeschäumt,

noch itzo keine Zeit versäumt,

wie sie zu unsern Schaden wache,

und des beleidgens und Jammers noch mehr mache.

[B] Dein holder Nahme flößt diesen Trost den Hertzen ein, 

du werdest nun auf unser Seite seyn.

 

[5. Aria] 3/8, d-moll (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Imanuel Gott ist mit uns.                                   *

In diesem trost erfüllten Nahmen

liegt unsrer Hoffnung ja und Amen

und die Erfüllung seines bundes.                        da capo

 

[6.] Choral 3/2, F-Dur (tutti)

Wir singen dir Imanuel

du Erbens=Fürst und Gnaden=Qvell

du Himmels Blum und Morgen Stern

du Jungfrau Sohn Herr aller Herrn, Halleluja.

 

Wir singen dir in deinem Heer,

aus aller Krafft Lob Preiß und Ehr,

daß du o längst gewünschter Gast, 

dich nun mehr eingestellet hast, Halleluja.

[Text: Paul Gerhardt 1653;

Melodie: Erschienen ist, Nikolaus Hermann, 1560]

 

 

 

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Christus kömbt heraus / Christus kommt heraus

(Mariae Verkündigung)

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus. A15:129 / Hs M 10: XXVIID

Angabe des Verfassers: di Stoelzel

Titelblatt: Christus kommt heraus den~ / Festo Annunciationis / a 8 / 2 Violino / 1 Viola / 4 Voci / coll’ / Organo / di / Stoelzel / No 2.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso, Oboe 1, Oboe 2, Violino 1, Violino Primo, Violino 2, Violino 2do, Viola; Violoncello, Violono, Organo [2x: 1x beziffert, im Chorton; 1x beziffert, im Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB], 2 Ob [2 Fl, da Hinweis in Partitur [5.]: con Flauti e Violini], 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violono, Org]

 

[1. Chor] 3/8 - 2/4, B-Dur (tutti)

[3/8] Christus kömbt heraus

den Vätern nach dem Fleisch.

[2/4] Der da ist Gott über alles gelobet

in Ewigkeit Amen.

[Römer 9,5]

 

[2. Recitativo] secco (S, A, B; Bc)

[S] Ein solcher Heyland mußt es seyn.

Solt er durch seinen Todt und Pein

für unser Schulden und Beschwerden

bey Gott die Zahlung recht erlegen,

so must er Mensch gebohren werden.

[A] Doch sollt er Hölle Sünd und Todt

zerstören tilgen und verschlingen

Unschuld und Seeligkeit hingegen,

den armen Menschen wieder bringen,

so kündte dieses nur ein wahrer Gott.

[B] Es herrscht dennoch unser Heil mit Gott auf einem schon,

hat aber auch an wahrer Menschheit teil      

die Gött= und Menschliche Natur,

wohnt hier in einer eintzigen Persohn.

 

[3.] Duetto 2/4, B-Dur (S, B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

[B, S alternierend] Diß ist der große Freüden Tag

    [abweichender Text für S: Heüt ist der große Freüden Tag]

da Gott hat Fleisch und Blut an sich genommen.                  *

Kein Mensch darf heüte traurig seyn,

der Teüfel trauert nur allein.

Weil er doch ruhig nicht wie wir

mit Gott in Bluts Freündschafft gekommen.                        da capo

 

[4. Recitativo] secco (A, T; Bc)

[T] Ein Engel macht Mariens keüscher Seelen

die frohe Zeitung kund

wie sich des Höchsten Krafft,

mit ihren Leib vermählen

und gnädiglich sie überschatten werde.

[A] Hier tritt der Himmel und die Erde

in dem so lang verheißnen Kind,

Gott kleidet sich in menschlich Wesen ein

und will also der Sünder Heyland seyn.

 

[5. Aria] 3/8, F-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl [con Flauti e Violini], Va; Bc)

Nun darf sich mein Gesichte

zum Himmel ganz getrost erhöhn.                                    *

Denn herrscht mein Bruder da

so blühet mir die Hoffnung, ja

daß ich zum selgen Lichte

des Himmels einst auch werde gehen.                              da capo

 

[6. Recitativo] acc. (S, A, T, B; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[S] Mein Jesu, der du mir zu gute,

dich willst mit meinem Fleisch und Blute

doch ohne Sünde kleiden,

mach dir meine Hertze rein

daß du darinnen, auch geistlich mögst empfangen seyn.

[A] Laß mich die Welt nicht lieb gewinnen,

da durch die Seele wird befleckt.

[T] Ein Hertz das voller Sünden und voller Greüel steckt

das zehlt man nicht zu den Gebenedeyten

[a 4] Da kehren keine Engel ein

das kann bey Gott nicht Gnade finden.

 

[7.] Choral 2/2, B-Dur (tutti)

Eine Jungfrau nur allein

kann dich unterm Hertzn tragn

Soll ich deine Wohnung seyn,

muß ich allen dem absagen.

Was mit deiner Liebe streitet,

und zur Sünde mich verleitet.

[4. Strophe des Chorals Kommst du großer Gottes Sohn, Text: Benjamin Schmolck, Mel.: Liebster Jesu wir sind hier]

 

 

 

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Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Bothen / Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten

(Mariae Verkündigung, Nr. 2) [25. März 1736 [Palmsonntag]]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:130 / Hs M3 : LXXVIIB

Deckblatt: Festo Annunciat:[ionis] Mariæ \ a 12 voc \ 4 Voci \ 2 Flauti dolci \ 2 Corni \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 2 \ di \ Stoelzel

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Festo Annunciationis Mariæ. 1736. [letzte Seite:] S[oli] D[eo]Gl.[oria]

Partien: Soprano, Alto, Tenor, Basso; Cornu 1., Cornu 2., Violino 1 [2x], Violino 2, Violino: Secondo, Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Hrn(in F), 2 Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

 

allgemeine Bemerkung: Der Hinweis auf die Besetzung mit Fl oder Ob wurde den Violin-Stimmen bzw. der Partitur entnommen; der Sachverhalt ist daher nicht eindeutig geklärt.

 

 

[1. Choro] 3/8 - 2/4, F-Dur (tuttisenza Ob)

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Bothen,

die den Frieden verkündigen,

gutes predigen, Heil verkündigen,

die da sagen zu Zion:

[2/4] dein Gott ist König.

[Jesaja 52,7]

 

[2. Aria] 2/4, F-Dur (S; Hrn Solo, 2 Fl, 2 Vl; Bc)

Engel deine Worte

öffnen uns die Pforte

zu der Seeligkeit.                                                  *

Da die Hölle drohte:

wirst du Gottes Bothe,

der die Welt erfreut.                                              da capo

 

[3.] Recit:[ativo] secco (A, T, B, T; Bc)

[A] Soll, keüsche Jungfrau, dich

die Krafft des Höchsten überschatten,

und will der Sohn des Vaters sich,

uns die verlohrne Hoheit zu erstatten,

in dir mit unserer Natur vermählen.

[T] Ja es geschicht nicht nur,

er will auch diesen Hochzeit=Tag

durch frohe Botschafft nicht verhehlen.

[B] Wer mag diß heilige Geheimniß faßen?

[T] Wir müßten unser eignes Glücke haßen,

wenn dieser Englische Bericht,

in unser Seele nicht,

ein übersinnlich Freüden=Spiel erregte,

und ich nicht diesen Vorsatz hegte,

im Glauben hier auf Jesum zu empfangen,

sein Bildniß und Gestallt in mir

durch Überkunfft des Geistes zu erlangen.

So macht die Bothschafft doppelt frölich,

und meine Freüden=Trieb unzählig.

 

[4.] Aria 2/4, a-moll (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Welt rede mir nicht drein.                                      *

Laß deine Neüigkeiten

die Rede=Kunst begleiten

bring Geld, Pracht, Ehre für,

umsonst ich sage dir

soll mich ein Wort erfreün

muß es von Jesu seyn.                                           da capo

 

[5.] Recitativ[o et] accomp:[agnato] secco - acc. (S, A, T; 2 Vl, Va; Bc)

[S] Nun gilt auch mir der Gruß,

du bist gebenedeyet.

[A] Wenn Satan Flüche speyet,

macht er sich selbst zu Spott,

die weil er wißen muß daß ich

nicht er, bey Gott durch seinen Sohn,

Erlösung funden.

[T] Schlägt mir die Sünde Wunden,

macht mich der Todt betrübt;

weiß ich doch, daß mich Jesus liebt,

der spricht zu meinen Glauben:

[acc.] Laß dir nicht diese Friedens=Bothschafft rauben,

daß Jesus Christ

für mich zugleich Mensch worden ist.

 

[6.] Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Stürme Teüfel und du Todt,

was könt ihr mir schaden,

deckt mich doch in meiner Noth,

Gott mit seiner Gnaden

der Gott der mir seinen Sohn,

selbst Verehrt aus Liebe,

daß der ewig Spott und Hohn

mich dort nicht betrübe.

[Text: (4. oder) 6. Strophe des Chorals Schwing dich auf zu deinem Gott, Paul Gerhardt; Melodie: Jesu Leiden, Pein und Tod, Vulpius 1609]

 

 

 

 

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Lobe den Herrn, meine Seele

(Mariae Heimsuchung, Nr. 2) [2. Juli 1736]

 

Fundort: Sondershausen Mus A15:344  /  Hs M11 : LXXIIB

Deckblatt: Festo Visitat:[ionis] Mariæ \ a 10 \ 4 Voci \ 2 Clarini \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 2. \ di \ Stöelzel

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Festo Visitationis Mariæ N: 2.; [letzte Seite:] S[oli]D[eo]Gl.[oria] [Aria, Nr. 2: Singstimme ist im Tenorschlüssel notiert, aber mit „Canto“ bezeichnet]

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto., Tenore, Basso., Clarino 1 [nur Nr. 1-5], Clarino. 2 [nur Nr. 1-5], Oboe 1, Oboe 2, Violino Primo, Violino 1mo., Violino 2.do., Violino 2, Viola; Violoncello., Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Trp (in Es), 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

allgemeine Bemerkungen:

- Besetzung der Aria, Nr. nicht ganz eindeutig. Zunächst war eine Besetzung mit 2 Ob und Vl I vorgesehen, dann wurden die Stimmen z.T. gestrichen.

Oboen: zunächst in der 1. Oboe notiert und in der zweiten mit dem Hinweis „mit der 1. Oboe“ versehen. Wurde in der 1. Oboe dann nachträglich durchgestrichen und mit „tacet“ versehen.

Violino Primo: Wie bei der Oboe wurde auch hier die Arie nachträglich gestrichen!

Violino 1mo.: Hier wurde nachträglich ein „Solo“ ergänzt.

 

[1. Choro] 3/4 - 2/4, Es-Dur (tutti)

Lobe den Herrn, meine Seele.

[2/4] Halleluja

[Psalm 146,1]

 

[2.] Aria 3/4, a-moll (S; Vl Solo; Bc)

O daß ich meine Zeit zu brächte,

mein Gott in deinem Ruhm allein                          *

O daß ich sonst an nichts gedächte

als nur wie jede Stunde möchte

zu deinem Lob gewidmet seyn.                            da capo

 

[3.] Recitativo secco (T, A, S, B; Bc)

[T] Du hast so Viel an mir gethan,

daß ich es alles nicht erzehlen,

Viel wenger dir Verdancken kan.

[A] Dem Leibe darf es nie,

an irgend einem Gute fehlen,

so nimst du meiner Seelen,

dich ebnermaßen hertzlig an

denn heüte,

besucht sie der Gebenedeyte.

[S] O solte sie dich Höchster nicht erheben.

[B] O solte sich mein Geist nicht freün,

und meine Zunge nicht bemühet seyn,

dir Preiß und Danck zu geben.

 

[4.] Duetto 2/4, Es-Dur (T, B; 2 Trp, 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Ihr Lippen erthönet

drückt aus wie sich die Seele regt,                       *

Zeigt wie man aus des Hertzens Grund,

den Freüden=Opffern durch den Mund,

den Weg zu Gottes Throne bähnet,

und sie auf Anmuths Flügeln trägt.                        da capo

 

[5.] Recitativo [et] accomp:[agnato] secco - acc. (A, T, B, S; a 4; 2 Trp, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[A] Herr nimm für diß was du gethan,

der Lippen thönend Opfer an.

[T] Laß die Barmhertzigkeit,

bey denen die dich fürchtend ehren,

hinführo immer währen.

[B] Und wie durch große Wercke,

Herr deines Armes Stärcke,

den Stoltzen und Gewaltigen sich schrecklich zeigt,

so heb auch das empor,

was du zuVor,

zur Erden hast gebeügt.

[S] Er füll die Hungrigen mit Gütern deiner Gnaden,

wenn es den Reichen nicht gedeyht,

und laß dein Israel nicht mehr mit Elend waden.

[acc., a 4] Ja, unsre Hoffnung wancket nicht,

sie bauet auf den Bund

den dein Wahrhaffter Mund,

mit Abraham, und seinem Saamen aufgericht.

 

[6.] Choral 4/4, B-Dur (tutti)

Was du hast Versprochen,

hältst du unVerbrochen,

und gedenckest dran

Abrahames Saamen,

warst du ja und amen,

daß ich glauben kan

du wirst mir noch alles hier,

wie Verheißen so gewähren

biß ich heim soll kehren.

 

 

 

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Festo Visitationis Mariae [Mariae Heimsuchung]

Ich will dem David eingerecht / Ich will dem David ein gerecht Gewächs aufgehen lassen

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus. A15:348 / Hs M11: LXXII6

Angabe des Verfassers: di Stöltzel

Titelblatt:Ich will dem David eingerecht / Festo Visitat: Mariae / á 10 / 4. Voci / 2 Fl. Trav. / 2 Violini / 1 Viola / con / Organo / di Stöltzel

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Flauti Traversi 1 [2x], Flauti Traversi 2 [2x], Violino 1 [2x], Violino 2 [2x],  Viola; Violoncello [2x], Organo [klingend]

Besetzung: S, A, B; Chor [SATB], 2 Fl, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

 

  

[1. Aria] Solo adagio 4/4, A-Dur (B; 2 Fl, 2 Vl, Va; Bc)

Ich will dem David ein gerecht

Gewächß aufgehen laßen

[Zwischenspiel andante, bei Einsatz Singstimme (Textrepetition) wieder adagio]

[andante] und soll ein König seyn der wohl regieren wird

und soll Recht und Gerechtigkeit anrichten auf Erden.

 

[2.] Rec:[itativo] (S, A; Bc)

[A] Du edler Reiß aus Jeße Stamm entsproßen

du hast Meßias wohl den Preiß vor denen all zusammen,

so dieses Glück genoßen,

daß sie als Könige von Menschen stammen.

[S] Ob Davids Herrligkeit, zur Zeit,

da du aus seinen Lenden kommen,

nur einem dürren Stamme gleich

fort biß zur tieffsten Niedrigkeit

gleich sein Geschlechte abgenommen

grünst du in königliger Zier

doch aus demselbigen herfür.

 

[3.] Aria 2/4 (S; 2 Fl, 2 Vl; Bc)

Du König Himmels und der Erden

wirst niedrig und bleibst dennoch groß                  *

Zum Stamm aus welchen du gebohren

hastu was Königligs verlohren,

so daß du in der Mutter Schoß

willst als ein König werden.                                  da capo

 

[4. Recitativo] secco - acc. (A; 2 Vl, Va; Bc)

[secco] Ein König der mit Gnad und Kraft

sein Zion will regieren,

den Serpter [gem.: Zepter] seines Reichs nicht führen

wie die, so bloß aus menschlichen Geschlecht,

und nur auf Ding und Ohren richten.

Vielmehr nach Wahrheit und Gerechtigkeit

auch die verborgnen Sachen schlichten.

Er ist darzu gesalbt und eingeweyht;

In dem der Geist der fürcht des Herrn,

der Weißheit Rath und Stärke

zu dieser Werke ohn alle Maaße auf ihn ruht.

[acc.] Wo sich ein König so erweißt, da habens Unterthanen gut.

Und diß gerecht Gewächs ist nicht allein

von Davids Hauß,

er grünt vor mich auch aus

und muß mein König seyn.

 

[5.] Aria 6/8, fis-moll (A; tutti)

Zweig aus dürrem Königs Stamme

der du Frucht des Erbens trägst,                      *

laß mich gläubig sie genießen

laß sie mir den Todt versüßen

daß wenn du Gerichts=tag hegst

mich die Sünde nicht verdamme.                      da capo

 

[6.] Choral 8/2, A-Dur (tutti)

Daß aus seinem Stamm entsprießen solt

in dieser letzten Zeit

durch welchen Gott aufrichten wollt

sein Reich dir Christenheit.

 

 

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Festo Visitationis Mariae [Mariae Heimsuchung]

Ich sitze unter dem Schatten des ich begehre

(Mariae Heimsuchung, Nr. 1) [2. Juli 1736]

 

Fundort: Sondershausen Mus A15:343 / Hs M11: LXXIIA

Deckblatt: Festo Visitationis \ Mariæ \ a 8 \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 1

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. \ (Mitte der ersten Accolade): Visitationis Mariæ No. 1.

Material: Partitur und Partien

Partien: Soprano, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1, Violino Primo, Violino 2 [3x], Viola; Violoncello, Violono, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violono, Org]

 

[1. Choro] 3/8, F-Dur (tutti)

Ich sitze unter dem Schatten des ich begehre

und seine Frucht ist meiner Kehlen süße.

[Hohelied 2,3]

 

[2.] Recitativo secco (S, A, S, A; Bc)

[S] Die Ruhte gehet auf

vom Stamme Isai,

der Zweig aus seiner Wurtzel grünet.

[A] Es blüht dem David drauf,

ein königlich gerecht Gewächse,

das Israel zu sichrer Wohnung dienet.

[S] O laßet uns doch hie

in dieses Zweiges Schatten setzen.

[A] O laßet uns doch je und je

an seiner süßen Frucht ergötzen.

 

[3.] Duetto 12/8, F-Dur (S, A; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

GrünesReiß aus Davids Stamme        

unter dir such ich die Ruh’,                                   *

Laß mich Hungrigen, mich Schwachen

satt an deinen Früchten machen

deck mich Lechzenden mich Matten

mit der Gnade kühlen Schatten

Sanffte zu.                                                           da capo

 

[4.] Recitativo [et] accomp:[agnato] (T, B, A; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[T] O! Wie Viel Seegens Früchte

trägt dieser Zweig aus Jeße Wurtzel mir,

hier biethen Weißheit und Verstand,

Erkäntniß Gottes Furcht und Stärcke sich die Hand.

[B] O wie viel Anmuths Schatten streüt,

doch Davids Reiß auf mich

hier küßen sich, Gerichte und Gerechtigkeit.

[A] Geheilgtes Lust Revier

du wilst die reinen nur Vergnügen,

und sie auf sanfften Rosen wiegen.

[a 4] doch darf mit deinen Schatten,

kein gifftger Wurm sich gatten.

 

[5.] Choral 4/4, Es-Dur (tutti)

1. Ceder von dem Libanon,

ach gieb Schatten wo ich sitze

Treib des Unglücks Sturm davon,

halt zurück der Sonnen Hitze

Angenehmster Lebens Baum,

recht erqUickend ist dein Raum.

 

2.Julep der die Lippen mir     

nach dem Jammer Durste kühlet

ach gieb daß mein Hertz bey dir

Zucker süßes Labsahl fühlet

eitle Lust ist Wermuths Safft,

du bist Manna Voller Krafft.

 

 

 

 

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Lobe den Herrn meine Seele

(Mariae Heimsuchung, Nr. 2) [2. Juli 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:347 / Hs M11 : LXXIID

Deckblatt: Festo Visitationis Mariae \ a 10. \ 2 Violini \ 2 Corni \ 1 Viola \ 4 Voci \ col \ Fondamento \ No: II \ di Signore \ Stoelzel.

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Festo Visitationis Mariæ 1736. [letzte Seite:] S[oli]D[eo]Gl.[oria]

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Cornu 1, Cornu 2, Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 [2x], Violino 2 [2x], Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Hrn (in G), 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

 

 

[1. Choro] 2/4, G-Dur (tutti)

Lobe den Herrn meine Seele

und was in mir ist seinen heiligen Nahmen,

Lobe den Herrn meine Seele

und vergiß nicht was er dir gutes gethan hat.

[Psalm 103,1-2]

 

[2.] Recitativ[o] secco (S, A, T; Bc)

[S] Erbauliger Besuch,

wenn fromme Seelen

den schönen Zeit=Vertreib erwehlen,

daß sie nach Gruß und Gegen Gruß

ins große Buch

der göttligen Wohlthaten schauen,

und sich bey deren Überfluß

erfreuen, dancken, sich erbauen.

[A] O seelig angewandte Zeit,

O, Stunden Voller Seeligkeit,

wo man Vom eitlen nicht

Von Gott vielmehr,

und seiner Seelen Zustand spricht.

[T] Und an dem lieblichen Magnificat

die Lust in Ewigkeit des Geistes hat.

 

[3.] Terzett 2/4, D-Dur (S, A, T; Bc)

Freünde! last uns Jesum loben

und in Ihm uns hertzlig freün.                                 *

[S] Seine Liebe sey gepriesen,

[A] Seine Güte sey gepriesen

[T] seine Gnade sey gepriesen

[S] die Er meiner Seel erwiesen.

[T] die zur Kindschafft mich erhoben

[A] die im Creuz mein Sonnenschein.                    da capo

 

[4.] Recit:[ativo] et accomp:[agnato] acc. - secco (T, B, T; 2 Vl, Va; Bc)

[T] Nun meine Seel,

erhebt den Herrn,

er hört es gern,

wenn so sein Lob erklinget,

wenn man aus frohem Geiste singet,

sich über seinen Heyland freüt,

und rühmet die Barmhertzigkeit,

daß da wir so geringe,

er doch so große Dinge,

an uns und allen Seelen thut.

[B] Und wie sein Allmachts=Arm

den stoltzen Hoffarths=Schwarm zerstreit;

die satt sind über geht,

die Hungrigen mit seinen Gütern füllet,

und ihre Sehnsucht stillet,

auch die, so elend sind, erhöht.

[secco, T] Daß ich mein Gott!

auch deinen Ruhm erzehle;

so offenbare dich

in meiner Seele.

 

[5.] Aria 3/8, G-Dur (T; 2 Hrn, 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Biß mein Hertz zerbricht

unterlaß ich nicht

Gott zu loben.                                                      *

Wenn gleich diese Pflicht

nicht also geschicht,

wie im Himmel droben,

wirds drum nicht Verschoben,

weil die Seele spricht.                                           da capo

 

[6.] Choral 3/2, G-Dur (tutti)

Nun lob mein Seel den Herren,

was in mir ist den Nahmen seyn

Sein Wohlthat thut er mehren,

Vergiß es nicht o Hertze mein

hat dir dein Sünd Vergeben

und heilt dein Schwachheit groß

errett dein armes Leben,

nimmt dich in seinem Schooß,

mit reichen Trost beschüttet,

Verjüngt dem Adler gleich,

der König schafft Recht, behütet,

die Leiden in seinem Reich.

[Text: 1. Strophe des Chorals Nun lob, mein Seel, den Herren, Johann Gramann 1530; Melodie: Dresden 1593]

 

 

 

 

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