Exaudi

 

 

Wohlzuthun und mitzutheilen Vergeßet nicht / Mus A15:189

Uns ist bange / Mus A15:190

Das weiß ich fürwahr / Mus A15:193 

 

 

 

 

Wohlzuthun und mitzutheilen Vergeßet nicht / Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht

(Exaudi, Nr. 1) [29. Mai 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M6 : XLE  /  Mus A15:189

Deckblatt: Wohl zu thun und mitzutheilen \ Dominica Exaudi \ â \ 4 Voci \ 2 Violini \ Viola \ E. \ Basso \ dell Sig Stöelzel \ No 1.

Material: Partitur und Partien

Partitur: Dominica Exaudi. No 1.

Partien: Canto, Alto., Tenore., Basso; Oboe 1, Oboe 2., Violino 1. [2x], Violino 2, Viola; Violoncello, Violono, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violono, Org]

 

 

1. [Choro] 2/4 - 3/8, a-moll (tutti)

Wohlzuthun und mitzutheilen Vergeßet nicht

[3/8] denn solche Opfer gefallen Gott wohl.

[Hebräer 13,16]

 

2. Recit:[ativo] secco (S, A, T; Bc)

[S] Soll dein Gebethe Gott erhören,

so hör auch deines Nechsten Noth

[A] Soll sich sein Gnaden Angesicht,

auff deiner Lippen opfer kehren,

so sey das Auge deiner Liebe

Voll Mittleid und Erbarmen,

Zu deinen Bruder auch gericht.

[T] Schämstu dich nicht,

das Hertze Gottes anzusprechen,

daß es soll gegen dir in Mittleid brechen,

so brich dem hungrigen den Armen

mit Murmeln nicht dein Brod.

 

3. Aria Duetto 2/4, a-moll (S, B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Halte mit der Höchsten Gaben klüglich Hauß.           *

Willstu aber Gottes Seegen

wie Ers haben Will anlegen

o so laß den Nechsten draus

sein bescheiden Theil auch haben.                             da capo

 

4. Recit:[ativo] con l’Accomp:[agnato] (T, A, B; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[T] Was ferner Gott

in deinem Amt und Stande,

dir Vor Vermögen dargereichet,

das wend zu seinen Ehren an.

[A] die schnelle Zeit Verstreichet,

und nicht der Schande,

wer mit der Rechnung nicht bestehen kan.

[B] Verbinde stets in deinem Leben,

Gebeth mit Liebe und mit Treü.

[a 4] Und glaub daß diß ein opfer sey,

das den Geruch zum Leben dir kan geben.

 

5. Choral 4/4, a-moll (tutti)

Billig ist es diß zu leisten

da Gott ungleich mehr gethan

wie die Zahl der aller meisten

dieses auch erkennen kan

Gleich wohl sieht man wenig Thaten

ihren Worten gleich gerathen.

 

 

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Uns ist bange

(Exaudi, Nr. 1) [29. Mai 1729]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs M6 : XLF  /  Mus A15:190

Deckblatt: Dominica Exaudi. \ a 8. \ 4 Voci \ 2 Violini et Oboi \ 1 Viola \ col \ Continuo \ No. II. \ di Sigr. Stoelzel.

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: Dominica Exaudi. No. 2.

Partien: Canto, Alto., Tenore, Basso.; Oboe 1., Oboe 2, Violino 1. / Violino Primo, Violino 2., Viola; Violoncello., Violono., Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violono, Org]

 

 

1. [Choro] 4/4 - 3/8, A-Dur (tutti)

Uns ist Bange,

[3/8] aber wir Verzagen nicht.

[2. Korinther 4,8]

 

2. Recitativ[o] secco (S, A, B; Bc)

[S] Gesetzt es kan

die Welt mit Fluch und Bann,

mit Martern Schmach und Todt,

auch frommen Christen Bange machen,

so können sie doch alle solche Noth

getrost Verlachen.

[A] Denn Gott läst es zwar zu,

daß sie den Seinen wehe thu;

Nicht aber daß Ers Ihnen gönne

[B] Nein, nur daß man hieraus erkenne,

wie ferne Gott

Von dieser Feinde Raserey,

wie nah’ Er aber doch,

auch in dem schwersten Creützes Joch,

den Lieben Seinen sey.

 

3. Aria Duetto 4/4, A-Dur (A, B; 2 Ob 2 Vl; Bc)

Ein solcher arger Feind der Frommen,

kennt weder Gott noch Jesum nicht.                            *

Betrügt ihn gleich der falsche Wahn,

Er thu Gott einen Dienst daran,

wie übel wird es ihm bekommen,

denn ja der Heyland selber spricht:                             da capo

 

4. Recitativ[o] secco (S, T, B; Bc)

[S] Die Heücheley der Welt ist allzu groß,

oft haben die den frömsten Schein,

die doch Von innen Voller Boßheit seyn.

[T] Doch gibt sich solche Bloß,

so bald sie Zu den Frommen

mit Schwerdtern  Spieß und Stangen kommen.

[B] So hoher Ehre schätzet Gott die seinen Wehrt,

daß man durch sie,

die Gott und Jesum kennen,

und dann auch die,

die sich Von Jesu trennen,

auff eine solche Art erfährt.

 

5. Aria 2/4, A-Dur (T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Welt mach mir nur Bange,

ich verzage nicht.                                 *

ob ich auch bey dir

gleich Zur Ungebühr

an dem Creütze hange,

währt es doch nicht Lange

und mein Joch zerbricht.                       da capo

 

6. Recit:[ativo et] Accomp:[agnato] (S, A; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[S] Der süße Himmels Trost der mir ins Grabe fliest,

und sich aus Jesu Brust ergießt,

Versüst mir alles Leid,

Verzuckert mir die Pein.

[A] Ich darff nur an sein Wort gedencken,

nicht so Vergeß ich alles Kräncken.

[a 4] und die Zufriedenheit faßt alles Creütz

in Gold der Hoffnung ein.

 

7. Choral 4/4, A-Dur (tutti)

Je größer Creütz, je größer Glauben,

die Palme Wächset bey der Last

die Süßigkeit fliest aus den Trauben,

wenn du sie wohl gekältert hast

Im Creütze wächset uns der Muth,

wie Perlen in gesaltzner Fluht.

 

 

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Das weiß ich fürwahr

(Exaudi, Nr. 2) [13. Mai 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:193 / Hs M3 : XLB

Deckblatt: Dominica Exaudi \ 4 Voci \ 2 Violini \ Viola \ Violoncello \ Basson Solo. \ et \ Organo. \ N: 2. \ di \ Stoeltzel

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] Exaudi. 1736. [letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria]

Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 [2x], Violino 2, Viola; Violoncello [2x], Bassono Solo [obl., nur Nr. 5], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob l, Va; Bc [Vc, Fg, Org]

 

 

[1. Choro] 4/4 - 2/2 [alla breve], g-moll (tutti)

Das weiß ich fürwahr

wer Gott dienet,

wird nach der Auferstehung getröstet

und aus der Trübsahl erlöset,

[2/2] und nach der Züchtigung findet er Gnade.

 

[2.] Recitativ[o] secco (S, A, B, T; Bc)

[S] Ich weiß es schon,

daß es ein rauher Thon,

aus welchen Babels Kinder reden.

[A] Will Zion sich entblöden

dieselbigen zu lehren, zu erbauen;

So muß ihm nicht

für Bann= und Marter=Tode grauen.

[B] Die Schlang’ erwieß

die Mord Begier im Paradieß,

die Brut Von ihrem Saamen

pflegt jetzo noch

der alten bösen Mutter nach zu ahmen.

[T] Jedoch, die wahren Jesus=Diener,

weil sie mit Trost und Stärck erfüllt,

sind desto kühner,

wens ihres Meisters Ehre gillt.

 

[3.] Aria 3/8, B-Dur (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Meines Schicksals Wetter Glaß

steige oder falle;

Es sey mein Belohnungs=Maaß

Zucker oder Galle,

bleib ich ohne Scheü

Jesu doch getreü,

Jesu der die Lebens Crone

setzt zum Gnaden Lohne.

 

[4.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] (B, A; 2 Vl, Va; Bc)

[B] Ihr, die ihr Feinde

Von Christi Kirch und deßen Dienern seyd,

und doch bey solcher Rache, Zorn und Streit,

vermeint, als wäret ihr doch Gottes Freünde,

wißt, daß ihr noch die Wahrheit nicht erkennet,

wenn ihr gedenckt, es sey Vergönnet

die zu Verfolgen, die die Welt

Vor einen Auswurff hält.

[acc. A] Nein, ihr betrüget eüch

solch blinder Eyfer führt zur Hölle,

ihr steht Vielleicht schon auf der Schwelle

der Ewigkeit;

So ist es Zeit

den Haß und Mord=Geist zu entfernen.

Ihr, die ihr Jesu treü,

solt lernen,

wie Gott und wie die Welt gesinnet sey.

Wenn diese pflegt zu toben;

Schützt jener seine Gläubigen von oben.

 

[5.] Aria 2/4, g-moll (A; 2 Ob, 2 Vl, Fg obl.; Bc)

Nimm Jesu! deine Kirch in Schutz.                      *

Greiff ihren Feinden ins Gehirne,

und zeichne die an ihrer Stirne,

die dir und denen du getreü,

steh Erb=Herr! deinem Erbtheil bey,

so biethet es den Teüfeln trutz.                             da capo

 

[6.] Choral 4/4, g-moll (tutti)

1. Ihr Anschläg Herr zu nichte mach

laß sie treffen die böse Sach

und stürtz sie in die Grub hinein

die sie machen den Christen dein.

 

2. So werden sie erkennen doch,

daß du unsr Herr Gott lebest noch,

und hilffst gewaltig deiner Schaar,

die sich auff dich Verlaßen gar.

[Text und Melodie: 5. & 6. Strophe des Chorals Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort, Martin Luther]

 

 

 

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