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Jubilate
(Jubilate, Nr. 1) [8. Mai 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A14:3 / Hs M5 : XXXVIC Umschlag: [Komponist:] \ R[ödiger, Johann Christoph] \ [= Ermittlung Hennenberg] Deckblatt: Dominica Jubilate \ a \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 1 \ di \ R. Material: Partitur und Stimmen Partitur: J.N.J Dominica Jubilate N. 1 Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 / Violino Primo, Violino 2, Viola; Violon [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Violon, Org]
Allgemeine Bemerkungen zur Besetzung: Arie Nr. 5 ist von Tenor oder Sopran zu singen. In der Partitur, in der Alt- und der Baßstimme steht „Aria Tenor“; in der Tenor- und der Sopran-Stimme steht „Aria Canto“. Notiert ist die Arie in der Partitur (hier für Tenor) und in der Sopran-Stimme.
1. [Choro] 3/4, F-Dur (tutti) Wir haben hier keine bleibende stadt sondern die zuküfftige suchen wir. [Hebräer 13,14]
2. Recitativo secco (S, A, T, B; Bc) [S] Wir sind nur Fremblinge und Pilgrim auf Erden. [A] Den endlich komt der Todt, und stöst aus dem geborgten Hauß, uns alle samt hinaus. [T] Wohl denen, die nun so erfunden werden, daß sie nach Göttlichen Geboth, den Nächsten ihren Gott, und auch der Obrigkeit zum Dienste sich geweÿht. [B] Die wird der Abzug nicht, wenn er sie rufft bekümmern und ihrer Tugend Licht auch in dem Grabe schimmern.
3. Aria 2/4, F-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Jetzt sind wir noch auf unsrer Reise jetzt währt des Lebens Wohlfahrt noch. * O so bemüh sich jeder doch daß Gott sein guter Wandel preise. da capo
4. Recitativo secco (S, A, T, B, A, S; Bc) [S] Die Fleisches Lust muß aus der reinsten Brust hinfort Verbannet seÿn. [A] Hingegen ziehe da Treü und Gehorsam ein, das jenige zu thun, was Gott und auch die Obrigkeit, an Gottes statt gebeüt. [T] Ein wahrer Gottes Knecht Verliehret nie, der Freiheit edles Recht. [B] Doch läst er sie auch nicht zum Boßheits Deckel werden. [A] Er ist der Obrigkeit gantz willig Unterthan, und siehet ihren Stand als Gottes Ordnung an. [S] Den Nächsten reichet er auch seine Liebes Hand, und wie sein Hertz, in Gottesfurcht entbrandt, so ehrt er auch die Götter dieser Erden.
5. Aria 2/4, F-Dur (S oder T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Der zieht einmahl getrost von hinnen, der hier auf solchen Wegen geht. * Sein Pilger Stand Voll Von beschwerden, muß ihm zu süßer Ruhe werden, und wird zum Gnaden Lohn gewinnen ein Hauß, das ewig feste steht. da capo
6. Choral 4/4, C-Dur (tutti) Mach End o Herr mach Ende, an aller unser Noth Stärck unser Füß und Hände, und laß bis in den Todt uns allzeit deiner Pflege, und Treu empfohlen seÿn, so gehen unsre Wege gewiß zum Himmel ein.
(Jubilate, Nr. 2) [8. Mai 1729]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Hs Mus A15:167 / M5 : XXXVIF Deckblatt: Dominica Jubilate \ a \ 4 Voci \ 2 Violini \ 2 Oboi \ 1 Viola \ col \ Fondamento. \ „Die mit Tränen säen“ [nachträglich zugefügt] \ No. II. \ di Sigl. Stoelzel. Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partitur: J.N.J Dominica Jubilate N. 2. Partien: Canto, Alto., Tenore, Basso.; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 / Violino Primo, Violino 2, Viola, Violon [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Violon, Org]
1. [Choro] 4/4 - 3/8, D-Dur (tutti) Die mit Thränen säen [3/8] werden mit Freüden erndten. [Psalm 126,5]
2. Aria 3/4, h-moll (S; Bc) Ach ich weich in bittern Thränen meiner Hoffnung Saamen ein. * Wird denn auch mein banges Sehnen noch ein Blick der Gnade Crönen werd ich denn auch unter denen die mit Freüden erndten seyn. da capo
3. Recitativo secco (A, T, B; Bc) [A] Wir müßen hier mit Thränen säen, der Heyland hats ZuVor gesagt, die Marter Woche muß ZuVor Vergehen, eh noch die Oster Sonne tagt. [T] Der Hoffnung Saamen Korn muß erst ins Grab, eh es kan grünen auferstehn. [B] Wer in dem schönsten Rosen Garten, auch nicht ein kleines mehr will warten, der bricht auch keine Rosen ab.
4. Aria 2/4, D-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Gesetzt des Creützes Waßer Wogen Verschwemmten und bedeckten mich so halt ich Jesu, mich an dich. * dein Wort, ich will eüch wieder sehn will mir, als wie der Regenbogen Zum Zeichen deines Bundes stehn, an dem Vergnügt mein Hertze sich. da capo
5. Rec:[itativo et] accomp:[agnato] (S; a 4; 2 Ob, 2 Vl; Bc) [S] Die Welt erfreüe sich in deßen, wenn sie mich weinen sieht, sie sey bemüht, mir Täglich Thränen aus Zu preßen, nicht über ein gar kleines kann es währen, so muß die Traurigkeit, in Freüde sich Verkehren als dann ist alle Noth Vergeßen. [a 4] Und meine Angst und Hertzeleid, wird lauter Anmuth mir gebähren.
6. Choral 4/4, D-Dur (tutti) Endlich bricht man Rosen ab, endlich kommt man durch die Wüsten endlich muß der Wander Stab, sich Zum Vater Lande rüsten endlich bringt die Thränen Saat, was die Freüden Erndte hat.
(Jubilate, Nr. 2) [22. April 1736]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:170 / Hs M3 : XXXVID Deckblatt: Dominica Jubilate \ a 10 \ 4 Voci \ Oboe Solo \ Violino 1.mo \ Violino 2.do \ Viola \ et \ L’Organo \ N. 2. \ di \ Stoeltzel. Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] Jubilate. 1736. N2 [; letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria] Material: Partitur und Partien Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2., Violino 1. [2x], Violino 2. [2x], Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]
[1. Aria] 4/4, B-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc) Ich habe dich ein klein Augenblick Verlaßen, aber mit großer Barmhertzigkeit will ich dich samlen. [Jesaja 54,7]
[2.] Aria 2/4, g-moll (S; Ob Solo, 2 Vl; Bc) Sind das kurtze Augenblicke? * Da ich Gott! schon manches Jahr meine Seuffzer zu dir schicke, ohne, daß ich noch gewahr, wie Viel Trübsahl noch zurücke. da capo
[3.] Recitativ[o et] accomp:[agnato] (S, A, T; 2 Vl, Va; Bc) [S] In einer kleinen Zeit will Jesus hin zum Sterben gehen; doch soll der Jünger Traurigkeit von kurtzer Währung seyn durch baldig frohes Wiedersehen; der Wechsel traff auch ein. [A] Doch, wenn er geht und will den Seinen am letzten Tage erst erscheinen, wird das auch kurtze Zeit genennet? [T] Ach ja, weil er indeß mit Troste da, auch ihnen in= und nach dem Leide viel Hertzens=Freüde und süße Seelen=Wollust gönnet. [acc.] So mache Jesu! mich bereit, solch Wechsel=Spiel auch zu erwehlen, ich will das lange Creütz, mit kurtzen Ziffern zählen, wenn mich dein Angesicht erfreüt.
[4.] Aria 6/8, B-Dur (T; 2 Ob, 2 Vl; Bc) Leg, im glauben auf die Wage kurtzes Weh und ewig Glück. * Wenn das erstre überstanden und das andre drauff Vorhanden, hälst du wohl am ersten Tage jen’s Vor einen Augenblick. da capo
[5.] Recitativ[o] secco (T, S, A, B; Bc) [T] Egypten muß seyn froh gewesen, wenn nach so langer Nacht die Sonne wieder lacht. [S] Wie froh? Wenn Israel aus zwang die Stoppeln trähnend auffgelesen, und nun den Übergang nach den Vergnügten Canaan gefunden. [A] Wie froh? Wenn auf die Traurigkeit ein kreißend Weib entbunden, da sie so bald den Schmertz Vergißet, und bey Vergnügter Zeit die Ursach ihrer Arbeit küßet. [B] Wie schön? Wenn man geweint, und auf den Sturm es Helle scheint, wenn man den Creütz=Kelch erst genießet, und Zucker auf dem Boden liegt, der alle Bitterkeit Versüßet, sagt, obs Gott so nicht wohl gefügt?
[6.] Choral 4/4, B-Dur (tutti) Was Gott thut das ist wohl gethan, muß ich den Kelch gleich schmecken der bitter ist nach meinem Wahn, laß ich mich doch nicht schrecken weil doch zuletzt, ich wird ergetzt mit süßem Trost im Hertzen, da weichen alle Schmertzen. [Text: 5. Strophe des Chorals Was Gott tut, das ist wohlgetan, S. Rodigast; Melodie: Gesangbuch Nürnberg, S. 1205 1690]
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