16. Sonntag nach Trinitatis

 

Du hast Gewalt beydes über Leben und Todt / Mus A15:303

 

 

Du hast Gewalt beydes über Leben und Todt / Du hast Gewalt beides über Leben und Tod

(16. nach Trinitatis, Nr. 2) [16. September 1736]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:303 / Hs M10 : LXB

Deckblatt: Dominica 16 post Trinit:[atis] \ a 8 \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 2 \ di \ Stöelzel

Material: Partitur und Partien

Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dom:[inica] 16 p.[ost] Trinit:[atis] 1736 [letzte Seite:] S[oli] D[eo] Gl.[oria]

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1mo, Oboe 2, Violino 1mo, Violino 1, Violino Secundo, Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org]

 

 

[1. Aria] 4/4, g-moll (T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Du hast Gewalt beydes über Leben und Todt,

und du führest hinunter zur Höllen Pforten,

und du führest wieder heraus.

[nach 1. Samuel 2,6]

 

[2.] Recit:[ativo] secco (S, A, T, S; Bc)

[S] Kan nicht die muntre Lebens=Krafft,

in schönen Jünglings=Jahren

Vor Todt und Sarg und Grufft bewahren?

[A] Verschafft kein aufgeschloßnes Gold,

auch nicht den Artzte zugesprochne Sold,

nicht Bezoar, nicht Perlen=Säffte,        

in Kranckheit neüe Kräffte?

[T] Nein, wenn die Lebens=Uhr

biß auf das letzte Körnchen ausgelauffen;

hilfft keine Cur.

[S] Das Leben ist auch nicht mit Cronen zu erkauffen.

Ja offt Vermögen nicht die Thränen,

den Schluß des Todes abzulehnen.

so ists bewandt:

das Leben steht in Gottes Hand.

 

[3.] Aria 2/4, g-moll (S; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Ich muß sterben

aber wenn, ist unbekandt.                                    *

Seele laß dir nur nicht grauen

glaubig in dein Grab zu schauen

reicht der Todt die kalte Hand

will ich mich drum (doch) nicht verfärben.            da capo

 

[4.] Recit:[ativo] et accompagn:[ato] secco - acc. (B, A; 2 Vl, Va; Bc)

[B] Weiß ich des Todes Einbruch nicht;

mach ich mich stets auf solchen fertig,

wenn es als denn geschicht,

ist er mir keine Last,

weil ich des Lebens wiederum gewärtig,

und Jesu! du in deiner Hand

so wie den Todt,

so auch das Leben hast.

[acc., A] Dein’ Allmacht ist

der Wahrheit Unterpfand,

dein Macht=Wort:

stehe auf,

hemmt meiner Sinnen Sorgen=Lauff,

wenn sie mit Furcht gedencken,

an die Verwesung Asch und Graus;

so ruft der Glaube freüdig aus:

du wirst das Leben wieder schencken,

dein Trost=Wort: weine nicht,

Verspricht:

die Todten werden wieder leben, und diß,

kan mir und allen Glaubigen gewiß

die beste Tröstung geben.

 

[5.] Aria 6/8, B-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Todt! laß mich dich Von innen schauen

Von außen schreckst du mich.                               *

Du machst hier blaß entlebst die Glieder

doch merck ich Jesus wird sie wieder

aufs herrlichste zum Leben bauen,

so wein ich nicht, und wart auf dich.                      da capo

 

[6.] Choral 4/4, g-moll (tutti)

Ob mich der Todt nimmt hin,

ist Sterben mein Gewinn

und Christus ist mein Leben,

dem thu ich mich ergeben

ich sterb gleich heüt oder Morgen,

mein Seel wird er Versorgen.

[Text: 3. Strophe des Chorals Auf meinen lieben Gott, G. Weingärtner? Lübeck vor 1603; Melodie: Johann Hermann Schein 1627]

 

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