|
Unser Wandel ist im Himmel / Mus. A15:325 Die Welt ist voll Untreü / Mus. A15:326 Es ist keine Obrigkeit ohne von Gott / Mus A15:328
Angabe des Verfassers: di Stöelzel Titelblatt:
Dominica 23 post Trinit: / a 8. / 4 Voci / 2 Violini / 1 Viola / con /
L’Organo / di / Stöelzel Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe Primo, Oboe Secondo, Violino 1, Violino Primo [identisch mit Vl 1], Violino 2 [2x], Viola; Violono [2x], Organo [3x: 1x hoher Chorton, beziffert; 2x Kammerton, beziffert]
[1.
Choro]
Unser
Wandel ist im Himmel Von dannen wir aufwarten des
Heylandes Jesu Christi, des Herrn. [Philipper 3,20] [2.]
Recit:[ativo] secco (S, A;
Bc) [S] Auf dieser bösen Erden, wo Christi Creutz offt muß ein Ziel der tollen Feinde werden, wo man bey reichen Überfluß, den Lauf zum Gott erhebt, und an der Eitelkeit mit allen Sünden klebt, da ist ein Geist nicht recht zu Hauß. [A] Es geht bey Zeit, aus diesen argen Sodom aus und zieht, muß er dem Leibe nach, gleich noch auf Erden seyn, dem Geiste nach dennoch im Himmel ein. [3.
Duetto] [B] Sein Wandel ist im Himmel da Jesus Christus ist [T] Sein Wandel ist im Himmel da Jesus Christus ist. * [a 2] Ist nun sein Schatz dort oben, im Himmel aufgehoben so hat sein Hertz auch droben, die Wohnung sich erkießt. da capo [4.
Recitativo] acc.
(S, A, T, B;
a 4; 2
Ob,
2
Vl, Va;
Bc) [S] An einen solchen schönen Platz, legt er sein Hertz und seine Hoffnung nieder, von
dar erwartet er auch jetzund seinen Schatz, und seiner Hoffnung Früchte wieder. [B] Ach ja, es kann nicht lange währen, so zeigt er sich auf seinen Wolcken Thron, und wird zum Gnaden=Lohn, den nichtgen Leib, das bisgen fade in seinem Licht also verklären, [a 4] daß er aus seinem Leib, an Klahrheit ähnlich werde. [5.
] Choral
Amen! Amen! Komm du schöne Freüden Crone bleib nicht lange, deiner wart ich mit Verlangen. [der letzte Textteil: 7. bis 10. Zeile der 7. Strophe von Wie schön leuchtet der Morgenstern, Text und Melodie: Philipp Nicolai, 1599]
Fundort:
Schlossmuseum Sondershausen Angabe des Verfassers: di Stöelzel Titelblatt:
Dominica 23 post Trinit: / a 8/ 4 Voci / 2 Violini / 1 Viola / con / L’Organo
/ N:2/ di / Stöelzel Bemerkung: [5.] Rezitativ: spätere Einrichtung des solistischen Teils für Alt. In Altstimme Text (nachträglich von anderer Hand) unter den nachgetragenen Choral geschrieben. Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe primo, Oboe secondo, Violino primo, Violino 1, Violino 2[2x], Viola; Violono [2x], Organo [3x: 2x Kammerton, beziffert; 1x hoher Chorton, beziffert] Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Violono, Org
[1.
Choro]
Die Welt ist voll Untreü und Lust. [2.]
Aria
Wo muß das böse Ding herkommen, daß alle Welt voll Falschheit ist. * Steht sie denn stets mit Haß und List auf ander Untergang bewußt, ach ja so klagen alle Frommen. da capo [3.
Recitativo] secco (S, B; Bc) [S] Verwunder dich mein Hertze nicht, för die der böse Geist, der aller Untreü Vater heißt, selbst deinen Jesu hat die Falle zugericht. [B] Den locket er, verstellt in Schmeicheley, im Urtheil auszusprechen, und will, daß diß sein Todes=Urtheil sey, und wünscht dadurch ihn vor Gericht zu ziehen, um nur aufs ehste über ihn, den Todes=Stab zu brechen. [nach Matthäus 4]
[4.
Aria]
Geht es meinen Jesu so ach wie soll es mir ergehen. * Wenn der Falschheit tödend Gifft auch den allerreinsten trifft o wie wirds um Sünder stehen. da capo [5.
Recitativo] acc. (S,
A, T, B; a 4; 2 Ob,
2
Vl, Va;
Bc) [A] Doch laß es seyn, daß alle Laßheit auf dich ziehlt, thu nur mein Hertz was Jesus dir befiehlt. [T] Gib deiner Obrigkeit was du zu geben schuldig bist, und gib auch Gott was Gottes ist. [B] Bist du auf diese Weise rein, so decket dich ein solches Unschulds=Kleid, so wird kein Klebe fleck der Boßheit was verfangen. [a 4] Der Feind verfehlt den Zweck, und bleibt in seinen Stricken hangen. [6.]
Choral d-moll Laß böse Zungen sprechen, was ihnen nur gefällt, Laß Neid und Eyfer ste(c)hen, laß toben alle Welt. Gott wird es dennoch machen, thun war dein Hertze Will. Weil deine rechte Sachen sehn auf ein gutes Ziel. [Melodie:
Herzlich tut mich verlangen, Hans Leo Haßler 1601]
Es ist keine Obrigkeit ohne von Gott (23. nach Trinitatis, Nr. 2)[04. November 1736 / 24. November 1737]
Fundort: Sondershausen Mus A15:328 / Hs M10 : LXVIID Deckblatt: Dominica XXIII post Trinitatis \ a 8 \ 4 Voci. \ 2 Violini \ Viola \ col \ Organo \ No. II. \ di Sigr. Stoelzel. Partitur: 1. Seite: J.N.J. Dominica 23. post: Trinit:[atis] zum Evangelio 1737. Choral, Nr. 7a: Text fehlt fast gänzlich! Ende: S[oli]D[eo]Gl.[oria] Material: Partitur und Partien Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso, Oboe 1mo, Oboe 2do, Violino 1mo, Violino 1, Violino 2 [2x], Viloa; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S Sopranschlüssel, A Altschlüssel, T Tenorschlüssel, B Baßschlüssel; 2 Ob Violinschlüssel, 2 Vl Violinschlüssel, Va Altschlüssel; Bc [Vc Baßschlüssel, Org Baßschlüssel] allgemeine Bemerkungen: Nr. 2 wird in einigen Instrumentalstimmen als „Aria“ bezeichnet. Organo, 1. Seite: D.[ominica] 23. p.[ost] Trin:[itatis] N 2
[1. Choro] 4/4, a-Moll (tutti) Es ist keine Obrigkeit ohne von Gott. [Römer 13, 1]
[2. Choro] 2/4, a-Moll (tutti) Wo aber Obrigkeit ist, die ist Von Gott Verordnet. [Römer 13, 1]
[3.] Aria 3/8, a-Moll (T, 2 Vl; Bc) Ordnung, nicht genung zu loben wenn des Höchsten Wort und Hand selbsten den Regierungs Stand eingesetzt und Hocherhoben um der Unschuld Schutz zu seyn und die Frevler zu zerstreün welche wiederrechtlich toben Ordnung nicht genung zu loben.
[4.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] secco - acc. - secco (T, 2 Vl, Va; Bc) Wie würd es gehen? Wer würde sich gesichert sehn? Wenn Gott nicht diesen Stand erfunden, und Menschen nicht durch Eydschwur und Gewißens Pflicht, an die Gesetz, und Obrigkeit gebunden, [acc.] so laß mich Gott die Stifftung ehren, mich nicht beschweren, als werde mir zu Viel gethan, es ist ein eingebilder Wahn, als sey die Freyheit eingeschränckt, [secco] die Frag: ists recht dem Käyser Zinß zu geben wird wohl bejaht. Wenn man bedenckt was wir vor Vortheil Sicherheit und Ruh, in diesem Leben von unsrer Obrigkeit genießen und genoßen haben, es reicht der kleine Zinß nicht zu, Vor ihre theüre Gaben. Drum geb ich ohne Haß und List dem Käyser was des Käysers ist.
[5.] Aria 2/4, a-Moll (B, 2 Vl; Bc) Was (Das) sind der Unterthanen Pflichten * daß sie der hohen Obrigkeit treü hold gewärtig ohn Anstand fertig in Ehrfurcht Lieb und Willigkeit derselben Willen auszurichten. da capo
[6.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] acc. - secco – acc. - secco - acc. (B, 2 Vl, Va; Bc) Laß Gott mich auch den besten Zoll Vor deine Ordnung nicht Vergeßen, der Obrigkeit so wie ich soll, auch die Gebeths Treu zu zu meßen. [secco] Theils weil es dein Befehlt begehrt theils weil es fromme Herrschafft werth, in dem sie Tag und Nacht Vor jedes Ruh und Wohlfahrt wacht und wenn sie Vollends Gottes Ehre, deßelben Dienst und reine Lehre, selbst liebt und zu befördern sucht [acc.] bewegt mich das für Gott zu treten, und desto freüdiger für sie zu bethen, [secco] daher sich selber flucht, der sich der Ordnung Gottes wieder setzet, und seine Obrigkeit ob nicht wie Simei Bibel, AT (2. Samuel) doch heimlich murrende Verletzet. Ein solcher öffnet sich allhier, zu schwerem Urtheil selbst die Thür. [acc.] Behüt uns Gott dafür, hilff daß wir thun was Jesus lehrt zu geben dir was dir gehört; der Obrigkeit das Ihr’ auch zu zu zehlen jetzt singen wir Von Grund der Seelen:
[7a.] Choral 4/4, a-Moll (tutti) Gib unserm Landes Fürsten und aller Obrigkeit Fried und gut Regiment, daß wir unter Ihnen ein geruhig und stilles Leben führen mögen in aller Gottseeligkeit und Erbarkeit. [Text und Melodie: 2. Strophe des Chorals Verleih uns Frieden gnädiglich, Johan Walter 1566]
[7b.] Fuga 4/4, a-Moll (tutti) Amen.
(23. nach Trinitatis, Nr. 1) [24. November 1737]
Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:327 / Hs M10 : LXVIIC Deckblatt: Dominica XXIII. post Trinitatis. \ a 10. \ 4 Voci \ 2 FLauti Traversi \ 2 Violini \ Viola \ col \ Fondamento \ No. 1. \ di Sigr: Stoelzel Partitur: [1. Seite:] J.N.J. Dominica 23. post Trinit:[atis] zur Epistel 1737 [Ende:] S[oli]D[eo]Gl.[oria] Vorhandenes Material: Partitur und Partien Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Flauti Traversi. 1, Flauti Traversi 2, Oboe 1, Oboe 2., Violino 1mo, Violino 1, Violino 2do, Violino 2, Viola; Violoncello [2x], Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton] Besetzung: S, A, T, B; 2 Fl, 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Org] allgemeine Bemerkungen: Fl I/II, Aria Nr. 2: Tacet-Vermerk wurde ausradiert; hier steht nun „Vide Aria“ – Noten folgen am Ende der Stimme
[1. Choro] 4/4 - 2/4, D-Dur (tutti senza Fl) Fleischlich gesinnet seyn ist der Todt. [2/4] aber geistlich gesinnet seyn ist Leben und Friede. [Römer 8, 6]
[2.] Aria 2/4, h-moll (S; 2 Fl, 2 Vl; Bc) Wie die Liebe so der Sinn * liebet man das Gut der Erden, wird das Hertz ganz irrdisch werden doch wer beßre Sehnsucht hat lenckt, des Eitlen müd und Matt sein Gemüth zum Himmel hin. da capo
[3.] Recitativ[o] secco (A; Bc) Verwerffliche Verdammte Liebe, wenn unsers edlen Geistes Triebe, sich mit den nichtigen Vereinen ach Zustand welchen man, mit Thränen nicht beweinen mit Worten nicht genung beschreiben kan. Die durch der Neigung falschen Brauch, das, was wahrhafftig gut Verlachen, und ihren Bauch zum Gott, und sich die Welt zum Freünde, und, als des Creützes Christi Feinde, sich selbst zum Unglücks Führer machen, die werden statt der Ehre, Spott in ihren Nöthen keinen Gott, Verdammniß Vor das Leben haben, drum ist kein Gottes Kind nur geistlich, nicht dem Fleische nach gesinnt, um sich am Himmlischen zu laben.
[4.] Aria 4/4, h-Moll (A, 2 Fl, 2 Vl; Bc) Ob ich gleich noch im Leibe walle belustiget sich doch der Geist allein an dem, was Himmlisch heißt. * Gedencken, reden sinnen dichten Begierdten Übungen der Pflichten erheben sich als wenn sie alle Von hier ins Paradieß gereißt. da capo
[5.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] secco - acc. - secco (S; 2 Vl, Va; Bc) Daß ich hiernach rechtHellig werde, stell ich den Himmel und die Erde, die Ewigkeit und schnelle Zeit auf beyde Seiten, mich darzwischen; und wollte sich der Sinnen Lüsternheit in Zeit und Erde mischen; wär ich mein Glück zu wählen blind. [acc.] Kehr aber ich dem Irrdischen den Rücken zu, und such im Ewigen und Himmlischen die Ruh, so bin ich geistlich klug gesinnt [secco] sollt ich in diesem Leben, noch am Vergänglichen mehr kleben? Nein dieses ist mir viel zu schlecht, dort oben ist mein Bürger Recht, darnach soll ich mein Verlangen stehen, dahin lenckt sich mein Sinn, wenn ich noch in der Welt, noch nicht im Himmel bin; kan hier die Seel indeß in deßen Vorhoff gehen.
[6.] Choral 4/4, D-Dur (tutti senza Fl) Nur daß ihr den Geist erhebt, Von den Lüsten dieser Erden und eüch schon dem jetzt ergebt, dem ihr bey gefügt wollt werden Schickt das Hertze da hinein, wo ihr ewig wünscht zu seyn. [Text: 10. Strophe des Chorals Jesus meine Zuversicht, Otto von Schwerin 1653; Melodie: Prax. piet. Berlin 1653]
|
Erstellt und betreut von Birgit Abels Diese Seiten sind für den Internet Explorer (4.0 oder höher) und den Netscape Navigator (4.7 oder höher) optimiert. Nutzer älterer oder anderer Browser-Versionen müssen leider unter Umständen das eine oder andere Defizit in Kauf nehmen.
© 2003–2004 Alle Rechte vorbehalten Letzte Änderung:28.06.04 11:56
|