4. Advent

 

Der Herr ist nahe / Mus A15:30

So man mit dem Munde bekennet / Mus A15:31

Ein jeglicher prüfe sein selbst Werck / Mus A15:34 

 

 

 

Der Herr ist nahe

(4. Advent, Nr. 1) [19. Dezember 1728]

 

Fundort: Schlossmuseum  Sondershausen Mus A15:30 / Hs M1: IVC 

Umschlag [nachträglich hinzugefügt]: Stoeltzel \ Kantate \ Der Herr ist nahe

Partitur: J.N.J Dominica 4 Advent N. 1. a. 10.

Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2., Violino 1 [2x: jeweils unterschiedliche Schreiber], Violino 2. [2x: jeweils unterschiedliche Schreiber], Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 1 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Org]

 

 

1. [Choro] 2/4, B-Dur (tutti)

Der Herr ist nahe, sorget nicht.

 

2. Recitativo secco (S, A, B; Bc)

[S] Der Bräutigam ist nicht mehr fern

kan Sulamith auch traurig seyn,

nein, nein, sie freüet sich im Herrn.

[A] Sie spottet aller Noth,

sie lachet aller Quaal

wär alles auch auf ihr Verderben rege,

so freüet sie sich abermahl,

und freüt sich alle wege.

[B] Ja diese ihre Hertzens Lust,

macht in gelindigkeit,

sich jeder Zeit,

auch anderen bewust.

 

3. Duetto 2/4, B-Dur (S, B; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Der Herr ist nahe

diesen Schild kan nie ein Sorgen Pfeil durch dringen.         *

Beschliest ihr Schmertzen einen Raht

Er wird eüch nimmer mehr gelingen

Wer eine solche Brust=Wehr hat

ist stets mit Muth und Trost erfüllt.                                     da capo

 

4. Rec:[itativo et] accomp:[agnato] (A; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[A] Macht mir der Mund,

im Bitten, im Gebeth und Flehen,

dem Höchsten allen Kummer Kund

dankt er ihm auch

für alles Wohl ergehn,

So fällt das Heer der Sorgen hin,

und kann auf die gewohnte Art,

die Brust nicht mehr ermüden.

[a 4] Hingegen Hertz und Sinn,

ruht durch des Höchsten Frieden,

in Christo Jesu wohl bewachet.

 

5. Choral 4/4, F-Dur (tutti)

Wilt du was thun das Gott gefällt

und dir zum Heyl gedeyet

So wirf dein Sorgen auf den Held

den Erd und Himmel scheüet

und gieb dein Leben Thun und Stand,

nur frölich hin in Gottes Hand,

so wird er Deinen Sachen

Ein frölich Ende machen.

[Text: 3. Strophe des Chorals Du bist ein Mensch, das weißt du wohl, Paul Gerhardt; Melodie: Ermuntre dich, mein schwacher Geist, Johann Crüger]

 

 

 

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So man mit dem Munde bekennet

(4. Advent, Nr. 2] [19. Dezember 1728]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:31 / Hs M1 : IVD

Deckblatt: So man mit dem Munde bekennet \ Dominica 4. Advent \ â 10 \ Violino. 1. \ Violino. 2. \ Viola \ Canto \ Alto \ Tenoro \ Basso \ con \ L’Organo \ dell Sig Stöelzel \ No: 2.

Partitur: J.N.J Dominica 4 Advent N. 2. a. 10.

Material: Partitur und Partien

Partien: Canto, Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2, Violino 1 [2x : wohl unterschiedliche Schreiber], Violino 2. [2x: wohl unterschiedliche Schreiber], Viola; Violoncello, Violon, Organo [2x: 1x beziffert, Kammerton; 1x beziffert, hoher Chorton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Violoncello, Violon, Organo]

 

 

1. [Choro] 2/4 - 3/8, C-Dur (tutti)

So man mit dem Munde bekennet

[3/8] So wird man seelig.

[Römer 10,10]

 

2. Aria Tenor 2/4, a-moll (T; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Soll dich Jesus dort bekennen

so bekenne du ihn hi.                                *

Diß Bekäntniß läst sich nie

Von rechtschaffnen Christen trennen.        da capo

 

3. Recitativo secco (S, A; Bc)

[S] Wer recht Von Hertzen gläubt,

und keinen Schertz mit Gott im Himmel treibt,

der leügnet mit Johanne nicht

und fragt das Hertz wie er im Munde.

[A] Es kann nicht anders seyn,

wenn in des Hertzens Grunde,

die hellen Glaubens Kertzen brennen,

So muß man ihren Schein,

Von außen auch erblicken können.

 

4. Aria Alto 3/8, C-Dur (A; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Ach ist das Hertz Von Jesu Voll,

so geht der Mund Von Jesu über.                *

Die Wahre liebe kan nicht schweigen

sie muß Von den geliebten Zeügen

und wehlet wenn sie leügnen soll

den Todt und alle Marter lieber.                   da capo

 

5. Recit:[ativo et] accomp:[agnato]  secco - acc. (T, A; a 4; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

[B] Mein Gott

gieb daß ich diese pflicht

Zu keiner Zeit

aus meinen Augen aße

und immer frischen Muth

auch bis aufs Bluth

dich Zu bekennen faße.

[T] Wenn Petrus leügnend spricht

ich kenne dieses Menschen nicht,

so steht es schlecht um seine Seeligkeit.

[A] Ach solt auch ich,

wie leicht das Hertz aus Schwachheit thut,

mein Jesu dich also verneinen.

[a 4] So laß auf meine Thränen=Fluth

mir deine Sonne wieder scheinen.

 

6. Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Dein Wort laß mich bekennen

für dieser Argen Welt

auch mich dein Diener nennen,

nicht fürchten Gwalt noch Geld

Daß mich bald möcht Verleiten

Von deiner Wahrheit klar,

wolst mich auch nicht abscheiden

von der Christlichen Schaar.

[Text: 6. Strophe des Chorals Ich dank dir lieber Herre, Johann Kohlroß; Melodie: Lob Gott getrost mit Singen, Horn 1544]

 

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Ein jeglicher prüfe sein selbst Werck / Ein jeglicher prüfe sein selbst Werk

(4. Advent, Nr. 2) [18. Dezember 1735]

 

Fundort: Schlossmuseum Sondershausen Mus A15:34 / Hs M1 : IVF

Deckblatt: Dominica 4 Advent \ a 8 \ 4 Voci \ 2 Violini \ 1 Viola \ con \ L’Organo \ N: 2: \ di \ Stöelzel

Vorhandenes Material: Partitur und Partien

Partitur: 1. Seite: J.N.J. Dom.[inica] 4. Adv.[ent] 1735; [letzte Seite:] S[oli]D[eo]Gl.[oria]

Partien: Canto., Alto, Tenor, Basso; Oboe 1, Oboe 2do, Violino 1 [2x], Violino 2 [2x], Viola; Violoncello, Violon, Organo [beziffert, Kammerton]

Besetzung: S, A, T, B; Chor [SATB]; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc [Vc, Violon, Fg, Org]

 

 

[1. Choro] 4/4 - 2/4, c-moll (tutti)

Ein jeglicher prüfe sein selbst Werck,

[2/4] als denn wird er an ihm selber Ruhm haben,

und nicht an einem andern.

[Galater 6,4]

 

[2.] Aria 3/8, Es-Dur (B; 2 Ob, 2 Vl, Va; Bc)

Frage dich selbst wer du bist!                               *

laß dich nicht dein Fleisch bethören

wenn sichs läst so dreißte hören

du seyst ja ein wahrer Christ

traue nicht den falschen Schlüßen

traue nicht, prüfe dich und dein Gewißen

Ob es auch die Wahrheit ist.                                 da capo

 

[3.] Recitativo-secco (S, A, Fg obl., Vc obl.; Bc)

[S] In das befleckte Spiegelglaß,

unordentliger Eigen Liebe

mit umgekehrten Augen Maaß begierig sehen,

ist das unseeligste Vergehen,

weil man nicht nur die Triebe,

der trügenden Natur,

Vor Würckungen des Geistes hält.

[A] Ja einer der sich selbst gefällt

wird gar im Ernste oder Schertz,

aus Lastern Tugend machen,

drum last uns über unser Hertz,

mit steter Prüffung wachen,

[arioso] Die zuviel dem Hertzen trauen

solches nie genug beschauen

werden so durch Selbst Betrug

sich zu beßern niemahls klug

 

[attaca]

 

[4.] Aria 2/4, G-Dur (S; 2 Ob, 2 Vl; Bc)

Ich will nicht leugnen nur bekennen,

das was ich nicht und was ich bin.                     *

Will man des Höchsten Ruhm Versehren

und mich als einen Abgott ehren

so sprech ich frey das bin ich nicht,

doch wenn ein andrer dieses spricht

daß ich ein Sünder sey zu nennen,

bejahts mein überzeugter Sinn.                          da capo

 

[5.] Recit:[ativo et] accomp:[agnato] (B, T, B, T, B, T, B, T, B, T, B; T, 2 Vl, Va; Bc)

[B] Wer bist du frage dich?

[T] Ein Gottes Kind.

[B] Wenn man der Kindschafft Zeügniß an dir findt.

[T] Ein guter Christ.

[B] Wenn inn und äuserlich dein

Christenthum gereinigt ist.

[T] Ich bin getaufft

[B] hast du vielleicht um schnöde Lüste,

die Erstgebuhrt verkaufft?

[T] Ach wenn ich dieses wüste?

[B] Ey prüfe nur dein Selbst=Werck recht,

[T] Ich find es gar zu schlecht.

Den Tauf=Bund hab ich offt gebrochen

nun will ich Buße thun.

[B] Wenn dir die Kindschafft wieder zugesprochen

so frag ich dich!

Wer bist du nun?

[T] Ein Mensch in neüen Bunde.

Gesetzt, daß mein Bethabara zur Ewigkeit schon da,

so sing ich in der letzten Stunde

 

[attaca]

 

[6.] Choral 4/4, C-Dur (tutti)

Ich habe Jesum angezogen,

schon längst in meiner Heilgen Tauff

du bist mir auch daher gewogen,

hast mich zum Kind genommen auf

Mein Gott ich bitt durch Christi Blut

machs nur mit meinem Ende gut

[Text: 9. Strophe des Chorals Wer weiß, wie nahe mir mein Ende, Ämilie Juliane 1686; Melodie: Wer nur den lieben Gott läßt walten, Georg Neumark]

 

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