Werke: Kantaten: Pfingsten und Trinitatiszeit: 4. Sonntag nach Trinitatis

 

 

RoemV 20

RoemV 39

RoemV 76

RoemV 126

 

 

 

 

 

RoemV 20

 

 

Dom[inica] 4. Trinitatis

Liebet eure Feinde  

 

Fundort: Danzig, Johanniskirche 207 [heute Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Nr. inw. 2533]

Gattungsbezeichnung: nicht vorhanden

Angabe des Verfassers: del Roemhildt

Besetzung: S, A, T, B, Chor (SATB), Ob solo, 2 Vl, Va, Bc (Violono, Continuo, Org)  

 

Umschlag: Dom: 4. Trinitatis \ Matth. 5. \ Liebet eüre Feinde, seegnet \ die eüch fluchen. \ Hautbois concertat. \ Violino 1. \ Violino 2. \ Viola. \ Soprano. \ Alto. \ Tenor. \ Basso. \ Violono \ con \ Organo. \ del \ Roemhildt.

[Zeichen der Johanniskirche] 1727

Vorhandenes Material: Stimmen

Stimmen

Format: Hochformat, jeweils 1 Blatt, doppelseitig beschrieben

Vorhandene Stimmen: Violino 1., Violino 2.; Soprano, Alto, Tenor, Basso; Continuo (beziffert)

Wasserzeichen: auf einigen Blättern Hufeisen

 

[1. Chor] andante d-moll, 4/4 (tutti)

Liebet eüre Feinde, seegnet, die eüch fluchen,

thut wohl denen, die eüch hassen,

bittet für die, so eüch beleidigen und verfolgen,

auf daß ihr Kinder seyd eüres Vaters im Himmel.

[Matthäus 5, 44f.]

 

[2.] Aria d-moll, 3/4 (S, Str., Bc)

Ein Gottes und ein Satans Kind

wird durch das Lieben unterschieden.                                 *

Wo Gottes Geist das Herz entzündt

da wohnet Sanfftmuth bey dem Frieden.

Die Liebe trägt des Nächsten Last,

die Feinde sind ihr nicht verhaßt,

den Liebes Dienst kann nichts ermüden.                             da capo

 

[3.] Aria [Duett] F-Dur, 4/4 (A, T, Bc)

Seelig, wer barmhertzig ist,                                                 *

der wird , wenn die kurtze Frist

seines Lebens nun vergangen

auch Barmhertzigkeit erlangen,

wenn der Herr ihm vor Gericht

ein gelindes Urtheil spricht.                                                 da capo

 

[4.] Aria F-Dur, 4/4 (B, tutti instrumenti)

Richtet nicht, Gott bringt alles vors Gericht,

richtet nicht!                                                                       *

tadele nicht deinen Nächsten,

halte dich selbst für den Schwächsten,

denke stets an deine Pflicht,

denn dein Gott wird nicht vergeßen

wie du mißest, dich zu messen.                                           da capo

 

[5.] Choral adagio d-moll, 3/4 (tutti)

Verleih, daß ich aus Herzens Grund

mein Feinden mög vergeben.

Verzeih mir auch zu dieser Stund,

schaff mir ein neües Leben.

Dein Wort mein Speiß laß all Zeit seyn

damit mein Seel zu nehren,

mich zu wehren,

wenn Unglück geht daher

daß mich bald mög abkehren.

[Strophe 3 des Chorals Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, Martin Agricola, um 1530;

Melodie: Wittenberg 1526/1535]

 

 

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RoemV 39

 

 

Dom[inica] 4. post Trinitatis

Der Herr ist mein Licht und mein Heil  

 

Fundort: Danzig, Johanniskirche 203 [heute Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Nr. inw. 2529]

Gattungsbezeichnung: Concerto

Angabe des Verfassers: Gio. Theod. Roemhildt\ del Roemhildt

Besetzung: S, A, T, B, Chor (SATB), 2 Ob d’amour, 2 Vl, Va, Bc (Vc, Violono, Org)

 

Umschlag:

Titelblatt: Dominica 4 post Trinitatis\ Concerto\ Der Herr ist mein Licht u. mein Heyl \ Grand Oboe 1\ Grand Oboe 2\ Violino 1\ Violino2 \ Viola \ Soprano\ Alto\ Tenor \ Basso \ Violoncello \ Violono \ Organo\ Dobrilugk [Doberluck-Kirchheim] d[en] 4. Julii 1732 \ Gio. Theod. Roemhildt

 

Vorhandenes Material: 2 Partituren und Stimmen

Partitur I

 

Partitur II

Format: kleineres Hochformat, 12 Blätter, doppelseitig beschrieben

1. Seite: a/w. \ Dominica 4. p. Trinitatis del Roemhildt 1739

Bemerkung: in dieser Partitur sind die Oboen stets als Hautb. d’Amour bezeichnet. Es handelt sich offensichtlich um eine jüngere Abschrift

Stimmen

Vorhandene Stimmen:

 

[1.] Sonata andante a-moll, 3/4 (tutti instrumenti)  

 

[2. Chor] A-Dur, 3/4 (tutti)

Der Herr ist mein Licht und mein Heyl,

vor wem solt ich mich fürchten,

der Herr ist meines Lebens Kraft,

für wem solte mir grauen.

[Psalm 27, 1]  

 

[3.] Aria poco allegro A-Dur, 2/4 (T, tutti instrumenti)

Ich verlaße mich auf Gott,

merkt euch das, ihr Feinde ://                                    *

altera pars [2. Teil]

Er ist mein Panier und Schutz,

Zuflucht, Sonne, Schild und Schutz,

o, was acht ich euren Spott.                                      da capo  

 

[4.] Recit[ativ] (A, Bc)

Kommt nur und neidet mich,

Neid wird euch selber fressen,

laßt eure Zunge sich an meiner Ehre wetzen

und reinen Hermelin

mit der verfluchten Galle netzen,

ich will der Liebe Decke drüber ziehn,

so wird die Unschuld drunter blühn

und eüer Haupt fühlt heise Kohlen,

verfolget, haßet biß aufs Blut,

ich weiß, das ihr mir doch nichts thut,

Gott hätte denn zu meiner Züchtigung

euch mir zu fluchen anbefohlen,

wohlan, so nehm ichs an zur Beßerung,

er wird doch meiner nicht vergeßen.  

 

[5.] Aria andante fis-moll, 4/4 (A, Ob d’amour solo, Vl unis., Bc)

Strafen und doch lieben

ist des Höchsten Art.                                                *

Auch die schärfste Ruthe

thut uns viel zugute;

denn das Gottes Treu

unverändert sey,

wird in dem Betrüben

uns erst offenbahr.                                                    da capo  

 

[6.] Recit[ativ] (B, 2 Vl, Bc)

Drum hüll ich mich in Gottes Liebe ein,

da mag mir alle Welt zuwieder seyn,

noch dennoch will ich nicht erschrecken,

Gott wird der Feinde Wuth

schon wißen Ziel zu stecken.

Er bleibet meine Zuversicht,

wenn Freund und Nachbar mit mir bricht,

wenn der, der auch mein Brodt genießt

schon wieder mich gerüstet ist.

Ich weiß, daß Gott die Pfeile,

Schwerd, Strick und Beile,

die sich mein Feind für mich gewetzt

ihm selber an die Kehle setzt.  

 

[7.] Aria poco allegro A-Dur, 4/4 (S, tutti instrumenti)

Stilles Hertz, erfreue dich,

Gottes Flügel decken mich.                                      *

[a-moll] Alle Pfeile, die der Neid,

List, Gewalt und Grausamkeit

durch des Teüffels Hülffsgenoßen

wieder mich hat abgeschoßen,

gehen fehl und hinter sich.                                         da capo  

 

[8. Choral] A-Dur, 4/4 (tutti)

Breit aus die Flügel beide

[o Jesu meine Freude

und nimm dein Küchlein ein!

Will Satan mich verschlingen,

so laß die Engel singen:

Dies Kind soll unverletzet sein.]

[Strophe 8 des Chorals Nun ruhen alle Wälder, Paul Gerhardt;

Melodie: O Welt ich muß dich lassen, Nürnberg 1539]

   

 

 

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RoemV 76

 

 

Dominica 4. Trinitatis

Schlecht und Recht, das behüte mich

 

 

Fundort: Danzig, Catharinenkirche II, 36 [nicht mehr vorhanden; Kopien der Stimmen im Musikwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum]

Gattungsbezeichnung: Concerto

Angabe des Verfassers: da me Giov[anni] Theodor Roemhildt

Besetzung: A, T, Chor (SATB), 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc

 

Umschlag [nach einer Abschrift von Otto Dörfer]: Dominica 4. Trinitatis\ Concerto\ Schlecht und Recht, das behüte mich\ Hautbois 1\ Hautbois 2\ Violino 1\ Violino 2\ Viola\ Soprano\ Alto\ Tenor\ Bass\ Continuo\ da me\ Giov. Theodor Roemhildt.\ Merseburg, d. 25. Junii 1736

Vorhandenes Material: Stimmen

Vorhandene Stimmen: Hautbois 1, Violino 1, Violino 2, Viola; Soprano, Alto, Tenor, Basso; Continuo (beziffert)

 

[1. Chor] andante B-Dur, 4/4 (tutti)

Schlecht und recht, das behüte mich,

denn ich harre dein.

[Psalm 25, 21]

 

[2.] Recit[ativ] (A, Bc)

Ich bin gewiß,

daß mich Gott nicht vergißt,

und eben eüch auch mit dem Maaße mißt,

da andern ihr mit meßet,

darum ob ihr schon mir

so manche Thränen-Fluth auspreßet,

wird mir der Höchste doch beystehn,

daß ihr eüch müßt beschämet sehn.

 

[3.] Aria g-moll, 4/4 (A, Ob I, Vl unis., Bc)

Spottet, richtet, wie ihr wollet,

Gott kennt eüer falsches Hertz.                                   *

Seine Augen sehn den Schmertz

den mir eüer Mund zufüget,

daß ihr mich so sehr belüget.                                       da capo

 

[4.] Recit[ativ] (T, Bc)

Er als der alte treüe Gott

wird mich aus aller Noth

von Trübsahls Banden und von Ketten

zu rechter Zeit erretten.

Indeßen gehet nur in eüch,

und werdet doch dem höchsten Vater gleich,

ihr bösen Splitter-Richter,

seyd hier doch solche Lichter,

die an Barmhertzigkeit zu aller Zeit

den Nechsten ein Exempel geben

und nicht so frech,

als wie Verläumder leben.

 

[5.] Aria con affetto poco allegro B-Dur, 3/4 (T, tutti instrumenti)

Heüchler sind wie Spreü,

die der Wind verwehet.                                               *

Wer nur gleich durchgehet

und sich selbst erkennet,

der wird klug genennet.                                               da capo

 

[6. Choral] B-Dur, 4/4 (tutti)

Laß uns in deiner Liebe

[und Kenntnis nehmen zu,

daß wir am Glauben bleiben

dir dienen im Geist so,

daß wir hie mögen schmecken

dein Süßigkeit im Herzen

und dürsten stets nach dir.]

[Strophe 3 des Chorals Herr Christ der einig Gotts Sohn,

Elisabeth Creutziger, 1524; Melodie: Wittenberg 1524]

 

 

 

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RoemV  126

 

 

Dom[inica] IV. p[ost] Trinit[atis]

Richten, schmähen und verdammen

 

Fundort: Mügeln 273

Gattungsbezeichnung: Cantata

Angabe des Verfassers: di Roemhild / Mons. Römhild

Besetzung: B, Fl, 2 Vl, Bc

 

Titelblatt:  Dom. 4 post Trin\ Cantata\ Richten schmähen und verdammen\ Basso Solo\ Flute Traversiere\ 2 Violin\ Violoncello\ et\ Organo\ di Mons. Römhild\ M.D.J.S.\ 1744

Vorhandenes Material: Partitur und Stimmen, darunter Vc; Org (beziffert); Canto [?]

Partitur

Format: Hochformat, 4 Seiten     

1. Seite: Dom: IV. p. Trinit.  di Roemhild.

letzte Seite: Il fine     

Stimmen

Vorhandene Stimmen: Flute traversiere, Violino 1 Violino 2; Basso, Canto; Violoncello, Organo (beziffert)

Schreiber: Stimmen: Johann George Hänßgen, außer Canto: Johann Daniel Brehmer

 

[1. Aria] allegro e-moll, 2/4 (tutti)

Richten, schmähen und verdammen

kann die Welt jetzt meisterlich.                         *

Richten muß die Rede sein,

da dringt sich der Neid mit ein

wo nur ihrer zwey beysammen

und macht alles hinderlich.                                da capo

 

[2.] Recit[ativ] (B, Bc)

Schlecht und recht behüte mich,

seh ich andre gröblich fehlen,

so bekenn ich auch, dass ich

meine Sünden nicht kann zählen.

Es findt sich vor meiner Thür

auch zu kehren für und für.

Schlecht und recht behüte mich,

ich will andere nicht richten

und in allen nur auf dich

in beliebten Glaubensfrüchten

Herr, auf deine Gnade sehn,

von dir ists was guts geschehn.

 

[3.] Aria adagio G-Dur, 3/4 (tutti, Vl unis.)

Wenn die Welt mich sucht zu schmähen,

schlecht und recht behüte mich,                        *

wird man nicht von Gott gericht’

Menschen Urtheil schadet nicht,

ich will Gottes Güte sehen,

mir ist nichts verhinderlich.                                da capo

 

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Letzte Änderung: 12.01.07 02:21