Werk: Kantaten: Weihnachtszeit: 3. Sonntag im Advent

Works: Cantatas: Christmastide: 3rd Sunday in Advent

 

 

RoemV 43

RoemV 143

 

 

RoemV 43

 

Dom[inica] 3 Adventus [3. Advent]

Bleibe fromm und halte dich recht

Textdichter der Binnensätze: Tobias Henrich Schubart (16991747); dieser Text wurde auch von G. Ph. Telemann vertont ("Fortsetzung des Harmonischen Gottesdienstes", 1731, Kantate Nr. 67). 

 

 

Fundort: Danzig, Catharinenkirche I, 2 [nicht mehr vorhanden; Kopien der Stimmen im Musikwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum]

Gattungsbezeichnung: Concerto 

Angabe des Verfassers: da me Giov[anni] Theodor Roemhildt

Besetzung: S, T, Chor (SATB), 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc (Violono, Cembalo, Org)

 

Titelblatt [nach einer Abschrift von Otto Dörfer]: Dominica 3. Adventus Christi\ Concerto\ Bleibe fromm u. halte dich recht.\ Hautbois 1\ Hautbois 2\ Violino 1\ Violino 2\ Viola\ Soprano --- Canto ripieno\ Alto --- Alto ripieno\ Tenor\ Basso\ Violono\ Cembalo\ Organo\ da me\ Giov. Theodor Roemhildt\ Merseburg, 6. Dez[embris] 1735

Vorhandenes Material: Stimmen:  Hautbois 1, Hautbois 2, Violino 1, Violino 2, Viola, Soprano, Alto, Tenor, Basso, Cembalo (nachträglich beziffert), Organo (beziffert) 

Neuausgabe (Köstritzer Hefte 2) von Sven Dierke, Bezugsquelle

 

[1. Chor] Andante B-Dur, 4/4 (tutti)

Bleibe fromm und halte dich recht,

denn solchen wirds zulezt wohlgehen. 

[Psalm 37, 37]  

[2.] Aria Adagio g-moll, 4/4 (S, Ob I, Str. con sordino, Bc (Cemb; Org tacet))

Mein Glaube ringt in lezten Zügen,

Herr steh ihm doch mit Stärckung bey.                                 *

Laß deines Geistes sanfftes Fachen,

mein glimmend Döchtlein lodernd machen,

daß seine Flamme scheinend sey.                                         da capo

 

[3.] Recit[ativ] (T,  Bc)

Getrost, des Höllen-Reiches Stärcke,

der Welt-Lust schlaue Werke

des Fleisches Reitz und Locken,

die sollen nicht so starck, so schlau so reitzend seyn,

von Jesu mich zu trennen;

durch Gottes Krafft

werd ich mich wieder sie verstocken,

und in dem Kampffe sie besiegen können.

 

[4.] Aria  con affetto  B-Dur, 3/8 (T, 2 Ob, Str., Bc)

Herr Jesu du du bist mein Leben,

du bist mein Trost, du bist mein Heil.                                    *

Wenn Schwerdter klingen, Ketten rasseln

(adagio) wenn Seüfzer schluchzen, (vivace) Keile prasseln,

bist du mein Schild, mein Schutz, mein Theil.                        da capo

 

[5. Choral] B-Dur, 4/4 (tutti)

1. Du bist meine Hülff im Leben,

mein Felß meine Zuversicht,

dem ich Leib und Seel ergeben,

Gott, mein Gott verzeüch doch nicht.

Eile mir zu stehen beÿ,

brich des Feindes Pfeil entzwey,

laß ihn selbst zurücke prallen

und mit Schimpf zur Höllen fallen.  

 2. Ich will alle meine Tage

rühmen deine starke Hand

daß du meine Noth und Klage

so getreulich hast gewand.

[Textfassung im Tenor: hast so treulich abgewandt]

Nicht nur in der Sterblichkeit

soll dein Ruhm seyn ausgebreit,

ich wils auch hernach erweisen,

und dort ewiglich dich preisen.

[Strophen 11 und 12 des Chorals Treuer Gott ich muss dir klagen, Johann Heermann; Melodie: Freu dich sehr o meine Seele, Genf 1551]

 

 

 

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RoemV 143

 

 

Dominic[a] III Advent

Zu derselben Stunde

 

Fundort: nicht bekannt [Kopien im Musikwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum]

Gattungsbezeichnung: nicht vorhanden

Angabe des Verfassers: nicht vorhanden

Besetzung: A, B, Chor (SATB), Ob, 2 Vl, Va, Bc

Vorhandenes Material: Kopien von 13 Seiten einer Partitur

Partitur

Format: schmales Hochformat

1. Seite: Dom: III. Advent 2 Viol [unleserlich] Continuo

letzte Seite: Scripsi \ Diacon Za[...] \ S. D. G. 

 

[1. Chor] g-moll, 4/4 (Chor, Str., Bc)

Zu derselben Stunde machte Jesus viel gesund

von  Seuchen und Plagen und bösen Geistern

und viel Blinden schenckte er das Gesicht.

[Lukas 7, 21]

 

[2.] Rec[itativ] (T, Bc)

O Wunder blick, hier steht das Leben

mit einem Heer der Sterbenden umgeben.

Die Krancken drängen sich herbey

ein ieder so, daß er der nächste sey,

und keiner darf umsonst zurücke kehren.

Die Blinden sehen die Lahmen gehen,

die tauben Ohren lernen hören.

Der Aussatz heilet ab,

des Arztes Krafft dringt selbst in Sarg und Grab.

Erstaunte Creaturen

bewundert diese Wunder –Curen.  

 

[3.] Aria  g-moll, 4/4 (A, Ob, Bc)

Mein Heyland scheint am angenehmsten

wenn um ihn her die Krancken stehn.                         *

das Auge siehet aus dem Dunckeln,

den Diamant am schönsten funckeln,

und bey der Noth sieht Jesus schön.                           da capo

 

[4.] Choral g-moll, 3/2 (Chor, Str., Bc)

Ihr armen Sünder, kommt zu hauff

kommt eilig, kommt und macht euch auf

mühselig und beladen.

Hier öffnet sich das Jesus Hertz

für alle die mit Scheu und Schmertz

erkennen ihren Schaden.

[Text: L. Laurenti; Melodie Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn, 1530]

 

[5.] Rec[itativ] (B, Bc)

Ergötze dich betrogne Welt

an dem, was in die Sinnen fällt.

tritt auf, theil Ehren Stellen

Gold,  Crone, Schätz und Tittul aus.

Ich werde mich dir schwerlich zugesellen.

Es mögen andre gehn

und sich um deine Gaben drängen.

Sieh Jesum bey den Krancken stehn,

in deren Zahl will ich mich mengen.

Hier bau ich Hütten

nicht in des Thabars lichten Schein,  

wo Petro dünckt so gut zu seyn.

Hier drängt ich mich  sanft an

hier geb ich mich, mein Heyland an,

von deiner Hand nur etwas auszubitten.

 

[6. Chor] B-Dur 2/2 (tutti)

Heile mich Herr, denn meine Seele ist erschrocken

Ach du Herr, wie so lange? wie so lange?

[nach Psalm 6, 3f.]

 

[7.] Aria g-moll, 3/4( A, Vl (solo oder unis.), Bc)

Der Schad ist groß. Der Artzt ist größer.

Verzage nicht, verzage nicht.                                             *

Wenn nur dein Arzt ein Wörtlein spricht

so müßen deine schwersten Seuchen

o kranke Seele plötzlich weichen.

Geh nur zu ihm voll Zuversicht.                                         da capo

 

[8.] Choral 2 vers aus dem Liede Jesu Krafft der blöden Hertzen

g-moll, 4/2; 6/2 (Chor [vermutlich Instrumente colla parte], Bc)

1. Komm o Herr und drück in Gnaden,

mir dein Bild ins Hertz hinein.

so wird meinem alten Schaden

durch dein Blut geholfen seyn,

Salbt dein Oele meine Wunden,

so bin ich denn gantz verbunden.

 

2. Flössest du denn meiner Seele

dich o Helffer selber ein

So wird meiner Adern Höhle

voll des neuen Lebens seyn.

ja mein Mund wird voller Weisen

deine Finger ewig preisen.

[Strophen 6 und 7 des angegebenen Chorals, Ch. K. v. Rosenroth]

 

 

 

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Letzte Änderung: 05.01.07 17:53