Werke: Kantaten: Lamento sub communione

Works: Cantatas: Lamento sub communione

 

 

RoemV 235

    

 

Lamento sub communione                                      

Trübe Wolken meiner Seelen

Textdichter: Benjamin Schmolck

 

 

Fundort: Danzig, Johanniskirche 215 [heute Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Nr. inw. 2541]

Gattungsbezeichnung: Lamento

Angabe des Verfassers: di M[onsieur] Roemhildt

Besetzung: S, A, T, B; Chor (SATB); 2 Vl, Va, Bc

 

Umschlag: [mit dem Eintrag aus dem Günther-Katalog neu angefertigt]

Vorhandenes Material: Partitur

Partitur

Format: Querformat, 8 Blätter, doppelseitig beschrieben

1. Seite: α / ω   sub communione di M. Roemhildt

 

[1. Chor] c-moll, 4/4 (tutti)

Trübe Wolcken meiner Seelen

gieset euch in Thränen aus,

fleuch mein Geist in Jammer Hölen

hülle dich in Asch und Grauß;

ach, die Menge meiner Sünden

klaget mich im Himmel an,

kan ich keinen Ort nicht finden

wo ich mich verbergen kan.

 

[2. Recitativ] (T, Bc)

Aber ach was soll ich fliehen,

meine Sünde folget mir,

wolt ich in die Wüsten ziehen,

auch die Hölle find ich hier,

wolt ich mich ins Meer versencken

ach, kein Waßer löscht die Glut,

wolt ich mich mit Gifte träncken,

auch der Todt macht es nicht gut,

ey, so will ich wiederkehren

und zu meinem Vater gehn,

da ich weiß, daß sein Begehren

wird nach meiner Buße stehn.

Er hat einen Eyd geschwohren,

er will keines Sünders Todt,

drum bin ich noch nicht verlohren,

nur Bekehrung ist mir noth.  

 

[3. Arie] g-moll, 4/4 (T, tutti instrumenti)

Vater, groß von Güt und Treue,

Vater, schone doch dein Kind.

Ach, ich komme voller Reue,

siehe, wie mein Auge rinnt,

siehe, wie die Glieder beben,

siehe, wie das Hertze schlägt,

darf ich auch der Hoffnung leben

daß mein Jammer dich bewegt.

 

[4. Recitativ] (A, Bc)

Ach ich habe mißgehandelt

mehr als ich erzehlen kan,

ich bin wieder dich gewandelt,

dein Gesetze klagt mich an

und will mich zum Urtheil reißen

ja es spricht: ich bin nicht werth,

daß ich noch dein Kind soll heißen,

weil ich mich so gar verkehrt,

doch was darf ich gar verzagen,

bin ich ein verlohren Kind,

will doch dein Kind vor mich tragen

was für Strafen auf mir sind.

Jesu Blut schreyt vor mich Gnade,

Gnade vor Gerechtigkeit.

Ach Herr, wasch in diesem Bade

mein beflecktes Sünden Kleid.  

 

[5. Arie] Es-Dur, 3/4 (A, Vl unis., Bc)

Nimm das Lamm von meinen Händen

welches noch vom Blute trieft,

laße deinen Grimm sich wenden

und zerreiß die Urtheils Schrift,

die mit Jesu Blut durchstrichen

und ans Creutz ist fest gemacht

so werd ich von allen Flüchen

zu dem Seegen wiederbracht.  

 

[6. Arie] c-moll, 4/4 (S, Bc)

Nun mein Glaube hat gewonnen,

du nimmst meinen Mittler an,

daß ich lauter Gnadensonnen

vor die Höllen sehen kann,

ich bin loß von meinen Sünden,

wer sie sucht der wird die nun

in den Wunden Jesu finden,

die genug vor alles thun.

 

[7.Arie] Es-Dur, 4/4 (B, tutti instrumenti)

Ach mein Vater nun aufs neue

und ich wiederum dein Kind,

habe Danck vor solche Treue,

die dich mir, mich dir verbind,

weil ich sonsten gar nichts habe

als mein armes Hertz allein,

ach so nimm die schlechte Gabe,

mache sie dir selber dein.

 

[8.] Choro c-moll, 4/4 (tutti)

Hilff, daß ich die Sünde haße

die du mir jetzund geschenckt,

und mich treulich führen laße

wenn dein guter Geist mich lenckt.

So wird Jesus Creutz und Leyden

nicht an mir verlohren seyn,

und so geh ich dort mit Freuden

seelig in den Himmel ein.

[Dieser Satz weist die Faktur eines Chorals auf, vermutlich ist die Melodie zu dem Text von Benjamin Schmolck eine Schöpfung Roemhildts]

 

 

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Letzte Änderung: 06.01.07 16:07