Werke: Kantaten: Pfingsten und Trinitatiszeit: 10. Sonntag nach Trinitatis

Works: Cantatas: Whitsuntide and Trinity: 10th Sunday after Trinity

 

RoemV 82

RoemV 185

RoemV 186

RoemV 186a

 

 

 

 

 

RoemV 82

 

 

Dominica 10. Trinitatis

"Der weinende Jesus"

Ach was seh ich? Jesus weint

Textdichter: Benjamin Schmolck 

 

Fundort: Danzig, Catharinenkirche II, 43 [nicht mehr vorhanden; Kopien der Stimmen im Musikwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum]

Gattungsbezeichnung: Concerto

Angabe des Verfassers: da me Giov[anni] Theodor Roemhildt

Besetzung: S, A, T, B Chor (SATB), 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc (Violono, Cembalo, Org)

 

Titelblatt [nach einer Abschrift von Otto Dörfer]: Dominica X Trinitatis\ Concerto\ Der weinende Jesus\ Ach! was seh ich? Jesus weint.\ Hautb. 1\ Hautb. 2\ Violino 1\ Violino 2\ Viola\ Soprano\ Alto \ Tenor\ Basso\ Violono\ Cembalo\ Organo\ da me\ Giov. Theodor Roemhildt\ Merseburg, d. 7. Juli 1736

Vorhandenes Material: Stimmen

Vorhandene Stimmen: Hautbois 1 et Flout a bec, Hautbois 2 et Flout a bec, Violino 1, Violino 2, Viola, Soprano, Alto, Tenor, Basso, Organo (beziffert)

 

[1. Choral] c-moll, 4/4 (tutti, ohne Blfl)

Ach was seh ich, Jesus weint,

kann ichs auch erwähnen

der sonst wie die Sonne scheint,

schwimmet hier in Thränen.

Der betrübten Augen Licht

wird hier selbsten trübe,

//: ach hier schaut mein Angesicht

Thränen meiner Liebe. ://

[Melodie (Variante) des Chorals Schwing dich auf zu meinem Gott, Johan Crüger, 1653]

 

[2.] Aria c-moll, 3/4 (S, Bc)

Augen warum machet ihr

solche Wolcken Brüche,

Wangen warum zeigt ihr mir

lauter Jammer Striche.

Rosen Gärten, sollet ihr

in der Fluth versincken,

Freüden Meister, giebt man dir

solchen Wein zu trincken.

 

[3.] Recit[ativ] (B, 2 Vl, Bc)

Doch ich muß mehr mich als dich

um die Ursach fragen,

dieses Waßer habe ich

selbst in Brunn getragen.

Ists nicht meiner Sünden Rauch,

der dich so gebißen?

bin ich nicht der Dornen Strauch,

der dich so zerrißen?

Ach ein jeder Tropfen fällt

mir auf mein Gewißen.

Dieser Himmel will der Welt

eine Sündfluth gießen,

meine Thränen schreyn mich an,

mehr als ich vermeynet:

Sünder, was hastu gethan,

daß Gott selbsten weinet.

 

[4.] Aria molto adagio c-moll, 3/4 (B, 2 Blfl, Str., Bc)

Thränender Immanuel,

halt mit Weinen innen,

billig sollte heißes Oel

auf mein Hertze rinnen,

Vor diß Waßer sollte mir

Pech und Schwefel fließen,

und dein Auge will dafür

milde Thränen gießen.

 

[5.] Recit[ativ] (A, Bc)

Aber weine nur mein Freünd,

du wirsts beßer meynen.

hättest du nicht selbst geweint,

müßt ich ewig weinen.

Diese Fluth hat Gottes Zorn

in mir ausgegoßen;

und aus deiner Augen Born

ist mein Trost gefloßen.

O ihr Thränen laßet euch,

als die Perlen lesen;

wer eüch hat ist groß und reich;

o ihr fünftes [lies: feuchtes ?] Wesen!

welches aus der Liebe fließt,

kommt erweicht mein Hertze,

wärmet was erkaltet ist

löscht der Wollust Kertze.  

 

[6.] Aria con affetto c-moll/Es-Dur, 2/4 (A [im Diskantschlüssel notiert], 2 Ob, Str., Bc)

Ströhme aus dem Paradieß,

Thau von Hermons Hügel,

der betrübten goldnes Fließ,

aller Thränen Siegel;

Balsam der die Augen heilt,

Oel zur Liebes Kertze,

//: Waßer, daß den Felß zertheilt,

Blut von Jesus Hertze. ://

 

[7.] Recit[ativ] (T, Bc)

Nun wohl an mein Hertze sey

eüre Thränen Schaale;

dieses naße Conterfey

soll im Jammerthale

mir ein Freüden Spiegel seyn,

und ein Regenbogen,

der mir zeigt den Sonnenschein

nach den Waßerwogen;

Meine Zähren, die ich muß

in der Welt vergießen,

werden durch den Thränen Guß,

Manna werden müßen,

wo dein Auge hat gethaut

wachsen lauter Rosen,

und dein feuchtes Antlitz baut

wie ein stilles Gosen.  

 

[8.] Aria molto adagio c-moll, 4/4 (T, tutti instrumenti)

Mein und deine Thränen Saat

erndtet lauter Freüde,

der benetzte Jammer-Pfad

führt zur grünen Weyde.

Diese Fluth führt an den Port,

wo die Frommen leben,

und dein Himmel wird mir dort

Wein vor Weinen geben.

 

[9. Choral] (Musik wie [1.])

Wenn der Tod mein Augen Licht

in den lezten Zügen

als ein Thränen Glaß zerbricht,

laß mich das vergnügen

daß dein weinend Antlitz mir

in die Augen scheinet,

stell mir deine Thränen für,

biß ich ausgeweinet.

 

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RoemV 185

 

 

Dom[inica] X p[ost] Trin[itatis]

Fließt ihr Augen, fließt von Tränen

Textdichter: Johann Jacob Rambach, in: Geistliche Poesien, Halle 1720

[alle Angaben zu der Musik nach Paulke]

 

 

Fundort: Fürstenschule Grimma P. 53 [heutiger Standort: Dresden: Sächsische Landesbibliothek – Staats und Universitätsbibliothek, Musikabteilung, Mus. 2402-E-503]

Angabe des Verfassers: di Sign[ore] Roemhildt

Besetzung: S, T, Chor, 2 Ob, 2 Vl, Bc (Violono, Org)

 

Vorhandenes Material: Partitur und Stimmen

 

1. Chor a-moll, 4/4 (tutti)

Fließt ihr Augen, fließt von Thränen

und beweinet eure Schuld.  

 

2. Rec[itativ] (T, Bc)

Der Schöpfer weint

und das Geschöpf will üppig lachen

und nach dem Fleisch sich lustig machen.

Wer dies mit Recht zu tun vermeint

ist Gottes Feind.

Wen Jesu Thränen nicht erweichen

der muß den Felsen gleichen.

 

Chorus I rep[etatur] [Nr. 1 wird wiederholt]

 

Wird doch ein harter Stein

durch Wassertropfen aufgezehret

und mit der Zeit in weichen Sand verkehret

soll Christi Thränenflut denn nicht so mächtig sein

daß sie das harte Herz kann zwingen

und so in dessen Höhle dringen

daß es zur Demut sich entschließt

und durch die Augen überfließt.

 

Chorus I rep[etatur] [Nr. 1 wird wiederholt]

 

Weint Jesus über fremde Sünden

wie sollten wir dann nicht um eigne Sünden

zu weinen Ursach finden?

Sieht nicht des Herzens Haus

gleich einer Mördergrube aus?

Verstellet nicht die Bosheit alle Glieder?

Vielleicht trägt Gottes Huld

nicht ferner mehr mit uns Geduld

drum Sünder fallt zerknirschet nieder.

[Chor:] fallt zerknirschet nieder.

 

3. Aria C-Dur, 4/4 (S, tutti instrumenti)

Weg eitle Lust

Mein Jesus steht betrübt.                                         *

Ihn pocht die Brust, wenn er das Wetter sieht,

das sich bereits zusammen zieht

dieweil er uns erbarmend liebt.                               da capo

 

4. Rec[itativ] (T, Bc)

Ihr aber, die ihr Jesum liebet

und auch mit Ernst in seinen Wegen übet,

ach kommt zu Hauf und sammelt diese Perlen auf,

die ihm von seinen Wangen rollen;

geht, legt sie heilig bei

als nasse Zeugen seiner Liebe

sie kommen her aus zartem Triebe

und zeigen an, daß er barmherzig sei.

Sein Auge steht mit Wolken zwar umzogen

doch – wenn ers liebreich meint

und dem die Sonne in die Thränen scheint

dann spielt ein schöner Regenbogen

dabei der Herr an seinen Bund gedenkt

und das gezückte Schwert in seine Scheide lenkt.

 

5. Aria a-moll, 3/4 (T, Ob I, Vl I, Bc)

Unschätzbarer Thränen Thau

fall auf meines Herzens Au.                                     *

edle Tropfen, teure Säfte

die der Liebe Macht durchpreßt

und zu Balsam werden läßt

kommt, durchdringet meine Kräfte.                        da capo

 

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RoemV 186

 

 

Dom[inica] X. p[ost] Trinit[atis]

Mache Gott mein Herze rein

 

 

Fundort: Mügeln 123

Gattungsbezeichnung: Cantata

Angabe des Verfassers: di Roemhild

Besetzung: B, Hr in F, 2 Vl, Bc

 

Umschlag: Dom. 10 post Trin\ Cantata\ Mache Gott mein Hertze rein\ Basso Solo\ Corno\ 2 Violin\ Violoncello\ et\ Continuo\ di Mons. Römhild\ MDJS\ 1744

Vorhandenes Material: Partitur und Stimmen

Partitur

Format: Hochformat, 3 Seiten

1. Seite: Dom: X. p. Trinit.    di Roemhild

letzte Seite: Il Fine

Stimmen

Vorhandene Stimmen: Corno; Violino 1 (je einmal in Kammer- und Chorton), Violino 2 (je einmal in Kammer- und Chorton); Basso; Organo (Chorton und Kammerton; zusätzliche Stimme im hohen Chorton; alle beziffert); Violoncello (Chorton, beziffert und Kammerton, unbeziffert; in dieser Stimme ist der Schlußtakt von Aria [3.] nach unten transponiert!)

Schreiber: Stimmensatz 1: Johann George Hänßgen, Stimmensatz 2: Johann Daniel Brehmer, Stimmensatz 3: Christian Gottlob Haußding

Bemerkung: In  der Gesangsstimme zu RoemV 186 sind neben den angegebenen Änderungen auch „ich“ durch „wir“, „meine“ durch „unsre“ und „mir“ durch „uns“ ersetzt. 

Otto Dörfer fand noch eine weitere Stimme vor, die musikalisch identisch ist, aber den Text RoemV 186a aufweist

 

[1. Aria] andante F-Dur, 3/4 (tutti)

Mache Gott mein Herze rein,

laß es deinen Tempel bleiben.                               *

Bleibest du mein Gott in mir,

ach so bleib ich auch in dir.

Zeuch bey mir mit Seegen ein,

hilf den Greuel [Stimme: das Böse] ferne treiben.   da capo

 

[2.] Recit[ativ] (B, Bc)

Ach Jesu, schone [Stimme: Ja, verschon uns] väterlich

mit den wohlverdienten Plagen,

Jesu, hilf, erbarme dich,

willstu denn im Zorne schlagen?

Ach [Stimme: Nein] dein Herz erbarmet sich,

und schont uns recht väterlich.

[Stimme: und vergiebt uns gnädiglich.]

 

[3.] Aria con affetto F-Dur, 4/4 (tutti)

Jesus, der vor mich geweint

wird auch meine Thränen zählen,

Jesus, meiner Seelen Freund ://

//: Meine Hoffnung kann nicht fehlen,

er ists, der es treulich meint. ://

 

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RoemV 186a

 

 

Dom[inica] X. p[ost] Trinit[atis]

Bilde, Gott, mein Herz nach dir

 

Fundort: Mügeln 123

Gattungsbezeichnung: Cantata

Angabe des Verfassers: di Roemhild

Besetzung: B, Hr in F, 2 Vl, Bc

 

Vorhandenes Material: von Otto Dörfer abgeschriebener Text; eine Variante zu RoemV 186

 

[1. Aria]  Andante F-Dur, 3/4 (tutti) 

Bilde Gott mein Herz nach dir,

ganz dein Bild vor dir zu tragen,

ja, an Lieb und Wohltun hier,

Vater, laß mich gleichen dir.

Dieses Heil gib für und für

Mir in diesen Wallertagen

 

[2.] Rec[itativ] (B, Bc)

O Jesus unterstütze mich

nur zu deinem Wohlgefallen,

hier als Pilgrim inniglich

recht und gut vor dir zu wallen.

Mittler, deine Seligkeit,

ach! Diese gib mir nach der Zeit. 

 

[3.] Aria con affetto F-Dur, 4/4 (tutti)

Gottmensch, der du uns erlöst,

sollt’st du deine Brüder (Christen) lassen?

Nimmer, dir vertraun wir ja!

Wolln dich auch voll Glauben fassen!

Deine Liebe lässt uns nicht,

bringt und einst zum Erb ans Licht,

Wohl uns dann, Hallelujah!

 

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