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Werke: Kantaten: Pfingsten und Trinitatiszeit: 10. Sonntag nach Trinitatis Works: Cantatas: Whitsuntide and Trinity: 10th Sunday after Trinity
Dominica 10. Trinitatis "Der weinende Jesus" Ach was seh ich? Jesus weint Textdichter: Benjamin Schmolck
Fundort: Danzig, Catharinenkirche II, 43 [nicht mehr vorhanden; Kopien der Stimmen im Musikwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum] Gattungsbezeichnung: Concerto Angabe des Verfassers: da me Giov[anni] Theodor Roemhildt Besetzung: S, A, T, B Chor (SATB), 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc (Violono, Cembalo, Org)
Titelblatt [nach einer Abschrift von Otto Dörfer]: Dominica X Trinitatis\ Concerto\ Der weinende Jesus\ Ach! was seh ich? Jesus weint.\ Hautb. 1\ Hautb. 2\ Violino 1\ Violino 2\ Viola\ Soprano\ Alto \ Tenor\ Basso\ Violono\ Cembalo\ Organo\ da me\ Giov. Theodor Roemhildt\ Merseburg, d. 7. Juli 1736 Vorhandenes Material: Stimmen Vorhandene Stimmen: Hautbois 1 et Flout a bec, Hautbois 2 et Flout a bec, Violino 1, Violino 2, Viola, Soprano, Alto, Tenor, Basso, Organo (beziffert)
[1. Choral] c-moll, 4/4 (tutti, ohne Blfl) Ach
was seh ich, Jesus weint kann
ichs auch erwähnen der
sonst wie die Sonne scheint, schwimmet
hier in Thränen. Der
betrübten Augen Licht wird
hier selbsten trübe, //: ach
hier schaut mein Angesicht Thränen meiner Liebe. :// [Melodie (Variante) des Chorals Schwing dich auf zu meinem Gott, Johan Crüger, 1653]
[2.] Aria c-moll, 3/4 (S, Bc) Augen
warum machet ihr solche
Wolcken Brüche, Wangen
warum zeigt ihr mir lauter
Jammer Striche. Rosen
Gärten, sollet ihr in
der Fluth versincken, Freüden
Meister, giebt man dir solchen Wein zu trincken.
[3.] Recit[ativ] (B, 2 Vl, Bc) Doch
ich muß mehr mich als dich um
die Ursach fragen, dieses
Waßer habe ich selbst
in Brunn getragen. Ists
nicht meiner Sünden Rauch, der
dich so gebißen? bin
ich nicht der Dornen Strauch, der
dich so zerrißen? Ach
ein jeder Tropfen fällt mir auf mein
Gewißen. Dieser
Himmel will der Welt eine
Sündfluth gießen, meine
Thränen schreyn mich an, mehr
als ich vermeynet: Sünder, was hastu gethan, daß Gott selbsten weinet.
[4.] Aria molto adagio c-moll, 3/4 (B, 2 Blfl, Str., Bc) Thränender
Immanuel, halt
mit Weinen innen, billig
sollte heißes Oel auf mein Hertze rinnen, Vor
diß Waßer sollte mir Pech
und Schwefel fließen, und
dein Auge will dafür milde Thränen gießen.
[5.] Recit[ativ] (A, Bc) Aber
weine nur mein Freünd du
wirsts beßer meynen. hättest
du nicht selbst geweint müßt
ich ewig weinen. Diese
Fluth hat Gottes Zorn in
mir ausgegoßen; und
aus deiner Augen Born ist
mein Trost gefloßen. O ihr Thränen laßet euch, als
die Perlen lesen; wer
eüch hat ist groß und reich o
ihr fünftes [lies: feuchtes ?] Wesen! welches
aus der Liebe fließt, kommt erweicht mein Hertze, wärmet
was erkaltet ist löscht
der Wollust Kertze.
[6.] Aria con affetto c-moll/Es-Dur, 2/4 (A [im Diskantschlüssel notiert], 2 Ob, Str., Bc) Ströhme
aus dem Paradieß, Thau
von Hermons Hügel der
betrübten goldnes Fließ, aller
Thränen Siegel; Balsam
der die Augen heilt, Oel
zur Liebes Kertze, //:
Waßer, daß den Felß zertheilt, Blut von Jesus Hertze. ://
[7.] Recit[ativ] (T, Bc) Nun
wohl an mein Hertze sey eüre Thränen Schaale; dieses naße Conterfey soll
im Jammerthale mir
ein Freüden Spiegel seyn und
ein Regenbogen, der
mir zeigt den Sonnenschein nach
den Waßerwogen; Meine
Zähren, die ich muß in
der Welt vergießen werden
durch den Thränen Guß, Manna
werden müßen, wo
dein Auge hat gethaut wachsen
lauter Rosen und
dein feuchtes Antlitz baut wie
ein stilles Gosen.
[8.] Aria molto adagio c-moll, 4/4 (T, tutti instrumenti) Mein
und deine Thränen Saat erndtet
lauter Freüde, der
benetzte Jammer-Pfad führt
zur grünen Weyde. Diese
Fluth führt an den Port, wo
die Frommen leben und
dein Himmel wird mir dort Wein vor Weinen geben.
[9. Choral] (Musik wie [1.]) Wenn
der Tod mein Augen Licht in
den lezten Zügen als
ein Thränen Glaß zerbricht, laß
mich das vergnügen daß
dein weinend Antlitz mir in
die Augen scheinet, stell mir deine Thränen für, biß
ich ausgeweinet.
Dom[inica] X p[ost] Trin[itatis] Fließt ihr Augen, fließt von Tränen Textdichter: Johann Jacob Rambach, in: Geistliche Poesien, Halle 1720 [alle Angaben zu der Musik nach Paulke]
Fundort: Fürstenschule Grimma P. 53 [heutiger Standort: Dresden: Sächsische Landesbibliothek – Staats und Universitätsbibliothek, Musikabteilung, Mus. 2402-E-503] Angabe des Verfassers: di Sign[ore] Roemhildt Besetzung: S, T, Chor, 2 Ob, 2 Vl, Bc (Violono, Org)
Vorhandenes Material: Partitur und Stimmen
1. Chor a-moll, 4/4 (tutti) Fließt
ihr Augen, fließt von Thränen und
beweinet eure Schuld.
2. Rec[itativ] (T, Bc) Der
Schöpfer weint und
das Geschöpf will üppig lachen und
nach dem Fleisch sich lustig machen. Wer
dies mit Recht zu tun vermeint ist
Gottes Feind. Wen
Jesu Thränen nicht erweichen der muß den Felsen gleichen.
Chorus I rep[etatur] [Nr. 1 wird wiederholt]
Wird
doch ein harter Stein durch
Wassertropfen aufgezehret und
mit der Zeit in weichen Sand verkehret soll
Christi Thränenflut denn nicht so mächtig sein daß
sie das harte Herz kann zwingen und
so in dessen Höhle dringen daß
es zur Demut sich entschließt und durch die Augen überfließt.
Chorus I rep[etatur] [Nr. 1 wird wiederholt]
Weint
Jesus über fremde Sünden wie
sollten wir dann nicht um eigne Sünden zu
weinen Ursach finden? Sieht
nicht des Herzens Haus gleich
einer Mördergrube aus? Verstellet
nicht die Bosheit alle Glieder? Vielleicht
trägt Gottes Huld nicht
ferner mehr mit uns Geduld drum
Sünder fallt zerknirschet nieder. [Chor:] fallt zerknirschet nieder.
3. Aria C-Dur, 4/4 (S, tutti instrumenti) Weg
eitle Lust Mein
Jesus steht betrübt.
* Ihn
pocht die Brust, wenn er das Wetter sieht, das
sich bereits zusammen zieht dieweil er uns erbarmend liebt. da capo
4. Rec[itativ] (T, Bc) Ihr
aber, die ihr Jesum liebet und
auch mit Ernst in seinen Wegen übet, ach
kommt zu Hauf und sammelt diese Perlen auf, die
ihm von seinen Wangen rollen; geht,
legt sie heilig bei als
nasse Zeugen seiner Liebe sie
kommen her aus zartem Triebe und
zeigen an, daß er barmherzig sei. Sein
Auge steht mit Wolken zwar umzogen doch
– wenn ers liebreich meint und
dem die Sonne in die Thränen scheint dann
spielt ein schöner Regenbogen dabei
der Herr an seinen Bund gedenkt und das gezückte Schwert in seine Scheide lenkt.
5. Aria a-moll, 3/4 (T, Ob I, Vl I, Bc) Unschätzbarer
Thränen Thau fall
auf meines Herzens Au.
* edle
Tropfen, teure Säfte die
der Liebe Macht durchpreßt und
zu Balsam werden läßt kommt, durchdringet meine Kräfte. da capo
Dom[inica] X. p[ost] Trinit[atis] Mache Gott mein Herze rein
Fundort: Mügeln 123 Gattungsbezeichnung: Cantata Angabe des Verfassers: di Roemhild Besetzung: B, Hr in F, 2 Vl, Bc
Umschlag: Dom. 10 post Trin\ Cantata\ Mache Gott mein Hertze rein\ Basso Solo\ Corno\ 2 Violin\ Violoncello\ et\ Continuo\ di Mons. Römhild\ MDJS\ 1744 Vorhandenes Material: Partitur und Stimmen Partitur Format: Hochformat, 3 Seiten 1. Seite: Dom: X. p. Trinit. di Roemhild letzte Seite: Il Fine Stimmen Vorhandene
Stimmen: Corno; Violino 1 (je einmal in Kammer- und Chorton), Violino
2 (je einmal in Kammer- und Chorton); Basso; Organo
(Chorton und Kammerton; zusätzliche Stimme im hohen Chorton; alle beziffert);
Violoncello (Chorton, beziffert und Kammerton, unbeziffert; in dieser Stimme ist
der Schlußtakt von Aria [3.] nach unten transponiert!) Schreiber: Stimmensatz 1: Johann George Hänßgen, Stimmensatz 2: Johann Daniel Brehmer, Stimmensatz 3: Christian Gottlob Haußding Bemerkung: In der Gesangsstimme zu RoemV 186 sind neben den angegebenen Änderungen auch „ich“ durch „wir“, „meine“ durch „unsre“ und „mir“ durch „uns“ ersetzt. Otto Dörfer fand noch eine weitere Stimme vor, die musikalisch identisch ist, aber den Text RoemV 186a aufweist
[1. Aria] andante F-Dur, 3/4 (tutti) Mache
Gott mein Herze rein, laß
es deinen Tempel bleiben. Bleibest
du mein Gott in mir, ach
so bleib ich auch in dir. Zeuch
bey mir mit Seegen ein, hilf den Greuel [Stimme: das Böse] ferne treiben. da capo
[2.] Recit[ativ] (B, Bc) Ach
Jesu, schone [Stimme: Ja, verschon uns] väterlich mit
den wohlverdienten Plagen, Jesu,
hilf, erbarme dich, willstu
denn im Zorne schlagen? Ach
[Stimme: Nein] dein Herz erbarmet sich, und schont uns recht väterlich. [Stimme: und vergiebt uns gnädiglich.]
[3.] Aria con affetto F-Dur, 4/4 (tutti) Jesus,
der vor mich geweint wird
auch meine Thränen zählen, Jesus,
meiner Seelen Freund :// //:
Meine Hoffnung kann nicht fehlen, er ists, der es treulich meint. ://
Dom[inica] X. p[ost] Trinit[atis] Bilde, Gott, mein Herz nach dir
Fundort: Mügeln 123 Gattungsbezeichnung: Cantata Angabe des Verfassers: di Roemhild Besetzung: B, Hr in F, 2 Vl, Bc
Vorhandenes Material: von Otto Dörfer abgeschriebener Text; eine Variante zu RoemV 186
[1.
Aria] Andante F-Dur, 3/4 (tutti)
Bilde
Gott mein Herz nach dir, ganz
dein Bild vor dir zu tragen, ja,
an Lieb und Wohltun hier, Vater,
laß mich gleichen dir. Dieses
Heil gib für und für Mir in diesen Wallertagen
[2.] Rec[itativ] (B, Bc) O
Jesus unterstütze mich nur
zu deinem Wohlgefallen, hier
als Pilgrim inniglich recht
und gut vor dir zu wallen. Mittler,
deine Seligkeit, ach! Diese gib mir nach der Zeit.
[3.] Aria con affetto F-Dur, 4/4 (tutti) Gottmensch,
der du uns erlöst, sollt’st
du deine Brüder (Christen) lassen? Nimmer,
dir vertraun wir ja! Wolln
dich auch voll Glauben fassen! Deine
Liebe lässt uns nicht, bringt
und einst zum Erb ans Licht, Wohl uns dann, Hallelujah!
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Erstellt von Birgit
Abels -- verantwortlich für den Inhalt: Klaus
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12.01.07 01:39
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