Werke: Kantaten: Pfingsten und Trinitatiszeit: 11. Sonntag nach Trinitatis

Works: Cantatas: Whitsuntide and Trinity: 11th Sunday after Trinity

 

 

RoemV 83

RoemV 106

RoemV 125

RoemV 133

RoemV 187

RoemV 188

 

 

 

 

RoemV 83

 

 

Dominica XI. Trinitatis

Mein Gott ich schäme mich

 

Fundort: Danzig, Catharinenkirche II, 44 [nicht mehr vorhanden; Kopien der Stimmen im Musikwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum]

Gattungsbezeichnung: Concerto

Angabe des Verfassers: da me Giov[anni] Theodor Roemhildt

Besetzung: A, B, Chor (SATB), 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc (Violono, Cembalo, Org)

 

Titelblatt [nach einer Abschrift von Otto Dörfer]: Dominica XI. Trinitatis\ Concerto\ Mein Gott ich schäme mich\ Hautbois 1\ Hautbois 2\ Violino 1\ Violino 2\ Viola\ Soprano\ Alto\ Tenor\ Basso\ Violono\ Cembalo\ Organo\ da me\ Giov. Theodor Roemhildt\ Merseburg, d. 25. Juli 1736

Vorhandenes Material: Stimmen

Vorhandene Stimmen:  Hautbois 1, Hautbois 2, Violino 1, Violino 2, Viola, Soprano, Alto, Tenor, Basso, Cembalo 

Bemerkung: die Cembalo-Stimme wurde offenbar nachträglich beziffert; bei [3.]  finden sich in der Stimme Anweisungen zur Artikulation: pizzicato; con l'arco

 

[1. Chor] adagio e-moll, 4/4 (tutti)

Mein Gott ich schäme mich ,

und scheue mich, meine Augen aufzuheben zu dir mein Gott;

denn unsre Mißethat ist über unser Haupt gewachsen,

und unsere Schuld ist groß biß in den Himmel.

[Esra 9, 6]

 

[2.] Aria con affetto G-Dur, 4/4 (A [im Diskantschlüssel notiert], tutti instrumenti)

So groß das Sternen Heer

so viel als Sand am Meer ,

so viel sind meiner Sünden.                                         *

Ich seh es mit Erstaunen an,

was ich vor böses hab gethan,

und kann davon kein Ende finden.

Ach will Gott ins Gerichte gehn,

ohnmöglich weiß ich zu bestehn

mein Theil ist in der Höllen Gründen.                          da capo

 

[3.] Recit[ativo] (B, 2 Vl, Va, Bc)

Jedoch halt ein,

mein Hertz mit solchen Klagen,

denn deines Jesu Todt

kann dir was beßres sagen,

ergreiffe sein Verdienst mit wahrem Glauben,

so kann dich weder Tod noch Teüffel rauben.

Hier sind die offnen Wunden,

dadurch er sich mit dir verbunden:

[adagio] Wer sich legt in deine Wunden

der hat glücklich überwunden.

Wenn Mund und Hertze nur

bey dir kommt überein,

so kans ohnmöglich seyn,

daß du bey Jesu vor die Sünden

nicht soltest Trost und Rettung finden.

 

[4.] Aria con affetto G-Dur, 3/8 (B, tutti instrumenti)

Drum komm ich Jesu, nimm mich an,

und sey mir Sünder gnädig.                                        *

Laß vor die Menge meiner Sünden

in deinem Blut mich Gnade finden

auff daß ich seelig werden kann,

Ach ja ich weiß du nimmst mich an,

und machst mich loß und ledig.                                   da capo

 

[5.] Choral adagio h-moll, 4/4 (tutti)

Sey uns gnädig o Herre Gott,

sey uns [gnädig in aller Not]

Zeig uns deine Barmherzigkeit

[wie unsre Hoffnung zu dir steht.]

auff dich hoffen wir, [lieber Herr,

laß uns in Schanden nimmermehr.

Amen.]

[Schlußverse des Te Deum, Martin Luther, 1529]

 

 

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RoemV 106

 

Dom[inica] 11 p[ost] Trinit[atis]

Ich Sünder ach betrügt euch nicht

 

Fundort: Mücheln 25 [heute im Archiv der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Magdeburg]

Gattungsbezeichnung: Concert

Angabe des Verfassers: di Roemhildt

Besetzung: T, Chor (SATB), 2 Blockflöten, 2 Vl, Va, Bc

 

Umschlag [Rückseite der Continuo-Stimme]: Dom XI. p Trinit\ 2 Flaut. abec.\ 2 Violin.\ Viola\ con\ Continuo\ di\ Roemhildt\ [Monogramm Zeitheim]\ [am linken Seitenrand] 1775

Bemerkung: die Worte con Continuo sind untereinander mit gemeinsamem Anfangsbuchstaben geschrieben

Vorhandenes Material: Partitur und Stimmen

Partitur

1. Seite:Dom: 11 p. Trinit: Concert:\ Ihr Sünder ach betrügt euch nicht\ a 2 Flaut bec 2 Violin Viola 4 voc: con Cont: di Roemhildt

letzte Seite: S.D.G.\ 1740

Stimmen

Vorhandene Stimmen: Flaut abec.1, Flaut abec.2; Violin. 1, Violin. 2; Bass.; Continuo (beziffert) 

Bemerkung: Partitur und Singstimmen weisen c-moll als Tonart aus, die Stimmen von Violinen und Blockflöten sind in d-moll notiert!

 

[1. Chor] adagio c-moll, ¾ (tutti)

Ihr Sünder, ach, betrügt euch nicht,

was soll das äußerliche Prahlen?

Es kann bei unserm Gott

nicht das geringste zahlen.

Ihr seyd dadurch noch mehr verflucht.             *

Der Satan hat euch schon gebunden,

wo ihr nicht in Jesu Wunden

aus Gnade die Vergebung sucht.                     da capo

 

[2.] Rec[itativ] (T, Bc)     

Du armer Mensch, wo denckst du hin?

dein Heücheln ist wohl ohne Zweiffel

ein Handgriff von dem leid’gen Teufel,

der sucht dich in die Netz zu ziehn

dein von Gott verdammter Ruhm

gehört nicht in sein Heiligthum,

du bist ein höllenbrand in seinen Augen,

es ist gewiß, daß Schein und Pracht

wenn man es noch so hoch gebracht

bey Gott dem Vater garnichts taugen.

O lerne dich in Demuth beugen,

o lerne reden und auch schweigen       

Gott sieht auf Hertz und Mund

ein einzig Wort voll Treu und Glauben

kann ihm sein Vater Hertze rauben,

daß diß wahrhaftig wahr

stellt der bußfertige Zöllner

durch sein Exempel dar.

 

[3.] Aria andante / poco lento c-moll, 4/4 (T, tutti instrumenti)

Ich trete zitternd von der Ferne,

ich schlag an meine Brust,

mein naßes Auge trähnt.                                 * 

O Gott bist mir Sünder gnädig,

sprich mich armen loß und ledig

und höre, wie das Hertz

sich nach Vergebung sehnt.                            da capo

 

[4.] Choro c-moll, 4/4 (tutti)

Vorher war mir angst und bange

nun aber bin ich sorgen loß                             *

Jammernd ging ich ein,

und seelig geh ich aus.

Mein Hertz ist ein geweihtes Haus,

die Brust der wahren Gottheit Schooß.           da capo

 

 

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RoemV 125

 

 

Dom[inica] II.  p[ost] Trinit[atis]

Sulamith, dich zu vergnügen

 

Fundort: Mügeln 122 u. 270 [nicht mehr vorhanden]

Gattungsbezeichnung: Cantata [Angabe Dörfer]

Angabe des Verfassers: di Roemhild

Besetzung: A, Ob d’amour, 2 Vl, Bc

 

Vorhandenes Material: Partitur [als Kopie im Musikwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum]

Partitur

Format: Hochformat, 4 Seiten

1. Seite: Dom. II. p. Trinit.   di Roemhild

letzte Seite: Il fine

Bemerkung: In der Partitur ist der Text (RoemV 125) zunächst durch leichte Veränderungen zu einer Hochzeit (RoemV 125a) passend, dann durch ähnliche Veränderungen zum (4. ?) Advent (RoemV 125b) passend umgestaltet worden

 

[1. Aria] con affetto E-Dur, 6/8 (tutti)

Sulamith dich zu vergnügen ist dir alles zubereit          *

Wenn dir Jesus, der dich liebet

Seegen Heil und Gnade giebet

Seelen Trost und Süßigkeit

siehst du hier entdecket liegen.                                  da capo  

 

[2.] Recit[ativ] (A, Bc)

Was sollte Zion fehlen?

wenn es Jesus benedeyt.

Niemand kann das Glücke zählen,

was er ihm hat zubereit.

Jesus ist das Brod des Lebens

hier ist Zufriedenheit,

und man schöpfet nicht vergebens,

wo die Segensquelle gleich

offen steht vor arm und reich.

 

[3. Aria] con affetto E-Dur, 4/4 (tutti)

Süße Milch vor zarte Kinder,

Balsam vor erschrockne Sünder

ist hier voller Lieblichkeit.                                          *

Vor die Schwachen starke Kräfte,

vor die Müden Lebenssäfte,

o die angenehme Zeit.                                               da capo

 

 

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RoemV 133  

 

 

Dom[inica] XI. p[ost] Trinit[atis] [auf Umschlag korrigiert in XIX. Sonntag nach Trinitatis]

Gottlob mir ist geraten

 

Fundort: Mügeln 220

Gattungsbezeichnung: Cantata

Angabe des Verfassers: di Roemhild\ di Mons. Römhild

Besetzung: S, Ob, 2 Vl, Bc (Violoncello, Org)

 

Umschlag: Dom. 19. [die 9 als Korrektur] post Trinitatis\ Cantata\ Gottlob! mir ist gerathen\ Canto Solo\ Hautbois\ 2 Violin\ Violoncello\ et\ Continuo\ di Mons. Römhild\ M.D.J.S.[Magister Daniel Jakob Springsguth]\1744\ con Partit[ur] di Br[ehmer]

Vorhandenes Material: Partitur und Stimmen

Partitur

1. Seite: Dom XI. p. Trin.  di Roemhildt

letzte Seite: Il Fine

Stimmen

Vorhandene Stimmen: Hautbois, Violino 1, Violino 2, Violoncello (beziffert), Organo (Chorton,  beziffert)

 

[1. Aria] g-moll, 4/4 (tutti)

Gottlob, mir ist gerathen,

ich bin der Sünden los.                                      *

Mein Jesu macht es gut,

drum bin ich wohlgemuth

wenn meine Missethaten

auch wären noch so groß.                                 da capo  

 

[2.] Recit[ativ] (S, Bc)

Gerecht kann ich nun gehen

vor Gottes Angesicht

und freudig vor ihm stehen,

wenn mein Mund Abba spricht,

ich bin gerecht und rein,

die Sünden sind verlassen,

mein Gott wird mich nicht hassen,

ich werde selig seyn.

 

[3.] Aria andante B-Dur 3/4 (tutti)

Wie wohl ist dem Gewissen

bey diesem Sonnenschein.                                 *

Herr Jesu, deine Güte

erfreuet mein Gemüthe

eh will ich alles missen

als ohne Gnade seyn.                                         da capo

 

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RoemV 187

 

 

Dom[inica] XI p[ost] Trin[itatis]

Es ist besser niedriges Gemütes sein

[Alle Angaben nach Paulke]

 

Fundort: Fürstenschule Grimma P. 54 [heutiger Standort: Dresden: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Musikabteilung: Mus. 2402-E-502]

Gattungsbezeichnung: nicht vorhanden

Angabe des Verfassers: nicht mitgeteilt

Besetzung: S, A, T, B, Chor (SATB), 2 Vl, Va, Bc (Violono, Org)

 

Vorhandenes Material: Stimmen 

 

1. Chor e-moll, 3/4 (tutti)

Es ist besser niedriges Gemütes sein mit den Elenden,

denn den Raub austeilen mit den Hoffärtigen.

[Sprüche 16, 19]

 

2. Aria c-moll, 3/4 (S, Vl. unis., Bc)

[Text nicht zu ermitteln, da Stimme fehlt]

 

3. Aria G-Dur, 4/4 (A, Bc)

Erhalte mir Gott die Gedanken

ach ja, erhalte mich dabei.                                       *

Laß mich nicht von der Demut wanken

hilf, daß ich allzeit niedrig sei,

zeuch mir das Kleid der Demut an

daß mich kein Fluch betreffen kann.                         da capo

 

4. Duett e-moll, 4/4 (T, B, tutti instrumenti)

Soll in der Welt mich Glück betreffen

so laß dabei nicht Übermut

noch Satans Bosheit sonst mich äffen

sei Du und bleib mein höchstes Gut.                         *

Gib mir beständig Christi Sinn

daß ich stets reich an Demut bin.                              da capo

 

5. Choral e-moll, 4/4 (tutti)

1. Gute Nacht o Wesen das die Welt erlesen,

mir gefällst du nicht.

Gute Nacht ihr Sünden bleibet weit dahinten

kommt nicht mehr ans Licht.

Gute Nacht du Stolz und Pracht

dir sei ganz, du Laster Leben,

Gute Nacht gegeben.

2. Weicht, ihr Trauer Geister, denn mein Freuden Meister

[Jesus tritt herein.]

Denen die Gott lieben muß auch ihr betrüben

[lauter Freude sein.

Duld ich schon hier Spott und Hohn,

dennoch bleibst du auch im Leide,

Jesu. meine Freude.]

[Strophen 5 und 6 des Chorals Jesu meine Freude, Johann Franck, 1653;

Melodie: Johann Crüger, 1653]

 

 

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RoemV  188

 

 

Dom[inica] 11. p[ost] Trinitatis

Dom[inica] 3. p[ost] Trinitatis

Schnöde Welt zu guter Nacht

Textdichter: Erdmann Neumeister 

 

 

[Alle Angaben, die sich nicht den Stimmen entnehmen lassen, nach Paulke]

Fundort: Luckau 287

Gattungsbezeichnung: Cantata

Angabe des Verfassers: di Ms [Monsieur] Roemhildt

Besetzung: T, 2 Vl, Bc

 

Vorhandenes Material: 

Stimmen

Format: Hochformat

Vorhandene Stimmen: Violin 1, Violin. 2.; Tenore Solo; Continuo (beziffert)

Weitere Angaben auf Titelblatt oder Partitur: M. Kraseo [vermutlich Name des Schreibers]

 

[1.] Aria G-Dur, 4/4 (T, Vl unis., Bc)

Schnöde Welt zu guter Nacht.                          *

Haben hier

Fleisch und Blut

bißher in mir

manchen Sünden Zoll gebracht,

nunmehr sagt mein Lebenslauf

dir den Dienst beständig auf.

Ich will Buße thun.                                            da capo

 

[2.] Recit[ativ] (T, Vl II, Bc)

Mein Jesus rufft mich selbst dazu,

ach du, mein Jesu, du,

der Sünder Freund, der Blinden Licht,

der armen Schatz, der Blöden Zuversicht,

der irrenden ihr Weg und der verlaßnen Heyl,

des Hertzens Trost, der Seelen Theil,

der Krancken Artzt, der schwachen Krafft,

du bists, der mir den Seegen schafft,

damit ich durch den Fluch, den ich verdient,

nicht ewig darff verderben,

du schreibst mich in das Buch

der auserwehlten Himmels-Erben

durch dein verdienstlich Leiden ein,

daß ich nicht soll noch kan verlohren seyn.

 

[3.] Aria e-moll, 4/4 (T, Bc)

Schütte dich du Sünden Wust

mit der Welt voll Fleisches Lust

aus der Brust.                                                   *

Hertz und Seele sollen rein

und mein Jesu dir allein

heilig seyn.                                                        da capo

 

[4.] Recit[ativ] (T, Bc)

Doch wie dein holder Mund

mich jetzt zur Buße rufft,

so wirst du auch, ich wünsche bald,

den Leib zur Ruh in seiner Grufft,

die Seele hin zu dir, ins Land des Lebens ruffen,

soviel Minuten, so viel Stuffen

zehlt mein entzücktes Hertz,

auf welche ich im Glauben himmelwerts

zu dir mein Auffenthalt,

allerliebster Jesu, steige,

ach gienge doch mein Weg

nur heute noch zur Neige.  

 

[5.] Air et Rittornello G-Dur, 3/4 (tutti)

Ruffe mich aus diesem Leben

alles ist bey mir bereit,

dieses Lebens Sterblichkeit

aufzugeben.

Ach ich warte nur auf dich,

ruffe mich

aus diesem Leben.

 

 

 

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